Nachrichten

Gedenken auf See für Besatzung von deutschem U-Boot aus 1. Weltkrieg

22.04.2018, Belgien, Ostende: Rüdiger Lüdeking, deutscher Botschafter in Belgien, spricht während einer Feier, nachdem Belgien ein vor Ostende entdecktes deutsches U-Boot und zwei weitere Wracks aus dem Ersten Weltkrieg zum Kulturerbe erklärt hat. Foto: Sandro Delaere/BELGA/dpa

Gut 100 Jahre galt das U-Boot vom Typ UB29 als verschollen, bevor es 2017 vor der belgischen Küste wiederentdeckt wurde. Nun ernennt Belgien das Wrack zum Kulturerbe.

Mit einer Zeremonie vor der belgischen Küste ist am Sonntag der 22 toten Soldaten eines deutschen U-Boots aus dem Ersten Weltkrieg gedacht worden.

21.04.2018, Brügge: Die britische Prinzessin Anne (Mitte, l) und Armin Laschet (Mitte, r, CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, nehmen an einer Zeremonie zum 100. Jahrestag des britischen Angriffs auf die damals von Deutschland besetzte belgische Hafenstadt Foto: Sandro Delaere/BELGA/dpa

Für die Gedenkfeier auf See fuhren deutsche und belgische Regierungsvertreter auf der Fregatte „Brandenburg“ zum Fundort des Wracks etwa 20 Seemeilen vor Ostende. Dort ehrten sie die Verstorbenen mit Kränzen und einer Schweigeminute.

Das deutsche U-Boot vom Typ UB29 war im vergangenem Sommer mehr als 100 Jahre nach seinem Untergang aufgespürt worden. Die deutsche Marine hatte während des Ersten Weltkriegs zwischen 1914 und 1918 drei große U-Boot-Stützpunkte in Belgien und versenkte vor der Küste mehr als 2.500 Schiffe.

Die Kriegsgegner bekämpften die Deutschen mit Minen. Eine dieser Bomben wurde dem U-Boot wohl zum Verhängnis. Das Wrack soll mit den sterblichen Überresten der Besatzung am Grund des Meeres bleiben.

Geschützte Zone um den Fundort

„Es ist auch eine gute Tradition, dass Seeleute in diesen Fällen dort verbleiben, wo sie sind“, hatte Rüdiger Lüdeking, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Belgien, bereits im November 2017 gesagt. Damit die Totenruhe nicht gestört wird, soll um den Ort eine geschützte Zone errichtet werden.

Der belgische Unterwasserarchäologe Tomas Termote spricht am 14.11.2017 in Brügge auf einer Pressekonferenz zum Fund eines deutschen U-Boots, das an der belgischen Küste gefunden wurde. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

Am Samstag hatte Belgien dieses U-Boot und zwei weitere Wracks aus dem Ersten Weltkrieg als Kulturerbe anerkannt. Anlass war die Eröffnung einer Ausstellung zum 100. Jahrestag des britischen Angriffs auf damals von Deutschland besetzte belgische Hafenstädte. An der Feier nahmen auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die britische Prinzessin Anne teil.

„Das deutsche Unterseeboot ist einzigartig, weil noch nie ein U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg so gut erhalten gefunden wurde“, sagte der belgische Nordsee-Staatssekretär Philippe De Backer laut einem Bericht der Agentur Belga. Die drei Wracks erzählten ein düsteres Kapitel der europäischen Geschichte, die gleichwohl in Erinnerung behalten werden müsse. (dpa)

2 Antworten auf “Gedenken auf See für Besatzung von deutschem U-Boot aus 1. Weltkrieg”

  1. Waren wir damals nicht noch…? In jedem Fall ist es gut, die Leichen von gefallenen Soldaten würdig zu behandeln und zu ehren. Ob Feind, ob Freund, über den Gräbern nur Friede und Gleichheit.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern