Notizen

Dritter Etappensieg und Bergwertung für Evenepoel – Kuss weiter in Rot und dem Gesamtsieg immer näher

14.09.2023, Spanien, La Cruz De Linares: Remco Evenepoel aus Belgien vom Team Soudal Quick-Step in Aktion. Foto: Pep Dalmau/Belga/dpa

Remco Evenepoel hat seine dritte Etappe bei der Spanien-Rundfahrt nach einer großartigen Solonummer gewonnen und sich außerdem die Bergwertung gesichert. Sepp Kuss konnte Jonas Vingegaard und Primoz Roglic hinter sich lassen und hat den Endsieg somit fast geschafft.

Die 18. Etappe war die letzte Gelegenheit für die reinen Bergfahrer, sich in Szene zu setzen. Mit dem Puerto San Lorenzo (10 km à 8,5 %) und dem Puerto de La Cruz de Linares (8,3 km à 8,5 %), die beide zweimal zu erklimmen waren, standen dem Peloton nicht weniger als 4.600 positive Höhenmeter bevor.

Ein ideales Spielfeld für Remco Evenepoel, der es schaffte, sich in die gute Ausreißergruppe des Tages mit 13 anderen Fahrern einzureihen, darunter Caruso, Poole, Bernal und Kron, die seine Hauptkonkurrenten um den Etappensieg waren, da das Peloton den Abstand schnell auf über 5 Minuten ansteigen ließ.

14.09.2023, Spanien, Pola De Allande: Remco Evenepoel von Soudal Quick-Step aus Belgien unterschreibt Autogramme. Foto: Pep Dalmau/Belga/dpa

Der belgische Meister nutzte die ersten Anstiege, um weitere Punkte für die Bergwertung zu sammeln, die ihm bis zum Ende der Vuelta die Führung sichern würden.

Im vorletzten Anstieg, 29 Kilometer vor dem Ziel, versuchte Evenepoel dann sein Glück als Solist und konnte seine Mitausreißer direkt abhängen. Nach fast vier Kilometern hatte er einen Vorsprung von 1’30“ auf seinen ersten Verfolger herausgefahren. Langsam, aber sicher schien er nie in die Nähe eines Zusammenbruchs zu kommen, auch wenn sein Vorsprung in der Abfahrt etwas zurückging.

Im letzten Anstieg flog Evenepoel mit mehreren Minuten Vorsprung zu seinem dritten Etappensieg. Ohne zu zittern, konnte er die letzten Meter genießen, bevor er die Arme hochriss und mehrmals seinen Kopf zeigte.

14.09.2023, Spanien, Pola De Allande: Cian Uijtdebroeks (M) aus Belgien vom Team Bora-Hansgrohe gestikuliert vor dem Start der 18. Etappe. Foto: Pep Dalmau/Belga/dpa

Radprofi Sepp Kuss ist unterdessen dem Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt einen großen Schritt nähergekommen. Der 29 Jahre alte US-Amerikaner vom Team Jumbo-Visma baute auf der letzten schweren Bergetappe seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Teamkollege Jonas Vingegaard sogar auf 17 Sekunden aus.

Auf der 179 Kilometer langen Strecke von Pola de Allande bis Puerto de La Cruz de Linares mit gleich drei Anstiegen der Kategorie 1 verzichteten der zweimalige Tour-de-France-Gewinner Vingegaard aus Dänemark und der Slowene Primoz Roglic darauf, ihren Teamkollegen Kuss zu attackieren. „Es ging darum, ihn zu schützen“, sagte Vingegaard hinterher: „Es ist schön, wenn man ihm etwas zurückzahlen kann. Er hat so viel für mich getan.“

Tags zuvor hinauf auf den legendären Angliru hatten sich Vingegaard und der spätere Sieger Roglic noch von ihrem als Edelhelfer in die Rundfahrt gestarteten Kuss abgesetzt – ausgerechnet an dessen 29. Geburtstag. Die undurchsichtige Teamtaktik hatte für Kritik gesorgt. Die 78. Ausgabe der Spanien-Rundfahrt endet am Sonntag. (cre/dpa)

Nachfolgend im VIDEO die Ankunft von Etappensieger Remco Evenepoel:

7 Antworten auf “Dritter Etappensieg und Bergwertung für Evenepoel – Kuss weiter in Rot und dem Gesamtsieg immer näher”

    • Sieht so aus…

      Sieht eher so aus, als habe die sportliche Leitung von Jumbo-Visma angesichts der vernichtenden öffentlichen Kritik am Verhalten ihrer Spitzenfahrer, was auch den Sponsoren nicht gefallen durfte, den Plan geändert. Kuss hat sich jahrelang in den Dienst der Mannschaft und von Roglic und Vinegaard gestellt. Da Kuss das rote Trikot trug, war es unanständig, dass seine Teamgefährten ihn angegriffen haben, zumal von anderen Fahrer kaum noch Gefahr drohte. Hier haben wohl auch wirtschaftliche Erwägung einen Ausschlag gegeben und nicht Fairness gegenüber einem Teamgefährten.

  1. Radfreund

    Tolle Etappe von Remco, Bravo!
    Sollten die beiden Jumbo-Stars Kuss, ihren so fleißigen und loyalen Helfer, zum Sieg führen wär das mehr als verdient… die Kuss, Van Aert etc sind Topfahrer im Dienst ihrer Kapitäne, aber stehen denen in nichts nach … schöne Vuelta!

  2. Peter Müller

    Wenn es nicht so läuft , sind immer die andern Schuld. Wenn jeder für sich fahren würde, wäre vieles anders. Aber in einem Team ist Teamarbeit vorrangig. Die La Vuelta ist schon lange gelaufen, was jetzt noch läuft interessiert nicht mehr viele.

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