Am siebten Wochenende in Folge haben an zahlreichen Orten in Frankreich wieder „Gelbwesten“ demonstriert. Vor allem in Paris, Marseille, Lyon, Toulouse und Bordeaux gab es am Samstag Proteste, wie der Sender France Info berichtete. Auch Straßensperren wurden demnach wieder errichtet.
Nach Angaben von France Info kam es in Paris in der Nähe der Studios des Senders BFMTV zu Zusammenstößen mit der Polizei. Dort protestierten einige Hundert „Gelbe Westen“ gegen angebliche Falschinformationen, die der Sender verbreiten würde. Anschließend wollten die Demonstranten noch zu weiteren Medienhäusern ziehen.
Erneut versammelten sich in Straßburg regionalen Medien zufolge rund hundert Menschen auf der Europabrücke, die nach Deutschland führt. In Marseille gingen der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge etwa 900 Menschen auf die Straße.
Die Zahl der Demonstranten war in den vergangenen Wochen stetig zurückgegangen – am Wochenende vor Weihnachten hatten nur noch 39.000 Menschen landesweit demonstriert. Beobachtern zufolge soll das aber vor allem an den Feiertagen liegen – im Januar könnte die Bewegung wieder deutlich an Zulauf gewinnen.
Die Regierung hatte im Dezember ein milliardenschweres Sozialpaket auf den Weg gebracht, um den Konflikt zu entschärfen. Seit Mitte November protestieren die „Gelbwesten“ gegen die Reformpolitik der Regierung – in der Hauptstadt Paris war es wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.
Obwohl die Zahl der Teilnehmer der Samstag-Protestmärsche deutlich zurückgegangen ist, bleibt der Druck auf Staatspräsident Emmanuel Macron in der breiten Öffentlichkeit extrem hoch, zumal ihn jetzt auch noch die neue Affäre um seinen ehemaligen Leibwächter Alexandre Benalla schwer belastet.
Neue Affäre um Macrons Ex-Bodyguard Benalla
In der Affäre um die Diplomatenpässe eines früheren Leibwächters des französischen Präsidenten ist jetzt sogar die Justiz aktiv geworden. Die Staatsanwaltschaft habe eine Untersuchung im Fall Alexandre Benalla wegen des Verdachts des Vertrauensbruchs eingeleitet, hieß es am Samstag in einer Mitteilung. Am Freitag hatte das Außenministerium erklärt, den Fall der Justiz zu übergeben.
Benalla hatte die Diplomatenpässe im Rahmen seiner Tätigkeit für den Élyséepalast erhalten. Die investigative Internetzeitung „Mediapart“ hatte berichtet, Benalla sei in den vergangenen Monaten mit Diplomatenpass in verschiedene afrikanische Länder eingereist, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für das Präsidialamt gearbeitet habe. Im September hatte Benalla vor dem Senat erklärt, die Pässe in seinem Büro im Élyséepalast gelassen zu haben.
Das Außenministerium hatte am Freitag mitgeteilt, die Pässe im Juli und September schriftlich zurückgefordert zu haben. Die Staatsanwaltschaft muss nun klären, ob Benalla unbefugt Dokumente verwendet und den Eindruck erweckt hat, eine offizielle Funktion innezuhaben.
Eine Reise Benallas in den Tschad hatte zuletzt Fragen aufgeworfen. Benalla war Anfang Dezember kurz vor einem Staatsbesuch Macrons in das afrikanische Land gereist. Der Élyséepalast hatte daraufhin erklärt, Benalla sei kein offizieller Abgesandter des Präsidenten. Benalla bestritt, sich während seiner Reise auf eine solche Funktion berufen zu haben, und warf einigen Élysée-Mitarbeitern Verleumdung vor.
Spätestens seit dem Sommer ist der Name Benalla in Frankreich ein Begriff. Damals sorgte die sogenannte Benalla-Affäre für großen Wirbel. Benalla war gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen und musste nach Medienenthüllungen den Élyséepalast verlassen. (dpa)
Die Mistgabeln kommen!
Nick Hanauer, Multimilliardär, veröffentlichte im Juni 2014 einen öffentlichen Brief an seine Mitmilliardäre im Magazin Politico.com unter dem Titel: „The Pitchforks are coming for us Plutocrats“
darin steht u.a.:
„Während es Leuten wie Ihnen und mir in einer Weise gut geht, wie es sich die Plutokraten der Geschichte nie hätten träumen lassen, hinkt der Rest des Landes – die 99,99 Prozent – weit zurück“
weiter…
„Daher habe ich eine Botschaft an meine stinkreichen Kollegen, an uns alle, die wir in unserer abgeschlossenen Blasenwelt leben: Wacht auf. Es bleibt nicht so.“
…
„Diese idiotische Trickle-down-Strategie zerstört meinen Kundenstamm.“
…
„Wir können uns allerdings auch zurücklehnen, nichts tun und unsere Yachten genießen. Und auf die Mistgabeln warten.“
hier die Originalversion des Briefs im Magazin Politico.com (in englischer Sprache):
https://www.politico.com/magazine/story/2014/06/the-pitchforks-are-coming-for-us-plutocrats-108014
hier die Übersetzung ins Deutsche:
https://www.welt.de/print/wams/kultur/article131976859/An-meine-Mitmilliardaere.html
Ich habe gerade die deutsche Uebersetzung gelesen. Stimmt alles. Gute Analyse.
Die Schlussfolgerung lautet daher : die naechste Revolution kommt bestimmt, weil es an Einsicht bei den politisch Verantwortlichen fehlt. Und dann nuetzen auch grosse Summen Geld auf einem Konto nichts. Mir wird Angst und Bange bei dem Gedanken an eine soziale Revolte oder Revolution und die damit verbundenen Gewaltausbrueche.