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19-jähriger Däne tritt fürs Klima in den Hungerstreik

10.05.2019, Dänemark, Kopenhagen: Der Däne Mikkel Brix hält ein Schild mit der Aufschrift "27 Tage bis zur Wahl, drei Tage ohne Essen" ("27 dage til valget, 3 dage uden mad"). Foto: -/Mikkel Brix/dpa

Knapp vier Wochen ohne feste Nahrung: Ein junger Däne will bis zur Parlamentswahl am 5. Juni ohne Essen auskommen. Ziel seines Hungerstreiks: eine bessere Klimapolitik der dänischen Politik. Für potenzielle Nachahmer hat er aber eine ernste Warnung parat.

Im Kampf für eine entschlossenere Klimapolitik seines Landes ist ein 19 Jahre alter Däne in den Hungerstreik getreten. Bis zur dänischen Parlamentswahl am 5. Juni wolle er keine feste Nahrung zu sich nehmen, sagte Mikkel Brix der Deutschen Presse-Agentur. Selbst die schwedische Klimaschutzikone Greta Thunberg ist mittlerweile auf seine Aktion aufmerksam geworden.

Seine letzte warme Mahlzeit hat Brix vergangenen Montagabend zu sich genommen. Am Tag darauf gab Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen den mit Spannung erwarteten Termin für die fällige Parlamentswahl bekannt. Damit durfte offiziell der Wahlkampf in Dänemark aufgenommen werden – und Brix begann zu hungern.

Klima und Umwelt die wichtigsten Themen

„Ich will, dass die Politiker in Dänemark aufwachen und endlich etwas für das Klima tun“, sagt der junge Mann aus Frederikshavn im hohen Norden Dänemarks. Viel zu lange sei die Klimakrise politisch ignoriert worden, nun werde zumindest darüber geredet. „Was wir aber brauchen, ist ein wirkliches Handeln.“

Sowohl vor der Europawahl am 26. Mai als auch vor der Parlamentswahl zehn Tage später sind Klima und die Umwelt laut Umfragen die wichtigsten Wahlkampfthemen für die Dänen.

Zwei Wahlen innerhalb von anderthalb Wochen: Die Dänen müssen kurz nach der Europawahl direkt noch einmal ins Wahllokal. Angesichts schlechter Umfragewerte will Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Bild) das scheinbar Unmögliche bis zum Wahltag doch noch möglich machen. Foto: Nils Meilvang/SCANPIX DENMARK/dpa

Brix sagt, durch die internationalen Klimaproteste nach dem Vorbild von Thunbergs Schulstreik vor dem Reichstag in Stockholm spüre auch die dänische Politik, dass es die junge Generation ernst meine mit ihren Klimaforderungen. „Das ist unsere Zukunft, über die wir hier reden.“ Seit Thunberg via Twitter auf seinen Streik hingewiesen habe, hätten sich erste Politiker bei ihm gemeldet, um mit ihm über die Klimakrise zu sprechen.

Zur Vorbereitung seines Hungerstreiks hat der 19-Jährige zuletzt nach und nach weniger gegessen. Ihm gehe es nun überraschend gut nach den ersten Tagen ohne Essen.

“Ich bin beeindruckt, dass ich mich nicht hungrig fühle. Ich wache früher auf und habe eine Menge Energie“, sagt Brix. Aber auch die Risiken sind ihm bewusst. Sollte er krank werden und im Krankenhaus landen, werde er die Aktion abbrechen, versichert der 19-Jährige. „Ich muss vorsichtig sein. Ein toter Aktivist ist kein guter Aktivist.“ Anderen rät er vom Nachahmen ab. „Ich empfehle niemandem, in einen solchen Hungerstreik zu treten. Das ist eine gefährliche Sache.“ (dpa)

35 Antworten auf “19-jähriger Däne tritt fürs Klima in den Hungerstreik”

        • Leider ändert sich nichts ohne solche Aktionen. Der Mensch versteht nicht, dass er selbst Schuld an der Zerstörung der Umwelt trägt. Und die Politiker haben nicht den Mut, die Wahrheit zu sagen, denn sonst würden sie nicht mehr gewählt. Z.B. ist Fliegen viel zu billig, doch die Politiker denken nicht im Traum daran, den Kerosin zu versteuern. Und die Landwirtschaft zerstört mit ihren Giften und Güllen die Äcker, tötet die Insekten und Bienen und vergiftet obendrein das Grundwasser. Gier frisst Hirn, kann man nur sagen, wenn man solche Praktiken sieht. Jemand muss den Menschen erklären, dass weniger mehr ist. Leider würde so eine Person für verrückt erklärt, siehe Greta.

          • Marcel scholzen Eimerscheid

            Greta ist Quatsch.

            Die oekonomische Notwendigkeit diktiert den Umweltschutz. Er ist ein Motor fuer die Wirtschaft ungefaehr wie frueher ein Ruestungsprogramm. Die Briten haben seiner Zeit Indien verlassen, weil sie nicht mehr die Kraft dazu hatten, es zu halten, weil der zweite Weltkrieg sie zu sehr geschwaecht hatte und nicht wegen Ghandis Aktionen.

  1. Jede Religion hat ihre Märtyrer, so auch die Klimakirche. Auch Jesus ging in die Wüste zum Fasten bis die Visionen kamen – heute würde man das als „Hungerstreik“ bezeichnen und ihn in ein Krankenhaus einliefern. Das ist alles nicht neu, nur die Kulissen ändern (Klimakirche), die Handlung ist seit Jahrtausenden die gleiche. Die Aufklärung tut sich eben auch heute noch schwer….

    • Franz-Josef Heinen

      Werte Frau Dax oder werter Herr Dax, ich hoffe, Sie wissen, dass vieles im Neuen Testament symbolischen Charakter hat. Keinen Grund also, einen großen Religionsstifter gleich in ein Krankenhaus einzuweisen. Vielen Kommentatoren hier auf OD täten einige Tage der Zurückgezogenheit allerdings mehr als gut.

  2. schlechtmensch

    Hoffentlich werden sich die Anhänger der Klimasekte nicht noch radikalisieren. Irgendwann muss man als Dieselfahrer um sein Leben fürchten. Oder Fleischesser werden ins KZ gesperrt.

    • Anti-Krist

      Der bekannteste Märtyrer der Weltgeschichte ist Jesus von Nazareth.
      Schauen wir uns dessen Werdegang an: Ein religiöser Fanatiker, der predigend durch Pälestina zog, aber die Menschen folgten seiner Borschaft nicht. Drum nahm eine Peitsche, und schlug wie wild im Tempel umher, genannt Reinigung des Tempels in der Sicht seiner gläubigen Anhänger. Und deshalb wurde dieser weltfremde Gottesmann ans Kreuz geschlagen. Die Römer und die Juden, sonst Feind, waren sich in dieser Hinsicht einig. Nieder mit den Aufrührern, denn sie nutzen Niemandem.
      Doch seine Fans feiern und glorifizieren seinen Tod bis heute als Erlösung der Welt.
      Seien wir doch ehrlich: Die meisten Märtyrer waren Idioten, denn sie starben einen sinnlosen Tod. Und es ist egal, für welche Sache sie starben. Wenn irgend jemand für eine Borschaft stirbt, heißt dies noch lange nicht, dass diese Person auch recht hatte.
      So auch im diesen gezeigten Fall.

  3. Es reicht!

    Hier soll der kleine Mann wieder verarscht werden. Hungerstreik heißt man nimmt keinerlei Nahrung zu sich. Keine feste Nahrung ist lediglich eine Diät und so wie der aus sieht kann er die gut gebrauchen?

  4. abendland

    anstatt den typ verhungern zu lassen, sollte man ihm das autofahren und fliegen verbieten.
    zusätzlich noch den strom abklemmen.
    das würde den viel mehr ärgern, weil es langfristiger ist als ein paar wochen diät halten.?????

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