Die einen sehen in Freitag, dem 13., ein schlechtes Omen. Andere halten das für Blödsinn. Doch alle können vielleicht noch etwas lernen: Wissenswertes rund um den vermeintlichen Unglückstag.
Der 13. eines Monats fällt am häufigsten auf einen Freitag. Das hat mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders zu tun. Damals entscheidet der Papst, dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582, gleich Freitag, der 15. Oktober, folgt. Wer von da an durchzählt, erkennt die Häufigkeit der vermeintlichen Unglückstage.
Jahr für Jahr muss man sich auf ihn einstellen. Mindestens einmal ist ein Freitag, der 13., ganz sicher dabei – höchstens jedoch dreimal. Dieses Jahr fallen zwei Freitage auf den 13. – im Januar und im Oktober.
Im Judentum gilt die 13 als Glückszahl. Sie symbolisiert für Gläubige den Namen Gottes. 13 Eigenschaften werden ihm zugerechnet. Der Gelehrte Maimonides formuliert 13 Glaubenssätze. Jungen werden in diesem Alter mit der Bar-Mizwa in die Gemeinde aufgenommen.
Auch Sportler sind abergläubisch: Über viele Jahre startet in der Formel 1 kein Rennfahrer mit der 13. In der Saison 2014 versucht Pastor Maldonado doch mal sein Glück. Das Resultat: null Siege, nur zwei Punkte, Gesamt-16. Im offiziellen Triathlon wird nach dem Reglement keine Startnummer 13 vergeben.
Wer Angst vor Freitag, dem 13., hat, leidet womöglich an Paraskavedekatriaphobie. Die Bezeichnung ist wohl genauso wenig etwas für Leute, die sich vor Fremdwörtern fürchten. Abgeleitet wird sie von den griechischen Begriffen „paraskeue“ (Freitag), „dekatria“ (dreizehn) und „phobos“ (Angst). Manch einer wird aber auch einfach frei übersetzen: „besser im Bett bleiben“.
In Hochhäusern wird die 13. Etage regelmäßig zur 14., Hotels verzichten zuweilen auf eine Zimmernummer 13 – alles, um abergläubische Menschen nicht abzuschrecken. In manchem Flugzeug kommt nach Reihe 12 gleich die 14 – etwa bei Lufthansa. Die Airline verzichtet auch auf Reihe 17. Die gilt in Italien als Unglückszahl.
Katastrophen gab es natürlich auch schon an einem Freitag, dem 13., aber war das nicht Zufall, dass sie sich ausgerechnet an einem solchen Tag ereigneten?
Am 13. Oktober 1972, einem Freitag, stürzte in den Anden in Südamerika eine Maschine der Luftwaffe Uruguays mit 45 Menschen an Bord ab. Der Flieger war vom argentinischen Mendoza auf dem Weg nach Santiago de Chile. 16 Passagiere überlebten, doch begann für sie ein Alptraum: 72 Tage lang entgingen sie in eisiger Kälte nur dem sicheren Tod, weil sie das Fleisch ihrer toten Kameraden essen. Die Katastrophe ist später verfilmt worden.
Auch die Havarie der „Costa Concordia“ mit mehr als 4.200 Menschen an Bord geschah im Januar 2012 an einem Freitag, dem 13. Nahe der Insel Giglio vor der toskanischen Küste rammte das Schiff einen Felsen und kenterte. 32 Menschen kamen ums Leben.
Kapitän Francesco Schettino hatte sich selbst gerettet, obwohl noch Tausende auf dem Kreuzfahrtschiff festsaßen. Später wurde er unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt. Derzeit wehrt er sich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Verurteilung. (dpa)