Schriftsteller und Journalist Freddy Derwahl (74) hat zur Pandemie folgendes Gedicht geschrieben.
corona sensemann
ihr glaubt nicht mehr an den sensenmann
jetzt schleicht er ständig ums haus
zieht schnell den besten mundschutz an
die regierung lässt niemand mehr raus
corona heisst die gierige pest
ein paar tröpfchen bioklein
beim totentanz auf dem seuchenfest
dürfen wir mit impfpass rein
der schreiner hat keine kisten mehr
seine kunden sterben aus
die alten und kranken bitte zuerst
sonst trägt sie niemand hinaus
der schöne reiche liegt auf dem bauch
und zittert um seinen lohn
die schwester zieht den ultimen schlauch
im gedränge der sterbestation
der finstere alte will alles ganz
und streut die mutationen
er ist der meister beim totentanz
der teufel um uns zu holen
seine opfer liegen mit dem bauch
auf engen sterbestationen
Gut und treffend, wenn auch recht düster. Schreiben, das kann der Freddy.
Ich versuche das jetzt auch , mit dem Gefühl aus meinem Bauch .
Zu Beginn sollte es nur eine Grippe sein ,
Wer hatte die Idee , ein Schwein ?.
Und für den Kleinen Schnupfen reichte es die Nase zu tupfen .
Eine Maske ist dann plötzlich Gut , für die Entscheidung ziehe ich den Hut .
Der Impfstoff sollte jetzt die Rettung sein doch die bestellte Menge ist zu Klein .
Dann kommen andere Varianten , die unsere Dirigenten nicht erkannten
Organisieren ist nicht ihr Ding , und die Bürger nehmen es einfach hin .
Die Geschichte hat kein Ende , und die Politik wäscht sich in Unschuld ihre Hände .
Auch der Abstand ist ja wichtig , und die Presse macht alles richtig ,
leider nur im Sinne unserer Dirigenten , das können die sich aber schenken .
Was bleibt zu schreiben in diesem Chaos kunterbunt?
Bleiben Sie Gesund .
Die Menge die bestellt wurde ist schon hoch genug, aber eben nicht rectzeitig. Und die Produktion muss halt auch nachkommen!
Die Welt hat sich vertan
als es ausbrach in Wuhan
Was sind schon ein paar tote Chinesen
die weit weg verwesen
Ach jetzt trifft’s auch die Iraker
Sind doch nur Spagettifresser und kacker
In Bergamo stapeln sich die Leichen
wird uns doch nicht erreichen
Aber es dauerte nicht lange
und Heinsberg macht uns bange
Schon gehören Karnevalsidioten
in der Nähe zu den Toten
Im Euperner Krankenhaus der erste Fall
ein Mann aus Dolhain schallt der Hall
Hat noch nichts zu bedeuten
heisst es bei den dummen Leuten
Ist ne Grippe kommt und geht
wartet ab und seht
Lockdown Quatsch auch jedes Verbot
Ruft der Spinner und ist tot
@ – Kai-Uwe Dümpelmeier
Glückwunsch , sehr zutreffend 👍
der kalte gesell lauert überall
die türn stehn sperrangelweit offen
so lädt man ihn ein zu dem überfall
und fühlt sich doch so hart getroffen
vom schnitter den selbst man ins haus gelockt
von regeln die selbst man verschuldet
man schilt die da oben man gibt sich geschockt
man weiß nicht wie lang mans noch duldet
es liegen die nerven der lebenden blank
die toten verhalten sich kühler
es gibt viel getöse und noch mehr gezank
es geht jetzt um freiheit und schüler
es geht um die stadt und es geht jetzt ums land
es geht um den eigenen kragen
die wenigsten sehen sich noch imstand
die folgen des handelns zu tragen
Super! Vor allem die konsequente Kleinschreibung und das Weglassen der Interpunktion!
So kann man wenigstens keine Fehler machen!!!
So konnte ich immerhin verhindern, auch 2½ Sätze mit fünf Ausrufezeichen zu belasten.
Bravo! Ein literarischer Kunstgriff!
Ostbelgien hat nicht nur EINEN Dichter!!! :-) :-) :-)
Und ach, all die Armen, die „mit dem Bauch“ auf der Intensiv-, äh, Sterbestation liegen!
Hier tummeln sich jetzt die Karnevalsdichter, denen die Bühne abhanden gekommen ist.
Corona ist ,ihr lieben Leut
für Pharmafirmen eine Freud
Der Staat bezahlt die Forschung gern
Der Reibach macht nur der Konzern
Die Länder werden ausgetrickst
für den Millionen schweren Piks
Nur der am meisten zahlen kann
bekommt genügend Spritzen dann
So war es immer, so wird es bleiben
Konzerne sich die Hände reiben
und die kleinen Leute leiden
Und die Moral von der Geschicht
…trau Beratern von Pharmafirmen nicht.
Perfekt vollendet !
Freddy, das hätts du nicht gedacht
nimm dich in Zukunft in Acht
es gibt in OB noch mehr Talente
und viele Dichter, tätig, keine Rente
Du meinst immer der beste zu sein
in Wirklichkeit, nur Schein
auch andere Menschen können dichten
sogar noch bessere Gedichte!
Du machst schon immer viel Bohei
trotz vielem rühren in den Brei
du warst oft das Fähnlein im Winde
änderste zu oft die Farben geschwinde
Deine Versen von der Seuche und Bahre
klingen schräg, obwohl das Wahre
es liest sich schwer, auch so zu verdauen
es gibt noch viele andere auch so schlaue
Lass gut sein! Weit weg ist der Herr Böll
schreib lieber in Zukunft über de Frau Völl!
(waaaa!?)
Sollen wir eine Derwahl Fanklub gründen???
Mit der Dichtkunst ist da so eine Sache. Manche meinen es zu können. Da scheint doch einer sehr tief unten zu sein. An Hoffnungslosigkeit nicht zu überbieten.
Wesentlich besser als die neueste AGORAproduktion!
an alle Gedichte-Schreiber : gratulation
da muss der Freddy aber noch viel üben 😁