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Regierungskrise: Der aus Raeren stammende Mathias Cormann trat als australischer Finanzminister zurück

Finanzminister Mathias Cormann (M) im August 2018 im australischen Canberra. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Australiens Premier Malcolm Turnbull steht infolge eines parteiinternen Machtkampfes vor dem politischen Aus. Der Vorsitzende der Liberalen Partei, der das Land seit 2015 regiert, musste am Donnerstag mit dem Rücktritt dreier prominenter Minister einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Unter den drei „Rebellen“ befindet sich auch der aus Raeren stammende Finanzminister Mathias Cormann.

Damit hat Turnbull in der eigenen Fraktion offenbar keine Mehrheit mehr und muss mehr denn je um sein Amt fürchten.

Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärte sich der 63-Jährige bereit, am Freitag eine Sondersitzung der Fraktion abzuhalten.

Damit könnte es dann zu einer Kampfabstimmung um den Posten des Partei- und Regierungschefs kommen, zu der Turnbull nach eigenen Worten nicht mehr antreten würde. Zur Voraussetzung machte er jedoch, dass eine Mehrheit der Abgeordneten seiner Partei eine solche Sondersitzung verlangt.

V.l.n.r.: Die australische Außenministerin Julie Bishop, der aus Raeren stammende australische Finanzminister Mathias Cormann, Belgiens Außenminister Didier Reynders und der belgische Botschafter in Australien, Jean-Luc Bodson, im Dezember 2016 in Sydney. Foto: Belga

In Australien wird der Premierminister nicht direkt durchs Volk gewählt. Das Amt hat traditionell der Vorsitzende der Partei inne, die die Regierung führt. Der Regierungschef kann seinen Posten deshalb auch durch eine parteiinterne Vertrauensabstimmung verlieren.

Am Dienstag hatte Turnbull eine solche Abstimmung gegen seinen Rivalen Peter Dutton, den bisherigen Innenminister, noch gewonnen. Der Sieg fiel mit 48 zu 35 Stimmen aber zu knapp aus, um seine Ämter sicher behaupten zu können.

Dutton ist der Mann des konservativen Flügels. Er gilt auch als das Gesicht von Australiens harter Linie gegenüber Flüchtlingen und anderen unwillkommenen Einwanderern. Als möglicher Gegenkandidat gilt nun der Schatzmeister der Liberalen, Scott Morrison. Der 50-Jährige wird im liberaleren Flügel der Partei verortet.

„Was wir zurzeit erleben, ist ein gezielter Versuch, die Liberale Partei nach rechts zu rücken“, sagte Turnbull auf der Pressekonferenz. Er sprach von einer „extremen Form des internen Aufstands“, bei der ihm gewogene Parteifreunde unter Druck gesetzt und eingeschüchtert worden seien, um einen Führungswechsel zu erzwingen.

Cormann stammt „aus Familie mit deutschen Wurzeln“

Den möglicherweise entscheidenden Schlag versetzten Turnbull drei prominente Minister, die gemeinsam ihren Rücktritt aus seinem Kabinett erklärten. Darunter war der einflussreiche Finanzminister Mathias Cormann, der laut dpa „aus einer Familie mit deutschen Wurzeln“ kommt. Cormann sagte, Turnbull habe „nicht mehr die Unterstützung der Mehrheit seiner Fraktion“. Ziel müsse nun ein „ordentlicher Übergang“ sein.

23.08.2018, Australien, Canberra: Malcolm Turnbull (r), Premierminister von Australien, sitzt während einer Spaltung seiner Partei im Repräsentantenhaus des Parlaments. Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa

Als Hintermann der Revolte gilt der frühere Premierminister Tony Abbott, den Turnbull vor drei Jahren selbst aus dem Amt gedrängt hatte. In Australien hat seit 2007 kein Premierminister mehr eine volle Amtszeit durchgehalten. Seither gab es vier verschiedene Regierungschefs. In den Umfragen liegt das Regierungsbündnis aus Liberaler und Nationaler Partei deutlich hinter der Labor-Opposition.

Mathias Cormann, am 20. September 1970 in Eupen geboren, wanderte 1996 unter etwas mysteriösen Umständen nach Australien aus. Davor war er bei den ostbelgischen Christlich-Sozialen aktiv. Er war Präsident der Raerener CSP und saß auch einige Monate im Raerener Gemeinderat. (dpa)

7 Antworten auf “Regierungskrise: Der aus Raeren stammende Mathias Cormann trat als australischer Finanzminister zurück”

  1. Ekel Alfred

    @ Raerener, der wechselt in die EU nach Brüssel…..dort sind die in seiner Rangstellung als Finanzminister gewohnten Gehälter sicherer….in Raeren zahlt man bestimmt nicht soviel….

  2. Dorfbewohner

    Ach Leute, da hat das kleine Raeren zum ersten Mal jemanden hervorgebracht, der eine internationale, erfolgreiche Karriere hingelegt hat, zum ersten Mal jemand, den mal auch jenseits von Kettenis kennt, und was machen die ostbelgischen Miesepeter: Rummeckern. Als lauter Neid und Langeweile.

  3. MARCEL SCHOLZEN

    Was meinst man mit „etwas mysteriösen Umständen“ ?

    Egal, was es war, scheint nicht besonders schlimm gewesen zu sein, sonst hätte er nicht einwandern können, geschweige die australische Nationalität bekommen können. Trotzdem Hut ab vor solch einer Karriere.

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