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Friedensnobelpreis an internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung

Ein Aktivist der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) protestiert am 13.09.2017 vor der nordkoreanischen Botschaft in Berlin mit einer Maske des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-Un gegen den Konflikt zwischen Nordkorea und den USA. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Der Friedens-Nobelpreis 2017 geht an die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican). Die Organisation erhalte die Auszeichnung für „ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken“.

Dies gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Ican habe sich bahnbrechend um ein vertragliches Verbot solcher Waffe bemüht.

Experten hatten im Vorfeld einen Preis im Kontext des Kampfes gegen Atomwaffen vorhergesagt.

Die Vorderseite der Nobelpreis-Medaille. Foto: dpa

Die Osloer Jury hatte sich in diesem Jahr unter 318 Anwärtern entscheiden müssen – 215 Personen und 103 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt.

Im vergangenen Jahr hatten die fünf Mitglieder des Nobelkomitees Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ausgezeichnet. Er erhielt den Nobelpreis für „seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“.

Wie die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur wird der mit neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 940 000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung anders als die anderen Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo. (dpa)

4 Antworten auf “Friedensnobelpreis an internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung”

  1. Zaungast

    Das Ziel dieser Gruppierung in allen Ehren. Wer wäre nicht für die Abschaffung aller Atomwaffen, besonders, wenn man sieht, wie leicht ein kleines Land sich die heute beschaffen kann und wie ein verrückter Diktator damit herumfuchteln kann.

    Aber: Was hat diese Organisation denn bis heute erreicht? Das Kürzel ICAN war mir jedenfalls bis dato völlig unbekannt.

    Bei Wikipedia gibt das Stichwort wenig her:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Kampagne_zur_Abschaffung_von_Atomwaffen

    Und auch auf der Website von ICAN-Deutschland liest man nur: „Gemeinsam mit anderen Organisationen machen wir Kampagnen und politische Bildungsarbeit. Wir organisieren Trainingscamps für junge, politisch engagierte Menschen und treten in politischen Dialog mit Regierung, Parlament und Medien.“

    Könnte es sein, dass man in Ermangelung eines gewichtigeren Kandidaten (m./w.) nur die einfachste Lösung gewählt hat? Da wird zwar der gute Wille belohnt, auf die eigentlichen Akteure wird das kaum Eindruck machen. Von wegen „Nobelpreis setzt Atommächte unter Druck“, wie das GE titelt.

    • @ Zaungast

      Sehen Sie sich einfach einmal die Liste der Preisträger an. Viele der dort aufgeführten Menschen und Organisationen sind heute vergessen. Zu ihrer Zeit aber waren sie bedeutsam und wichtig. Jede Organisation die sich für Frieden und Abrüstung einsetzt ist wichtig. Wenn durch ihr Wirken auch nur eine Bombe weniger gebaut wird ist das zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es hilft.

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