Notizen

Das Wichtigste im Jahr 2015 – März: Der „Selbstmord-Absturz“ von Flug 4U9525 der Germanwings

Eine steinerne Gedenkstele mit der Aufschrift "In Erinnerung an die Opfer des Flugzeugunglücks vom 24. März 2015" in La Vernet nahe der Unglücksstelle des abgestürzten Germanwings-Fluges 4U9525. Foto: dpa

Der Absturz eines Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings in den französischen Alpen am 24. März 2015 war für viele Menschen ein Schock. Hätte die Untersuchung einen technischen Defekt ergeben, wäre diese Katastrophe für die Angehörigen der Opfer leichter zu ertragen gewesen. Es war aber ein mutwillig ausgelöster Absturz.

Alle 150 Insassen starben. Die Maschine 4U9525 befand sich auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf. Der Copilot hatte die Maschine vorsätzlich in ein Bergmassiv bei Le Vernet gesteuert. Unter den Toten sind 16 Schüler und zwei Lehrer eines Gymnasiums in Haltern am See in Nordrhein-Westfalen.

Der Copilot war psychisch krank und fluguntauglich, was er seinem Arbeitgeber jedoch verschwieg. Den Piloten hatte er aus dem Cockpit ausgesperrt, um seinen tödlichen Plan in die Tat umsetzen zu können.

Inzwischen müssen immer mindestens zwei Personen im Cockpit sein. Nicht nur bei der Lufthansa, auch bei anderen europäischen Fluglinien.

WEITERE WICHTIGE EREIGNISSE IM MÄRZ 2015:

– Slowenien führt als elftes EU-Land die Homo-Ehe ein, beschließt das Parlament. Gleichgeschlechtliche Partner dürfen auch Kinder adoptieren. Gegner der Gleichstellung erwirken eine Volksbefragung am 20. Dezember.

– Der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Tröglitz in Sachsen-Anhalt tritt zurück. Er sieht seine Familie von ausländerfeindlichen Demonstranten bedroht. Markus Nierth hatte sich für die Unterbringung von Flüchtlingen engagiert.

Der Solarflieger nach dem Start in Abu Dhabi im März 2015. Foto: epa

Der Solarflieger nach dem Start in Abu Dhabi im März 2015. Foto: epa

– Das nur von Sonnenenergie angetriebene Schweizer Flugzeug «Solar Impulse» startet von Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) aus zu einer Erdumrundung. Wegen eines Batteriedefekts muss die Reise am 3. Juli auf Hawaii bis April 2016 unterbrochen werden.

– Die Europäische Zentralbank startet den Massenankauf von Staatsanleihen. Monatlich sollen 60 Milliarden Euro in Umlauf gebracht werden – bis mindestens September 2016. Damit sollen die Wirtschaft im Euroraum angekurbelt und die Inflation erhöht werden.

– Bei einem Terroranschlag auf das tunesische Nationalmuseum in Tunis werden 22 Menschen ermordet, die meisten von ihnen Touristen. Auch die beiden Angreifer kommen um. Am 26. Juni erschießt ein Islamist 38 Hotelgäste an einem Strand bei der Stadt Sousse. Unter den Toten sind zwei Deutsche.

– Bei Protesten der kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung in Frankfurt am Main kommt es zu schweren Krawallen, mehr als 350 Menschen werden verletzt. Anlass der Randale gegen die europäische Finanzpolitik war die Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank.

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt und seine Pkw-Maut. Fotomontage: dpa

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt und seine Pkw-Maut. Fotomontage: dpa

– Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im Golfstaat Katar wird wegen des Klimas im November und Dezember stattfinden, beschließt die FIFA. Das Finale der ersten Winter-WM soll am 18. Dezember sein.

– In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sprengen sich Selbstmordattentäter in zwei schiitischen Moscheen in die Luft. Sie reißen mindestens 137 Menschen mit in den Tod. Zu den Anschlägen bekennt sich die Terrormiliz Islamischer Staat.

– Der Bundestag beschließt eine PKW-Maut, die auch Ausländer zahlen sollen. Weil die EU-Kommission rechtliche Schritte androht, verschiebt CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt Mitte Juni den Start des Projekts.

Bereits erschienen:

Das Wichtigste im Jahr 2015 – Februar: Mittelmeer wird für Flüchtlinge zur Todesfalle

Das Wichtigste im Jahr 2015 – Januar: Der Anschlag auf „Charlie Hebdo“

3 Antworten auf “Das Wichtigste im Jahr 2015 – März: Der „Selbstmord-Absturz“ von Flug 4U9525 der Germanwings”

  1. Das Jahr 2015 ist ein echtes Trauerspiel. Nie hat es weltweit so viele Naturkatastrophen und eigenartige Wetterphänomene gegeben wie dieses Jahr. Man kann fast nur mit Trauer auf 2015 zurück blicken, und das in jeder Hinsicht.

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