Mit der nächsten Bestmarke seiner grandiosen Tennis-Karriere ist Roger Federer die perfekte Vorbereitung für Wimbledon geglückt. Der Tennis-Gentleman der Rekorde gewann zum zehnten Mal den Titel in Halle – so oft triumphierte er bei keinem anderen Turnier.
16 Jahre nach seinem ersten Erfolg in Ostwestfalen bezwang Federer am Sonntag den zunächst hartnäckigen Belgier David Goffin 7:6 (7:2), 6:1 und bewies eine gute Woche vor dem Auftakt, dass in Wimbledon wieder mit ihm zu rechnen ist.
Einen Tag nach dem lockeren Halbfinal-Erfolg über den Franzosen Pierre-Hugues Herbert musste Federer auf dem schon recht ramponierten Rasen zunächst hart dafür arbeiten.
Vor 11.500 Zuschauern geriet der Topgesetzte als Erster in eine brenzlige Situation. Einem 0:40 stand der Favorit bei 2:2 und eigenem Aufschlag gegenüber, doch er befreite sich. Auch in den nächsten zwei Aufschlagspielen lief Federer einem Rückstand hinterher.
Der ehemalige Top-Ten-Spieler Goffin hatte im Viertelfinale den Deutschen Alexander Zverev entnervt. Nun stellte der nur 70 Kilogramm leichte 28-Jährige aus Lüttich mit seinem konstanten Spiel auch Federer im ersten Satz vor Probleme und zwang ihn in den Tiebreak. Erst nachdem der Weltranglisten-Dritte aus Basel den Tiebreak klar für sich entschied, war der Widerstand gebrochen.
Im zweiten Satz ermöglichte der Weltranglisten-33. Goffin dem Publikumsliebling mit einem Doppelfehler im ersten Spiel das erste Break der Partie. Vor einem Jahr hatte Federer noch seinen Jubiläumstitel verpasst, als er überraschend dem Kroaten Borna Coric im Endspiel unterlag. Jetzt feierte er auch den 102. Titel seiner Laufbahn. (dpa)