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Empörung in Frankreich über Spendenaktion für einen Ex-Boxer, der Polizisten mit Fäusten und Tritten schlug

Mit Faustschlägen und Fußtritten schlug der ehemalige Boxer am Samstag auf Polizisten ein. Ein Video zeigt den in Schwarz gekleideten Riesen bei seiner Attacke auf die Sicherheitskräfte. Foto: Screenshot Youtube

Wie berichtet, kam es am Samstag anlässlich der achten Protestaktion der „Gelbwesten“ in Frankreich zu einem Kampf zwischen einem Mann mit Mütze und zwei Polizisten, von denen auf einer Fußgängerbrücke in Paris einer verprügelt und der andere, am Boden liegend, mit Tritten schwer verletzt wurde (siehe Videos anbei).

Der Aggressor wurde aufgrund der Fernsehbilder schnell identifiziert. Dabei handelte es sich um einen ehemaligen Boxer. Dieser stellte sich am Montag in Begleitung seines Anwalts der Polizei. Er habe sich bedroht gefühlt, behauptete der Ex-Boxer, gegen den der schwer verletzte Polizist Anzeige erstattet hat.

Bei dem ehemaligen Boxer handelt es sich um Christophe Dettinger, der einem Medienbericht zufolge für den tätlichen Angriff auf zwei Polizisten mit bis zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro rechnen muss. Dettinger war 2007 und 2008 französischer Meister im Halbschwergewicht.

Unterdessen sorgte eine Spendenaktion für den ehemaligen Boxer für Ärger. Nach heftiger Kritik stellte die Plattform für Crowdfunding Leetchi die Aktion ein. Das bisher gesammelte Geld dürfe nur für die juristische Verteidigung des Mannes verwendet werden – entsprechende Belege müssten eingereicht werden. Nach Angaben des Senders France Info waren über 100.000 Euro zusammengekommen. Wer für jemanden spende, der einen Polizisten schlägt, mache sich zum Komplizen, kritisierte Staatssekretärin Marlène Schiappa den Spendenaufruf. (cre)

Zu den Vorfällen von Samstag bei der Protestaktion der „Gelbwesten“ in Paris siehe auch folgenden Artikel auf OD:

“Gelbwesten“-Protest geht weiter: Prügel und Tritte gegen Polizisten schockieren viele Franzosen [VIDEO]

Nachfolgende zwei VIDEOs zeigen die beiden Gewaltszenen gegen Polizisten:

https://twitter.com/linepress/status/1081554670961733633?s=21

23 Antworten auf “Empörung in Frankreich über Spendenaktion für einen Ex-Boxer, der Polizisten mit Fäusten und Tritten schlug”

  1. DenAhlen

    Ich glaube nicht, daß jedes Mal ein Fass aufgemacht wird wenn die Polizei, gut geschützt, mit Knüppeln und Pfefferspray, austeilt! Die Polizei hat effektiv ausgeteilt und dann muss man sich nicht wundern, wenn auch Mal jemand zurück schlägt. War die Gewaltanwendung der Polizei gerechtfertigt? Ich sehe auf dem Video keinen Grund dazu! Man wollte die Demonstranten weg haben, aber die lassen sich nicht mehr nach Hause schicken! Der Spendenaufruf passt auch denn es zeigt, daß das Volk nichtmehr klein bei gibt!

  2. wo kommt eigentlich der ganze aufruhr her? Land auf-land ab. Hier und anderswo.

    Hat aufruhr zugenommen oder wird nur, mittels den neuen individual-medien, mehr darüber ins licht der öffentlichkeit gezogen? Nimmt die aufruhr (vorbote einer anarchie?) nur deshalb zu, weil twiter, FB, Instagramm und co jedermann zum „berichterstatter“ machen?

    Tut uns eventuell das „handy“ mit seiner kamerafunktion nichts gutes? OK, wäre doch einfach. Schlage vor, nur noch handy OHNE kamera,

    • Dow Jones

      @gast
      „wo kommt eigentlich der ganze aufruhr her?“

      Wie ich bereits an anderer Stelle hier auf OD verlinkt habe:
      https://ostbelgiendirekt.be/gelbwesten-protestieren-wieder-in-frankreich-198388#comment-227447

      Die Mistgabeln kommen!

      Nick Hanauer, Multimilliardär, veröffentlichte im Juni 2014 einen öffentlichen Brief an seine Mitmilliardäre im Magazin Politico.com unter dem Titel: „The Pitchforks are coming for us Plutocrats“

      darin steht u.a.:
      „Während es Leuten wie Ihnen und mir in einer Weise gut geht, wie es sich die Plutokraten der Geschichte nie hätten träumen lassen, hinkt der Rest des Landes – die 99,99 Prozent – weit zurück“

      weiter…
      „Daher habe ich eine Botschaft an meine stinkreichen Kollegen, an uns alle, die wir in unserer abgeschlossenen Blasenwelt leben: Wacht auf. Es bleibt nicht so.“


      „Diese idiotische Trickle-down-Strategie zerstört meinen Kundenstamm.“


      „Wir können uns allerdings auch zurücklehnen, nichts tun und unsere Yachten genießen. Und auf die Mistgabeln warten.“

      hier die Originalversion des Briefs im Magazin Politico.com (in englischer Sprache):
      https://www.politico.com/magazine/story/2014/06/the-pitchforks-are-coming-for-us-plutocrats-108014

      hier die Übersetzung ins Deutsche:
      https://www.welt.de/print/wams/kultur/article131976859/An-meine-Mitmilliardaere.html

      • @ Dow Jones

        Der Artikel von Herrn Hanauer ist sehr ehrenwert, genauso wie sein leider nicht gesendeter Vortrag über das soziale Ungleichgewicht in den USA. Er sagte dort unter anderem:“Wenn Steuerminderung der Reichen etwas genutzt hätte, dann würden wir in neuen Stellen ertrinken“.
        Aber, und da liegt Ihr Denkfehler, Sie können amerikanische Verhältnisse nicht 1:1 auf Europäische übertragen.
        Das „Kapital“ hat dort einen anderen Bezug zur sozialen Verantwortung als bei uns. Viele öffentliche Aufgaben, für die hier der Steuerzahler zuständig ist, werden in den USA von den Reichen finanziert. Sponsoring für Schulen und Universitäten sind da nicht nur erlaubt sondern ausdrücklich erwünscht. Soziales Engagement von Sportlern und Schauspielern ist der Normalfall und nicht die Ausnahme.
        Keiner neidet einem Aaron Rodgers sein Millionengehalt weil jeder weiss was er damit in seiner Heimat unterstützt.
        Soziale Ursache für Krawalle in den USA liegen in erster Linie in der Diskriminierung und dem alltäglichen Rassismus begründet.
        Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt warum ausgerechnet in der „Unterschicht“ kaum Kritik an den Steuersenkungen von Donald Trump laut wird.

        • Dow Jones

          Er schreibt u.A.: „Wenn sich die Politik nicht drastisch ändert, wird die Mittelschicht verschwinden, und wir sind wieder im Frankreich des achtzehnten Jahrhunderts. Vor der Revolution.“

          Das Hauptproblem ist das schrumpfen der Mittelschicht das er erwähnt. Und die schrumpft in Europa genau wie in den USA. Ich denke nicht dass ich da einem Denkfehler unterliege.

          Studie: Zahl der Armen hat in Belgien stark zugenommen
          https://brf.be/national/1241771/
          (dieser Artikel im BRF von gestern handelt zwar von Belgien, aber im Rest von Europa sieht es nicht besser aus, wenn ich an Länder wie Griechenland, Italien, Spanien,… denke)

      • Haben Sie einen Beweis für diese Aussage.
        Ein Polizist ist legitimiert, zu seiner Selbstverteridigung und zur Verteidigung eines Dritten Gewalt anzuwenden, die Gelbwesten sind es nicht.
        Als Politiker sollten Sie schon etwas überlegen bevor sie so etwas schreiben. Sie wollten doch Bürgermeister werden und somit Chef der Polizei oder ?

        • Wie bitte?

          „Als Politiker sollten Sie schon etwas überlegen bevor sie so etwas schreiben. Sie wollten doch Bürgermeister werden und somit Chef der Polizei oder ?“

          Sie muten dem Herrn Berens da aber einiges zu: „Politiker“?? „überlegen??“ „Bürgermeister?? und noch „Chef der Polizei“? Nein wirklich, zuviel des Guten für diese Person!“

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