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Eupens Karnevalisten feiern an diesem Wochenende sich selbst und das Clown-Denkmal, das 60 Jahre alt ist

Das Clown-Denkmal an der unteren Bergstraße in Eupen. Foto: OD

Ein Doppel-Jubiläum wird an diesem Wochenende im Festzelt auf dem Platz an der unteren Bergstraße gefeiert: Die Arbeits-Gemeinschaft Karneval Eupen-Kettenis (AGK) wird 2×11 Jahre alt. Was aber noch wichtiger ist: Eupens Clown-Denkmal hatte im Juni seinen 60. Geburtstag.

Am 14. Juni 1958 wurde das Denkmal offiziell von den Eupener Karnevalsgesellschaften der Stadt Eupen, vertreten durch Bürgermeister Hugo Zimmermann, überreicht. Entworfen wurde es vom Eupener Bildhauer Joseph Braun.

Es war keine leichte Geburt, denn bevor das Denkmal an seinem Platz an der unteren Bergstraße zu stehen kam, hatte es etliche Diskussionen gegeben.

Der Eupener Clown wurde zum Silberjubiläum des Eupener Knabenchors als Sängerknabe verkleidet. Foto: Gerd Comouth

Die Frage nach dem Standort war da eher sekundär. Vielmehr drehten sich die Diskussionen um die Finanzierung. Auch sollte der Clown nicht nur von einer KG, in dem Fall von der KG Eulenspiegel, in Auftrag gegeben und der Stadt geschenkt werden, sondern von allen Karnevalsgesellschaften. Die KG Eulenspiegel hatte 1955 die Idee gehabt, den Bildhauer Braun zu beauftragen, eine Clown-Skulptur zu entwerfen.

Zudem gab es im Vorfeld Stimmen, die einen Clown als Motiv für gänzlich unangemessen hielten, weil die Stadt durch ein solches Denkmal bei Fremden und auch bei späteren Generationen keinen seriösen Eindruck mache.

In verschiedenen Artikeln, die in jüngster Zeit zum Clown-Jubiläum erschienen sind, wird das Denkmal als Wahrzeichen der Weserstadt bezeichnet. In Wirklichkeit aber konnte sich der Clown, so originell er auch war und ist, gegen die Türme der St. Nikolaus-Pfarrkirche oder die Sperrmauer der Wesertalsperre nie als Wahrzeichen wirklich durchsetzen.

Der Clown wurde durch die Renovierung des Platzes an der unteren Bergstraße freigelegt und sichtbar gemacht. Foto: OD

Im Übrigen ist das Denkmal erst durch die Renovierung des Platzes an der unteren Bergstraße freigelegt und für jeden sichtbar geworden. Früher war der Clown hinter Bäumen versteckt. Man musste schon wissen, dass es ihn gibt, um ihn auch sehen zu können.

Zum 40. Geburtstag wurde eine Tafel angebracht, auf der das Clown-Denkmal in Französisch und Eupener Platt näher vorgestellt wird.

Des Öfteren wird der Clown geputzt und auch gekleidet, ein bisschen so wie Manneken Pis in Brüssel. Als Sängerknabe oder als Feuerwehrmann. Nach sechs Jahrzehnten wäre es jetzt vielleicht an der Zeit, den Platz an der unteren Bergstraße, auf dem der Clown steht und und wo die Alten Weiber am Fettdonnerstag zum Sturm auf das Eupener Rathaus aufrufen, offiziell in „Platz am Clown“ umzubenennen, weil das Gelände schon lange im Volksmund auch so genannt wird. (cre)

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