In den Sekundarschulen der DG soll auf freiwilliger Basis ein theoretischer Fahrschulunterricht sowie ein Erste-Hilfe-Kurs eingeführt werden. Dafür wird die DG jährlich Kosten von rund 200.000 Euro übernehmen. Ein entsprechendes Dekret stand am Montagabend im DG-Parlament zur Debatte. An dem „Fahrschuldekret“ wurde jedoch bereits im Vorfeld – u.a. in den sozialen Netzwerken – Kritik geübt.
Der Dekretvorschlag soll es den Schülern ab dem 1. September 2015 ermöglichen, eine von Experten begleitete theoretische Fahrausbildung und einen Erste-Hilfe-Kurs in ihrem gewohnten sozialen Umfeld in Anspruch zu nehmen.
Einer der Vorteile im Vergleich zum konventionellen theoretischen Fahrschulunterricht sei es, dass der finanzielle Aufwand, der im Rahmen der Erlangung des Führerscheins aufzubringen ist, von vielen Jugendlichen – gerade aus sozial schwächeren Schichten – nur schwierig erbracht werden könne.
Schüler für Sicherheit im Straßenverkehr sensibilisieren
„Der Besitz eines Führerscheins und die damit verbundene gesteigerte Mobilität dürfen unter keinen Umständen einem elitären Personenkreis vorbehalten sein“, heißt es in der Begründung. Dieser Dekretentwurf sei auch ein Beitrag zu mehr Chancengleichheit, so Louis Siquet (SP) am Montagabend im DG-Parlament.
Eine Unterrichtseinrichtung kann für ihre Schüler, die mindestens das 17. Lebensjahr vollendet haben, einen theoretischen Fahrschulunterricht organisieren, der auf die Erlangung des Führerscheins Typ B vorbereitet.
Dieses Unterrichtsangebot wird durch einen Erste-Hilfe-Kurs ergänzt. Es ist für die Schüler fakultativ und kostenfrei. Es muss außerhalb des normalen Schulunterrichts erfolgen, etwa nach dem Unterricht, in den Schulferien oder auch zwischen den Prüfungen und der Zeugnisvergabe. Sowohl der theoretische Fahrschulunterricht als auch der Erste-Hilfe-Kurs sollen jeweils 12 Lerneinheiten in Anspruch nehmen. Schulen können auch nur einen Erste-Hilfe-Kurs anbieten.
Nach Ansicht von Freddy Cremer (ProDG) erfüllt der Dekretvorschlag den Zweck, die jungen Menschen mehr als bisher für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren.
Gregor Freches (PFF) wies in der Debatte darauf hin, dass sehr viele Jugendliche auf einen fundierten theoretischen Fahrschulunterricht verzichten. Deshalb sei es sinnvoll, den theoretischen Fahrschulunterricht in einem schulischen Rahmen anzubieten.
Mollers: „Was ist an diesem Vorschlag verwerflich?“
Die Ecolo-Fraktion machte hingegen in der Plenarsitzung am Montag bei der Diskussion über das „Fahrschuldekret“ aus ihrer Skepsis keinen Hehl. „Wir würden das Geld so investieren, dass die Familien weniger für den Schulbesuch zahlen müssen. Um somit tatsächlich die Chancengerechtigkeit zu erhöhen“, so Franziska Franzen.
Noch vor einem Jahr, als im PDG ein Dekret zur Reduzierung der Schulbesuchskosten im Primarschulunterricht verabschiedet worden sei, hätten alle Fraktionen es als eine Priorität bezeichnet, auch die Schulkosten für den Besuch der Sekundarschulen zu verringern, betonte Franzen. Ihrer Ansicht nach könnten die 200.000 Euro besser angelegt werden. Ein theoretischer Fahrschulunterricht sei nicht die erste Priorität.
Nach Meinung von Daniel Franzen von der CSP hat der Dekretvorschlag keinen Mehrwert. Diese Meinung vertrat auch Alain Mertes für Vivant. Sowohl CSP als auch Vivant räumten indes ein, dass der Erste-Hilfe-Kurs sehr wohl von großem Nutzen sei. Es sei jedoch nicht die Aufgaben der Schulen, einen theoretischen Fahrschulunterricht zu organisieren.
„Junge Mitte“: „Fahrschuldekret ist Unfug“
Die „Junge Mitte“, die Jung-Organisation der CSP, hatte bereits vor der Diskussion im PDG am Montag in einer Pressemitteilung Kritik am „Fahrschuldekret“ geübt. Dieses sei „Unfug“. Begrüßenswert sei nur der Erste-Hilfe-Kurs.
Statt eines theoretischen Fahrschulunterrichts schlug die „Junge Mitte“ eine Regelung für eine Rückerstattung vor, die dem Fahrschüler nach bestandener Prüfung zuteil wird. „Dies würde die Schüler viel eher dazu anspornen, den Führerschein bzw. den Erste-Hilfe-Kurs überhaupt zu besuchen“, hieß es.
Derweil warf Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) am Montag im Parlament die Frage auf: „Was ist an diesem Dekretvorschlag verwerflich?“ Niemand werde zu etwas verpflichtet, niemandem Schaden zugefügt..“Wo also ist das Problem?“, fragte Mollers. Darauf erwiderte Franziska Franzen sinngemäß wie folgt: „Wenn die Mittel der DG nicht begrenzt wären, gäbe es auch kein Problem, aber sie sind nun mal begrenzt, wie selbst der Ministerpräsident behauptet.“ (cre)
Der Link zur vollständigen Stellungnahme der Jungen Mitte https://www.facebook.com/jungemitte/posts/1581192498811410
Der Link zu den Interviews
https://m.youtube.com/watch?v=nXA60PkceZE
Wir sollten uns fragen sollten wie wir unsere Sekundarschüler aus der Schule entlassen wollen. Mit größtmöglicher Bildung – Klar – aber darf man dabei die „Nebengebiete“ vergessen? – auf keinen Fall! Dazu gehört neben einer vernünftigen Einführung in die belgische Politikszene und Verfassungsstrukturen auch eine vernünftige Ausbildung wie man sich als Teilnehmer im Straßenverkehr verhält. Auch Fußgänger sind Teilnehmer am Straßenverkehr und sollten deshalb wissen wie sie sich zu verhalten haben. Wenn diese Art Bildung von der Schule gleich doppelt übernommen wird begrüße ich das.
Die „Junge Mitte“ welche den Vorschlag als „Unfug“ abtut hat leider das Ziel des Dekrets völlig verkannt. Geld zurück zu bekommen wenn man den Lappen eh schon in der Tasche hat ist der falsche Ansporn. Diejenigen welche sich keinen theoretischen Fahrschulunterricht leisten können werden dadurch sogar eher benachteiligt. Außerdem geht es um eine fakultative Regelung – niemand wird zu irgendetwas verpflichtet.
Der Erste-Hilfe-Kurs müsste für alle verpflichtend sein. Für den theoretischen Fahrschulunterricht sehr ich weniger eine Notwendigkeit.
Ich glaube, dass da im Parlament einige Politiker zu viel Zeit haben. Fahrschulunterricht ist doch keine Aufgabe der Schulen. Erste Hilfe ja, aber auch nicht erst mit 17, sondern schon früher.
@Eastwind
Ich bin ganz Ihrer Meinung.
Politiker haben wohl vergessen das wenn man sparen muss, muss der Staat auch irgendwo weniger Geld ausgeben !
@Baudimont, Sie haben Recht! Jeder beschäftigt sich mit seinem Führerschein wann er will. Der eine in den Sommerferien, ein anderer nach den Weihnachts- oder Juniprüfungen, noch ein anderer mitten im Jahr und bestimmt gibt es auch welche, die damit warten bis nach dem Studium! Da kann man das Geld und die Mühen in anderen Schulfächern viel besser einsetzen! Erste Hilfe ist wichtig, aber dazu sollten jedes Jahr Kurse angeboten werden, nicht erst im ABI.
Nach der Debatte im DG-Parlament wurde der Titel des Berichts von OD geändert: „Theoretischer Fahrschulunterricht und/oder ein Erste-Hilfe-Kurs für Schüler ab 17 Jahren“.
Wenn das Angebot freiwillig ist, wird es nicht genutzt werden. Nur was Pflicht ist, wird umgesetzt. Es wird bei einigen wenigen Versuchen bleiben.
Das Geld hätte man in den öffentlichen Personennahverkehr investieren können. Wenn mehr Busse fahren, habe Alt und Jung etwas davon. Als Pensionär ohne Führerschein sitzt man teilweise in seinem Dorf fest, wenn nicht die liebe Familie, oder die Nachbarn einen zum Einkaufen fahren.
Mehr absenkbare, behindertengerechte Busse wären auch mal nötig.
@ Senior,
Der öffentliche Verkehr ist so schlecht wie in ein abgelegenes Dorf.
Moderne Mobilitätskonzepte ist gerichtlich verboten !
Dass Privatpersonen ohne Taxilizenz Personen befördern ist VERBOTEN, das ist Schwarzarbeit: Nachbarschaftshilfe ist illegal !
Dann bleibt nur noch zu Fuß zu gehen oder sollte man sich ein Esel anschaffen und „Eselskappe“ für die Behörde !
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-132696528.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-106677449.html
An diesem Dekret merkt man, dass unser Parlament unterfordert ist. Es ist auch eine Ohrfeige für alle Fahrprüfer und Fahrschulen. Wenn einer auf den theoretischen Fahrschulunterricht verzichtet und trotzdem die Fahrprüfung besteht, dann ist das doch seine Sache. Mit diesem Dekret setzt das Parlament voraus, dass jemand auch mit unzureichenden theoretischen Kenntnissen die Fahrprüfung bestehen kann. Das aber würde bedeuten, dass der Fahrprüfer inkompetent ist.
Dem hiervor geschriebenen kann man sich nur anschliessen.
Die Politik an sich ist total überbesetzt.Daher reguliert und reguliert sie am laufenden Band,und erfindet so allerhand.Einiges von Nutzen,aber das allermeiste für die Katz,und über den Köpfen der Bürger hinweg.
Eine gute und sinnvolle Initiative. Meine Tochter hat bereits am Pilotprojekt teilgenommen und fand den Unterricht sehr gut. Ich hoffe das Projekt wird ein voller Erfolg.
@Gaston Populaire
Wie wäre mit:
Meine Tochter hat bereits am online Spielen teilgenommen und fand das Spiel sehr gut.
Warum werden nicht online spiel im Schulunterricht eingeführt ?
Die Lehrer hätten auch Spaß daran !
Boah ey, das Sammelsurium der Politikverdrossenen kocht ja bald wieder über …
Ist doch super, dass Schüler nun den Theorieunterricht kostenlos in der Schule erhalten. Dann können sich vielleicht auch weniger Betuchte den fürs Berufsleben absolut wichtigen Führerschein leisten.
Nichts ist kostenlos !
Es kostet 200.000 € !
Das Geld kommt nicht vom Himmel…Die Gemeinde müssen Gebühren erhöhen, dafür !
Es ist aber kostenlos für die Schüler. Und darum geht es.
Mir ist es lieber, dass mein Kind beim Schulabschluss die Verkehrsregeln kennt oder weiss, wie einem Verletzten im Notfall geholfen werden kann, als dass es weiss wie man Sinus und Cosinus berechnet, was der allergrösste Anteil der Schüler nie wieder braucht.
Für mich ist das Dekret nützlich – eine Hilfe für Beruf und um sich als verantwortungsbewusste Menschen zu entwickeln.
Und es gibt nichts einfacheres als über alles zu meckern.
Wenn man bedenkt, wie in den Schulen oft an Kleinigkeiten gespart werden muss, dann wäre es besser, man würde ihnen diese 200.000 Euro einfach auszahlen, statt etwas zu machen, was es eh schon längst gibt.
Wer den Führerschein machen will sollte sich zuerst mal das Geld verdienen und nicht auf unseren Taschen die Theorie machen. Wieder einmal versuchen Politiker neue Wähler an Land zu ziehen auf unsere Kosten…zk.
@Zuschauer
ein Gratisangebot für die theoretische Fahrprüfung hat nichts damit zu tun das ein Mensch dadurch mehr Verantwortungsbewusstsein entwickelt.
Ich glaube eher das ein Jugendlicher durch Selbsterfahrung, Selbstbeteiligung mehr Zufriedenheit und Selbstbewusstsein sich aneignet. Es wird hier auch wieder nur einen TEIL der Gesellschaft begünstigt. Was ist mit all diejenigen die eine Lehre absolvieren???
Ich war der Ansicht das wir sparen müssten und bevorzuge eine Unterstützung für Projekte die ALLEN Generationen zu Gute kommen.
@Standpunkt , Ich bin ganz Ihrer Meinung.
Stand gestern im GE. Herr Jousten von der „VoG Bischöfliche Schulen in der DG“ bezog Stellung.
http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?aid=7339971d-a2d0-4604-8498-b1d9cc02a248&prn=1
„Was ist mit all diejenigen die eine Lehre absolvieren???“ Die Frage wurde im Parlament beantwortet: Auch Lehrlinge haben Anrecht auf den gratis Kursus (Natürlich nur, wenn das ZAWM oder seine Schule den Kursus auch anfragt).
Ich stell mir nur die Frage warum für Erstehilfe und Fahrschul-Training 187 € pro Person einkalkuliert werden. Der bereits bestehende Kursus am Caesar-Frank Athenäum kostet, wenn ich mich recht erinnere, 2000 €. Haben da nur 10 Schüler teilgenommen oder warum war das da so billig? Man muss wissen, je mehr Geld man vorsieht, je mehr werden die Ausbilder dafür auch verlangen. Schliesslich verlieren die Fahrschulen durch diese Kurse ihr Kundschaft für die Kurse die sie selber organisieren. Ich als Fahrschullehrer würde dann auch, wohlwissend welche Summe vorgesehen ist, dem entsprechend rein hauen und ordentlich abkassieren! Wer kann es ihnen verdenken.
Genau so geschieht es doch überall wo der Staat Prämien zahlt: Sobald es Prämien gibt gehen die Anbieter mit den Preisen rauf. Am Ende profitiert der Bürger nicht, er kann aber wohl die Zeche zahlen.
Welcher Büllinger hat denn das dem Louis an der Theke vorgeschlagen?
Spaß beiseite. Wer soll das unterrichten? Oder wird da wieder ein*e bundesdeutsch*e Expert*In angeheuert?
Mollers scheint mit seiner „Meinung“ ganz auf internationalistischer Linie zu sein. Wie sagte doch Hollande neulich? „Das kostet nichts, das zahlt der Staat!“ Schon mal dran gedacht, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die durch Arbeit die 200.000 erwirtschaften, die ihr da zum Fenster raus werft, teuerster Harald?
Dieser Unterricht wird genau nichts bringen. Und der EH-Kurs birgt zudem die Gefahr, dass Halbwissende auf der nächsten Disco an Besoffenen rum pfuschen.
Noch was: Ihr habt echt nix zu tun, oder?
Ein Grund mehr, die Sekundarschulen abzuschaffen. Außer die Bischöflichen Schulen – die sind gegen das Dekret.
Die ProDG-Kaderschmiede ist dagegen? Echt?
Stand gestern im GE. Herr Jousten von der “VoG Bischöfliche Schulen in der DG” bezog Stellung.
http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?aid=7339971d-a2d0-4604-8498-b1d9cc02a248&prn=1
Danke. Nun ja, erstens bin ich kein Abonent und zweitens, wie ich DIE Bischöfliche Schule kenne, wird man so oder so stramm mitmarschieren. In dem Laden hat doch sowieso jeden Tag irgendwer ganz bestimmt nicht die Absicht, eine Mauer zu errichten.
-Es fehlt auch noch ein Ehevorbereitungskursus,Herr Minister.
Wäre auch mal was neues und anderes.
Ihr mit all Euren Ideen und Erfindungen,lasst doch mal den Menschen auch noch etwas an Selbstgefühl und Eigensinn und -willen.
Nur ja keine Pointen verpassen.Ob das Volk will oder nicht.Das machen wir so.
Guter Gedanke! Aber dann bitte genderneutral!
Warum nicht früher anfangen. Wie wär’s mit einer Vorbereitung auf die 1. Hl. Kommunion. Oder, um etwas selektiver zu sein, auf die Beschneidung ?
@ Realité.
Zu Adolf Hitlers Zeiten hätte es einen Elternführerschein gegeben.
Das sozialistische Albtraum-Regime ob National oder International steht vor der Tür.