Kultur

Freddy Derwahl: Ein Gedicht über die Pandemie

Der Journalist und Schriftsteller Freddy Derwahl. Foto: privat

Schriftsteller und Journalist Freddy Derwahl (74) hat zur Pandemie folgendes Gedicht geschrieben.

corona sensemann

ihr glaubt nicht mehr an den sensenmann
jetzt schleicht er ständig ums haus
zieht schnell den besten mundschutz an
die regierung lässt niemand mehr raus

corona heisst die gierige pest
ein paar tröpfchen bioklein
beim totentanz auf dem seuchenfest
dürfen wir mit impfpass rein

der schreiner hat keine kisten mehr
seine kunden sterben aus
die alten und kranken bitte zuerst
sonst trägt sie niemand hinaus

der schöne reiche liegt auf dem bauch
und zittert um seinen lohn
die schwester zieht den ultimen schlauch
im gedränge der sterbestation

der finstere alte will alles ganz
und streut die mutationen
er ist der meister beim totentanz
der teufel um uns zu holen

seine opfer liegen mit dem bauch
auf engen sterbestationen

19 Antworten auf “Freddy Derwahl: Ein Gedicht über die Pandemie”

  1. Corona2019

    Ich versuche das jetzt auch , mit dem Gefühl aus meinem Bauch .

    Zu Beginn sollte es nur eine Grippe sein ,
    Wer hatte die Idee , ein Schwein ?.

    Und für den Kleinen Schnupfen reichte es die Nase zu tupfen .

    Eine Maske ist dann plötzlich Gut , für die Entscheidung ziehe ich den Hut .

    Der Impfstoff sollte jetzt die Rettung sein doch die bestellte Menge ist zu Klein .

    Dann kommen andere Varianten , die unsere Dirigenten nicht erkannten

    Organisieren ist nicht ihr Ding , und die Bürger nehmen es einfach hin .

    Die Geschichte hat kein Ende , und die Politik wäscht sich in Unschuld ihre Hände .

    Auch der Abstand ist ja wichtig , und die Presse macht alles richtig ,
    leider nur im Sinne unserer Dirigenten , das können die sich aber schenken .

    Was bleibt zu schreiben in diesem Chaos kunterbunt?

    Bleiben Sie Gesund .

  2. Kai-Uwe Dümpelmeier-Kragenfeld

    Die Welt hat sich vertan
    als es ausbrach in Wuhan
    Was sind schon ein paar tote Chinesen
    die weit weg verwesen

    Ach jetzt trifft’s auch die Iraker
    Sind doch nur Spagettifresser und kacker
    In Bergamo stapeln sich die Leichen
    wird uns doch nicht erreichen

    Aber es dauerte nicht lange
    und Heinsberg macht uns bange
    Schon gehören Karnevalsidioten
    in der Nähe zu den Toten

    Im Euperner Krankenhaus der erste Fall
    ein Mann aus Dolhain schallt der Hall
    Hat noch nichts zu bedeuten
    heisst es bei den dummen Leuten

    Ist ne Grippe kommt und geht
    wartet ab und seht
    Lockdown Quatsch auch jedes Verbot
    Ruft der Spinner und ist tot

  3. Ossenknecht

    der kalte gesell lauert überall
    die türn stehn sperrangelweit offen
    so lädt man ihn ein zu dem überfall
    und fühlt sich doch so hart getroffen

    vom schnitter den selbst man ins haus gelockt
    von regeln die selbst man verschuldet
    man schilt die da oben man gibt sich geschockt
    man weiß nicht wie lang mans noch duldet

    es liegen die nerven der lebenden blank
    die toten verhalten sich kühler
    es gibt viel getöse und noch mehr gezank
    es geht jetzt um freiheit und schüler

    es geht um die stadt und es geht jetzt ums land
    es geht um den eigenen kragen
    die wenigsten sehen sich noch imstand
    die folgen des handelns zu tragen

  4. Corona ist ,ihr lieben Leut
    für Pharmafirmen eine Freud
    Der Staat bezahlt die Forschung gern
    Der Reibach macht nur der Konzern
    Die Länder werden ausgetrickst
    für den Millionen schweren Piks
    Nur der am meisten zahlen kann
    bekommt genügend Spritzen dann
    So war es immer, so wird es bleiben
    Konzerne sich die Hände reiben
    und die kleinen Leute leiden

    Und die Moral von der Geschicht

  5. Fallersleben Detlev Joachim

    Freddy, das hätts du nicht gedacht
    nimm dich in Zukunft in Acht
    es gibt in OB noch mehr Talente
    und viele Dichter, tätig, keine Rente
    Du meinst immer der beste zu sein
    in Wirklichkeit, nur Schein
    auch andere Menschen können dichten
    sogar noch bessere Gedichte!
    Du machst schon immer viel Bohei
    trotz vielem rühren in den Brei
    du warst oft das Fähnlein im Winde
    änderste zu oft die Farben geschwinde
    Deine Versen von der Seuche und Bahre
    klingen schräg, obwohl das Wahre
    es liest sich schwer, auch so zu verdauen
    es gibt noch viele andere auch so schlaue
    Lass gut sein! Weit weg ist der Herr Böll
    schreib lieber in Zukunft über de Frau Völl!
    (waaaa!?)

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