Für die Eupener Filmemacher Alice Smeets und Frederic Biegmann ist es nun so weit. Ein Jahr lang haben sie auf Haiti gelebt und gearbeitet, ein weiteres Jahr saßen sie im Schneideraum: Jetzt startet ihr Film AIDependence in die Festivalsaison 2014.
Der Dokumentarfilm beleuchtet das zwiespältige Verhältnis der Haitianer mit den internationalen Hilfsorganisationen. Was, wenn westliche Hilfe vor allem eines bewirkt, nämlich Abhängigkeit?
Ganz klar, der Film provoziert. Ende Januar tritt AIDependence im Wettbewerb des renommierten Filmfestivals von Biarritz (F) an. Die nationale Vorpremiere findet an diesem Mittwoch, dem 15. Januar, im Lütticher Kino Sauvenière statt. Beginn um 20 Uhr.
Nach der Vorpremiere debattieren die Regisseure zum Thema Entwicklungshilfe unter anderem mit dem Föderalminister für Entwicklungszusammenarbeit, Jean-Pascal Labille, dem Generaldirektor von Médecins du Monde und Gemeinschaftsministerin Isabelle Weykmans. Produziert wird der Film von Neophileas/Paperplane Productions aus Eupen. Der Eintritt beträgt 6,50 €.
Infos unter www.aidependence.com
Gespannt, der Trailer ist schon mal interessant.
Es wurde mal Zeit, dass so ein Film gemacht wurde.
Permanente Entwicklungshilfe, egal ob von privater oder staatlicher Seite, macht initiativlos und schädigt langfristig die Wirtschaft.
Schon vor 10 Jahren sagte Louis Michel (MR), damals EU-Kommissar für Entwicklungshilfe, in Bezug auf Afrika und ähnliche wirtschaftliche Krisenregionen: „Handel treiben nützt diesen Ländern mehr als permanente Finanzhilfe“
Ich muss sagen, dass Alice Smeets beeindruckt, weil sie eben nicht das Mädchen spielt, das mal nen tollen Preis bekam, und damit jetzt hausieren geht. Sicher hätte sie ohne diesen Preis weniger Möglichkeiten, aber sie nützt diese Möglichkeiten, sich von ihren Möglichkeitengebern zu emanzipieren.
Was die Botschaft des Filmes angeht, die habe ich schon vor 20 Jahren verstanden, ohne Alice oder wer war da noch?