Gesellschaft

Delhaize: Für den Supermarkt in Eupen wird ein Käufer gesucht

Blick auf das Delhaize-Kaufhaus an der Aachener Straße in Eupen. Foto: OD

Im „Sanierungsfall“ Delhaize haben sich Direktion und Gewerkschaften am Montag auf ein Vorabkommen verständigt. Die Zahl der Stellenverluste reduziert sich demnach von den ursprünglich geplanten 2500 auf 1800. Es werden nicht mehr 14 Filialen geschlossen oder verkauft, sondern „nur noch“ 10.

Wie die Tageszeitung „Le Soir“ am Dienstag berichtete, konnten von den 14 Filialen, die geschlossen werden sollten, deren vier gerettet werden: Diest, Herstal, Tubize und Dinant. Der Delhaize-Supermarkt in Kortrijk Ring schließt definitiv.

Für die 9 übrigen Filialen wird ein Käufer gesucht. Dabei handelt es sich um die Delhaize-Geschäfte in Eupen, Aarschot, Berlaar, Genk, La Louvière, Lommel, Oude Vest (Dendermonde), Turnhout und Schaerbeek (Avenue Emile Verhaeren).

Nach Möglichkeit keine „kalten Entlassungen“

Das Vorabkommen sieht ferner vor, dass die Löhne des Personals nicht für die Dauer von vier Jahren, sondern für zwei Jahre eingefroren werden. Die Reduzierung der Prämien soll kompensiert werden.

Streikaktion am Eingang des Eupener Kaufhauses von Delhaize im Oktober 2014. Foto: OD

Streikaktion am Eingang des Eupener Kaufhauses von Delhaize im Oktober 2014. Foto: OD

Bleibt noch zu klären, wie der geplante Stellenabbau durchgeführt werden könnte. „Kalte Entlassungen“ sollen nach Möglichkeit vermieden werden. Frühpensionierungen werden bevorzugt, sofern sie überhaupt möglich sind.

Bei Delhaize soll indes nicht nur saniert, sondern auch investiert werden. 800 Millionen Euro werden binnen drei Jahren aufgewendet, um die Geschäfte und Depots der Warenhauskette zu modernisieren.

Das Vorabkommen muss noch von den Belegschaften in den einzelnen Geschäften gutgeheißen werden, was aber laut „Le Soir“ der Fall sein dürfte, weil die Gewerkschaften ihre Delegierten vor Ort kontinuierlich über den Stand der Verhandlungen mit der Direktion informiert hätten. (cre)

30 Antworten auf “Delhaize: Für den Supermarkt in Eupen wird ein Käufer gesucht”

  1. Erfahrener

    Wieso schliesst man ein solches Geschäft ? Weil es zu gut funktioniert ? Weil die Personalkosten zu hoch geworden sind durch ältere Arbeitnehmer und so diese Leute abschüttelt. Dann fängt man gleich wieder von vorne an mit jüngerem Personal und kassiert im gleichen Atemzug auch noch Subsidien. Tolle Politik.

  2. ist doch so!

    Politik war schon immer ein lumpengeschäft, man darf sich nur nicht erwischen lassen, pflegte mein schwiegervater immer zu sagen. heute erhalten Politiker, die die karre in den sand gefahren haben, beim abgang noch einen Bonus. das scheint doch die Mehrheit des volkes als gut zu finden.

        • Warum sind trotz des Versprechens unseres Bürgermeisters, die Gemeindesteuer gestiegen ???
          Immerhin um einem Pozent, das ist viel Holz. Und geliefert wird … nix.
          Das ist an dieser Stelle mal ne Frage ?

        • Werte Frau Baudimont,

          versuchen Sie doh nicht dauernd wirtschaftliche Probleme des 21. Jahrhunderts mit Lösungen aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts lösen zu wollen. Das kann nicht funktionieren.

            • @ Baudimont

              Könnte es sein das die Grundlagen für Wohlstand und Wachstum sich in den letzten 100 Jahren etwas gewandelt haben? Nochmal, mit Rezepten aus dem vorigen Jahrhundert lassen sich die Probleme von heute nicht lösen.

              • Baudimont

                @EdiG
                Die Problem von Heute werden von die asozialistische Politik in die Zukunft verschieben und niemals gelöst !

                „Kreditfinanzierung ist in der Wirtschaft meistens ein Mittel der Ertragssicherung, in der Politik oft ein Mittel, um ein Problem aus der Gegenwart in die Zukunft zu transportieren, manchmal sogar von der gegenwärtigen Generation auf die künftigen Generationen zu verlagern, die dann auch noch für die aufgelaufenen Zinsen aufzukommen haben.“
                Manfred Rommel, deutscher

                • Und schon wieder daneben! Manfred Rommel war vor über 20 Jahren Oberbürgermeister von Stuttgart. In einer Zeit also als die Innenstädte in Deutschland noch zu retten gewesen wären wenn man in die Infrastruktur investiert hätte. Statt dessen wurde gespart mit dem „Erfolg“ das einstmals finanzierbare Reparaturen für die Kommunen nur noch über Kredite zu stemmen sind. Die dürfen aber wegen der Schuldenbremse nicht aufgenommen werden. Statt also Zinsen für Kredite von heute zu bezahlen werden unsere Enkel den Verfall von morgen bezahlen müssen. Tolle Aussichten!

                  • Baudimont

                    @Edig
                    Unsere Enkel müssen unsere Schulden zurückzahlen und die Kosten für das verfallene Gebäude auch aufzubringen, weil was wir jetzt bauen hält an keine 30 Jahre !
                    Die strassen was wir bauen hälten an keine 5 jahre.
                    So werden wir es nicht schaffen, die wirtschaft zu stabilisieren, das ganze System kann unter dieser praktisch untragbaren Schuldenlast zusammenbrechen…
                    Tolle Zukunft !
                    https://www.youtube.com/watch?v=BvlPZSL5L78

        • Frau Baudimont,

          Zu diesem Punkt müssen noch ganz andere Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn es keine staatliche Einmischung geben darf, dann müssen auch Subventionen gestrichen werden und es darf auch niemand bevorzugt werden.

          Was allerdings die Deregularisierung der Finanzmärkte gebracht hat (wilde Spekulationen und Co.) sind Ihnen doch sicher nicht entgangen – was sagen Sie denn dazu?

          • Baudimont

            @Freddy
            Es gibt zwei Möglichkeiten:
            Ein mit Subventionen „kostenlos Dienste“ die sehr schlechte Qualität anbietet und die eine Steuer (zwanghaft) von jedem erhebt.

            Und ein „ohne Subventionen Dienste“ die wird von Menschen freiwillig bezahlt, einer besser, qualitativ hochwertigere Dienste wofür keine Steuer wird erhoben.

            Was ist besser und billiger ?
            Ohne subventionen ist besser und billiger weil man spart viel Kosten und der Dienst ist erwünscht,
            Keine ineffiziente, über teure und unproduktive staatliche Einmischung zu zahlen !

            Lieber auch keine Kultursubventionen, dann würden die Bürger das (ganze) Geld wirklich und direkt in den „Kultur“ ausgeben.

            Ohne Subvention würde das Essen besser schmecken

            http://www.zeit.de/2012/13/L-Kulturpolitik/seite-2
            http://zuercherin.com/ist-privat-teurer-als-staatlich/

  3. Eupenmobil

    Da kann man nur hoffen, dass sich jemand findet, der den Laden übernimmt. Beim Carrefour hat es ja zum Glück geklappt. Wenn das Areal leer bleibt, haben wir ein zweites Eupen Plaza. Für 30 Jahre Delhaize hätte es sich nicht gelohnt, das alte Kurhotel Pauquet abzureißen.

    • Pauquet Yvonne

      Ja ich finde auch daß der DELHAIZE unbedingt bleiben muß denn er ist doch das einzige Geschäft hier in der Ecke zwischen Klötzerbahn,Neustr.,am Clown,Kirchstrasse,Kloster-u Paveestr.sowie Umkreis Rathaus.Ich glaube ich spreche hier für viele Leute die was älter oder behindert sind denn man ist mit einem kleinen Spaziergang – und hat in einem – seine Einkäufe erledigt.Ferner ist er sehr übersichtlich u nicht so groß so daß man nicht unendlich laufen muß.In der Hoffnung daß man einen Investor findet!Yvonne Pauquet Hostert 3 EUPEN

  4. Sind unsere Politiker nicht nicht gut genug oder haben sie keine gute Kontakte in Belgien .Glaubt ihr denn die Geschäfte welche nicht geschlossen werden machen bessere Gewinne ,nein die haben bessere Kontakte als unsere.

  5. Es gibt wahrlich genügend Gründe über die Politik zu schimpfen, aber dass der Eupener Delhaize in die Pleite geschlittert ist, kann man denen nicht ankreiden. Das Kaufverhalten hat sich gewandelt, Deutsche Kundschaft gibt es kaum noch in Eupen, die Discounter geben auch hier den Ton an. So bitter das auch für die Betroffenen ist, Geschäftsschließungen sind genauso Teil der Marktwirtschaft wie Geschäftseröffnungen…

  6. Das wär ein Fall für den Balter Michel, der macht das in Losheim/ Hergersberg sehr erfolgreich, oder die Familie Schaus. Die Gewerkschaften könnten allerdings auch als Franchiseunternehmer auftreten..

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