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Das Wichtigste im Jahr 2015 – Februar: Mittelmeer wird für Flüchtlinge zur Todesfalle

Gerettete Flüchtlinge im Mittelmeer. Foto: Schutterstock

Im Monat Februar 2015 wird die Flüchtlingskrise immer dramatischer. Im Mittelmeer vor der italienischen Insel Lampedusa ertrinken schätzungsweise 330 meist afrikanische Flüchtlinge. Im ersten Halbjahr 2015 kamen mehr als 2000 Migranten bei ihrer Flucht über das Mittelmeer nach Europa ums Leben.

Der Weg über das Mittelmeer ist die gefährlichste Route für Menschen, die ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen. Die meisten Menschen kamen 2015 bei der Flucht von Libyen nach Italien ums Leben.

Ein Grund für die stetig steigende Zahl von Todesopfern waren die meist nicht seetüchtigen Boote der Schleuser, die die Wahrscheinlichkeit von Katastrophen erhöhten.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert Menschen, die vor Konflikten, Verfolgung und Elend fliehen, solche schrecklichen Erfahrungen in ihrer Heimat machen müssen, ganz zu schweigen von denen unterwegs, um dann an der Türschwelle zu Europa sterben“, erklärte IOM-Generaldirektor William Lacy Swing. IOM steht für „Internationale Organisation für Migration“.

Damit war die Flüchtlingskrise aber erst am Anfang. Obwohl es schon im ersten Halbjahr 2015 viele warnende Stimmen gab, die darauf hinwiesen, dass sich die Lage wegen des Kriegs in Syrien weiter verschärfen werde, war Europa zu diesem Zeitpunkt noch mit anderen Problemen beschäftigt (Ostukraine, Griechenland…).

WEITERE WICHTIGE EREIGNISSE IM FEBRUAR 2015:

– Gut drei Jahre nach dem Unglück des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio mit 32 Toten wird der Kapitän Francesco Schettino zu 16 Jahren Haft verurteilt. Wegen seines Berufungsverfahrens bleibt er zunächst auf freiem Fuß.

Trauer in Moskau: Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde offenbar von einem Auftragsmörder erschossen. Foto: epa

Trauer in Moskau: Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde offenbar von einem Auftragsmörder erschossen. Foto: epa

– Die Präsidenten der Ukraine, Frankreichs und Russlands sowie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel vereinbaren in der weißrussischen Hauptstadt Minsk einen Fahrplan zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine („Minsk II“). Die Waffenruhe bleibt lange brüchig. Erst Anfang Oktober beginnt der Abzug schwerer Waffen.

– Die Materialschäden an den beiden Kernreaktoren Tihange 2 und Doel 3 sind größer als erwartet. Neue Messungen ergaben, dass die Zahl der Mikrorisse an den Reaktordruckbehältern deutlich höher liegt, als bisher angenommen worden war.

– Die Euro-Finanzminister akzeptieren Athens Reformpläne zur Verlängerung von auslaufenden Finanzhilfen.

– Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow wird in Moskau offenbar von einem Auftragsmörder erschossen. Die Spekulationen reichen von Drahtziehern im Kreml bis zu Islamisten aus dem Kaukasus. Nemzow war ein scharfer Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin.

Bereits veröffentlicht:

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