Politik

Kartheuser holt erneut zum Rundumschlag gegen den „Zwergenstaat DG“ aus: „Eupener Schmierentheater“

Bruno Kartheuser. Foto: Gerd Comouth

Seit der PDG-Wahl vom 26. Mai 2019 und der Klage von Lorenz Paasch gegen ihn wegen Verleumdung war es ruhig geworden um Bruno Kartheuser. Jetzt aber holt der Literat aus Neundorf erneut zu einem Rundumschlag gegen den „Zwergenstaat DG“ aus.

Anlass ist diesmal die Tatsache, dass das von ihm für den Parlamentspreis eingereichte Werk – der Gedichtband „Auf dem Seil zur Sonne“ – von der Jury, die für ihn keine ist, für „nicht preiswürdig“ befunden wurde, wie ihm Anfang November von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz mitgeteilt worden sei.

Die Entscheidung, sein Werk als „nicht preiswürdig“ zu werten, basiert laut Kartheuser nicht auf einem literarischen Urteil, sondern ist „eine kalte politische Abrechnung“. „Ostbelgien Direkt“ veröffentlicht das Schreiben von Bruno Kartheuser im vollen Wortlaut als Anhang zu diesem Artikel.

Karl-Heinz Lambertz (SP), Präsident des PDG, bei der Vorstellung der neuen Sitzungsperiode des Parlaments. Foto: Gerd Comouth

Die Formulierung der Jury und des Parlaments, sein Gedichtband sei „nicht preiswürdig“, kritisierte Kartheuser als eine „üble politische Herabsetzung, die mich zwar verletzt, den Wert meines Werkes jedoch in keiner Weise berührt“.

Dass die Jury insgesamt, d.h. die Parteienvertreter von Mehrheit und Opposition einbegriffen, ihren Beschluss „einstimmig“ gefasst habe, werfe ein trauriges Licht auf die individuelle Charakterstärke und den politischen Durchblick der Parlamentarier, so Kartheuser.

Auf der anderen Seite stellte Kartheuser mit Genugtuung fest, dass über den Gedichtband „Auf dem Seil zur Sonne“ Dr. Klaus Wiegerling von der Universität Kaiserslautern „als wirklicher Literaturkenner“ in seinem Nachwort mit großer Empathie geschrieben habe. „Hinzu kommen viele andere bestätigende Stimmen, sodass meine Betrübnis über das miese Eupener Schmierentheater sich in Grenzen hält.“

Abschließend schreibt Kartheuser: „Liegt es am System oder am Charakter des Parlamentspräsidenten und seiner Trabanten? Die Bürger haben mehr denn je die traurige Möglichkeit zu erkennen, auf welch erbärmlichen Tiefstand die politische Kultur in Ostbelgien gesunken ist. Ausgeteilt wird nach einem einfachen Schlüssel: Freund oder Feind. Der Zwergenstaat DG lebt nach der Willkür seiner ‚Bonzen‘, vergleichbar den Satrapen oder Kalifen. Eine Kontrolle gibt es nicht. Die ‚Parlamentarier‘ aller Farben rülpsen lieber in der vollen Krippe.“ (cre)

Die Kritik von Bruno Kartheuser im vollen Wortlaut unter folgendem Link:

PARLAMENTSPREIS: FREUND UND FEIND

51 Antworten auf “Kartheuser holt erneut zum Rundumschlag gegen den „Zwergenstaat DG“ aus: „Eupener Schmierentheater“”

  1. Leider vergreift sich Bruno Kartheuser erneut im Ton, obwohl er in der Sache berechtigte Fragen aufwirft.
    Etwa: Was suchen sieben Politiker von neun Mitgliedern in der Jury zum Literaturpreis?

  2. Braunlaufer

    Da hast du vollkommen Recht lieber Bruno! Diese Leute sind es nicht der Wert das du dich so aufregst. Die kochen ihr eigenes Süppchen, und leben in Posten welche ihnen gar nicht mal passen. Der ganze Zenober war viel zu gross und zu teuer für unsere mickrigen kleinen Verhältnisse! Zumal der Präsident des Parlaments ist dem entwachsen. Er meint seit er das Ehrenamt des ADR Chefs ausübte er wäre der kommende grosse Ehrenmann des Mikrostaates Ostbelgien, überall wo er unterwegs ist, da werden die Leute sich fragen: ist das der neue Stern am EU Himmel?! Für das viele Geld was das uns kostet könnten wir viel besseres haben. Die in Eupen lachen sich ins Fäustchen dabei. Und wir können nichts ändern daran. Oder etwa doch?

      • Alfons van Compernolle

        Nun E.-Alfred ! Sie koennten Recht haben ! Kennt kaum Jemand man kann es aber auch kaum verstaendlich erklaeren, dass ca.75.000 deutschsprachige Belgier eine eigene Provinz in der wallonisch-belgischen Provinz bilden mit Parlament – Minister usw usw !!
        Ich habe das einmal bei einem meiner Besuche in Hamburg nebenher erwaehnt und ich kann versichern, ich habe bei allen Kollegen ein unglaeubiges „breites Schmunzeln“ auf den Lippen
        erzeugt ! Mein Hamburger Heimatstadtteil ist einer der kleinen Stadtteile, hat aber erheblich
        mehr Einwohner als die DG!

        • Sportler

          Im nördlichen Deutschland ziehe ich stets den Vergleich mit der freien Hansestadt Bremen, das kleinste Bundesland Deutschlands… dann kann man den Leuten es annähernd verständlich rüberbringen… auch wenn ich mir um unsere Region bzw. das Politik/Verwaltungs-Ungeheuer, das da entsteht – s. u.a. anstehende Kompetenzübertragungen bzw. neue Zuständigkeiten wie Raumordnung, Wohnungsbau und Teile der Energiepolitik – sehr große Sorgen mache.
          Welcher klar denkende Mensch/Politiker kann ernsthaft davon überzeugt sein, dass wir das geregelt bekommen… ich kann es mir nicht vorstellen, u.a. wegen der steigenden Korruptionsgefahr („Helpen mir, dann fahren ich“-Mentalität) und sowieso aufgrund des, u.a. auf die belgisch-spezifische Materie/Thematik und unserer Sprache zurückzuführenden, Fachkräftemangels.

          • Alfons van Compernolle

            Nun ja , die Freie und Hansestadt Bremen, ist gleichsam so ein Beispiel , vergleichbar mit der DG., wenn auch an der Einwohnerzahl gemaessen etwas Groesser ! Stadtstaat, was fuer ein Bloedsinn !! Dafuer aber mehr Schulden an der Backe , als ihre Einwohner Haare auf dem Kopf besitzen! Auch wenn meine Heimatstadt Hamburg beinahe 2 Millionen Einwohner hat , stehe ich auch hier diesem Stadtstaatstutus (Bundesland) kritisch gegenueber ! Es stellt sich generell die Frage ob eine Stadt ( Bremen-Hamburg-Berlin-Bruessel etc) eine eigenstaendige Provinz (Bundesland) sein sollte ??

  3. Pensionierter Bauer

    Naja, Herr Kartheuser.
    Das ist genau wie eine Mutti, die ihre Kinder auch dann noch für die Besten hält, wenn die Zeugnisse scheiße sind und die Führerscheinprüfung gleich acht mal abgelegt werden musste. Das eigene, für die Öffentlichkeit bestimmte Werk kann man doch selber kaum objektiv bewerten, Herr Kartheuser!

  4. Kritisch denken!

    Ich kenne das Werk von Kartheuser nicht, aber eine eingereichte Arbeit als nicht preiswürdig zu bezeichnen ist schon unmöglich! Vor dem bekannten Hintergrund ist es zudem noch äußerst dumm! Wird der Parlamentspräsident dement oder wie lässt sich das erklären!

  5. Ich hatte vorige Woche in der Wiese beim Nachbarn mit dessen Kinder Fussball gespielt. Plötzlich habe ich ein Tor gemacht und mich damit für die belgische Fussballnationalmanschaft empfohlen. Aber der Nationaltrainer und seine Trabanten haben das nicht anerkannt. “ die rülpsen lieber in der vollen Krippe „

  6. Dieser Literaturprofessor, den Karthaeuser aus frueheren Tagen kennt, hat sich unklug verhalten. Eben aufgrund dieser frueheren Bekanntschaft haette besagter Literaturprofessor sich selbst fuer befangen erklaeren koennen und so kein Gutachten abzugeben brauchen. Eine Beurteilung waere unmoeglich. Das haette Karthaeuser schon im Vorfeld den Wind aus den Seegeln genommen. So kochen wieder die Emotionen hoch wegen einer Kleinigkeit, einem Gedichtband. In der DG haben wir andere dringendere Probleme.

  7. So, so, ein Herr Bruno Kartheuser hat sich über die Nichtzuerkennung eines Preises beklagt. Alle sind gegen ihn? Einstimmig wurde entschieden? Könnte es sein, dass er ein netter Heimliterat ist? Nicht mehr und nicht weniger? Also echte Literaten sind nicht so preisfixiert wie Bruno Kartheuser. Zumindest plärren sie ihre Enttäuschung nicht ungefragt so in die Welt.

    Meine Befürchtung: Das nächste Ziel seiner Dreckwürfe ist das Nobelpreiskomitee, weil er nicht den Literaturnobelpreis bekommen hat.

  8. Einstimmiger Beschluss derJury heißt, dass sogar Vivant gegen Kartheuser gestimmt hat… Wird es nicht Zeit, dass Herr K sich mal selbst ein paar kritische Fragen stellt? Statt immer
    das Opfer zu spielen.

  9. König Carl Gustav

    Liebe Leute, was ist das für ein Literaturpreis, der mehrheitlich politisch vergeben wird? Was sind das für zwei „Poetikexperten“, die in dieser ferngelenkten Jury mitwirken? Mehr noch: Was hat Lambertz als Präsident darin zu suchen und als „preis-unwürdig“ zu erklären? Beide, Kartheuser und Lambertz, schaden in ihrer pathologischen Selbstüberschätzung Ostbelgien. Sie machen uns lächerlich.

    • Vivat academia, vivat professores

      Seien Sie vorsichtig mit hochmütigen Vergleichen Herr Professor, wo sind Sie denn habilitiert? Oder hoffen Sie auf einen Ruf von Lambertz in die Literatur-Jury?

  10. Pro Biermann

    Hätten wir nicht den Sturm-und Drang-Poeten Bruno Kartheuser, der reihum in die Koalitions-Suppe spuckt, es fiele gar nicht mehr auf, was uns der dreiste Juror Lambertz so alles zumutet. Jetzt outet er sich sogar über „preisunwürdige Literatur“. Frage: Wann verbrennt er das nächste Kartheuser-Bändchen?Kann diese Regierung ihn nicht endlich an die Kette legen? Oder wie bei Trump, Amtsenthebung wegen Großmannssucht.

  11. An den armen Poeten

    Courage Bruno Kartheuser! Deine Giftmischung stimmt, nur an der Dosierung solltest Du noch feilen. Eins ist jedoch schon gewiss, man wird Deine Poesie noch lesen, wenn die Lambertz-Reden längst Makulatur sind.
    La garde meurt, mais ne se rend pas.

  12. Lambertz erklärt einen Gedichtband für „preisunwürdig“. Das hätte sich selbst der Literaturpapst Reich-Ranicki nicht zugetraut. Aber von diesem Präsidenten ist Würde nicht zu erwarten. Wo er kann, will er der Regierung voraus sein. Ist nicht die Kulturministerin für Literatur zuständig? Lässt sie es weiter zu, dass Lambertz in ihrer Domäne wildert und Ostbelgien auch im Ausland lächerlich macht?

    • Kurt-Rudi Lemmermann

      Aber ja, Marcel! Das Quintett versteht sich im Wildern! Hat man noch vor ein paar Monaten gemerkt. Nach knapp Zwei Tagen fluggs eine neue Regierung! Davor wohl noch palavert: wir reden mit alle Parteien, und Schnellstart, da hervorragend zusammengearbeitet! So ähnlich wird das in 5 Jahren wieder sein. Der Herr Lambertz ist die graue Eminenz in dem Team. Der ist der Machtmaker. Er nimmt sich seine Meetingsausflüge quer durch die EU, nebenbei organisiert er das Eupener Staatsparlament mit seinen vielen Abteilungen, Sekretären und Referenten. Ein Mann der alles kann eben. Da laufen massenhaft „Rädchen in Rädchen“, ein richtiger Bolzplatz. Bei der viele Arbeit, sucht er immer wieder nach Versammlungen und Meetings, um die Regionen noch mehr in den Vordergrund zu bringen! Er wünscht sich wahrscheinlich einen „Regionalen Kommissar“ bei der Frau van der Leyen!? Das wäre dann sein definitiver Landeplatz, so kurz vor der Rente. Ein weiterer Orden, sowie ein Verb vom Bruno dürften ihm dann schon jetzt sicher sein.

  13. Ruhm & Ehre

    Wofür brauch ein Schriftsteller Preise dieser Regierung? Wenn die Leistung stimmt, bekomme ich die Auszeichnung durch den Leser, der mein Werk zu schätzen weiss und meine Bücher liest.

  14. Die Wortwahl von Lambertz

    Ein über dem Streit stehender Parlamenstpräsident sollte seine Worte abwägen. Die gezielte Provokation gegen Bruno Kartheusers Poesie als „preisunwürdige Literatur“ erinnert fatal an „entartete Kunst“ und Bücherverbrennung. Aber, Lambertz spielt gerne mit dem Feuer, vor allem wenn es andere trifft.

    • Nazometer

      Ohje, da haben Sie aber einen preiswürdigen Brückenschlag hinbekommen. Von „preisunwürdiger Literatur“ (ist es überhaupt belegt, dass das so geschrieben wurde, oder vertrauen wir jetzt alle blind unserem lieben Bruno K?) hin zu Bücherverbrennungen? Respekt!
      Nur zu Ihrer eigenen literarischen Weiterbildung: Googeln Sie mal nach „Godwins Gesetz“.

  15. Henri Heine

    Lieber Bruno Kartheuser!
    Bevor Sie eine Kritik schreiben, sollten Sie in der nächtlichen Einsamkeit von Neundorf ein halbes Fläschchen Roten trinken. Leicht angesäuselt würden Ihre Texte witziger, geschliffener, noch lesenswerter. Am besten trifft feine Ironie. Vor allem: Sie verschlägt Lambertz den Atem, nichts fürchtet er mehr als Spott.
    Seien Sie gewiss, „preisunwürdig“ sind Sie nicht. Das wären Sie nur, wenn Sie einen Preis aus den Händen dieses Parlamentspräsidenten entgegen nehmen würden.

  16. Deuxtrois

    Ich kenne diesen Herrn Kartheuser nicht. Er scheint viel zu sagen zu haben, aber nur wenig bewegen zu wollen, sonst würde er sich wohl für die Wahl aufstellen. Ansonsten höre ich nur: Mimimi..

  17. Logisch, oder nicht?

    @ Henri Heine: „Seien Sie gewiss, „preisunwürdig“ sind Sie nicht. Das wären Sie nur, wenn Sie einen Preis aus den Händen dieses Parlamentspräsidenten entgegen nehmen würden.“
    Dann überlgen wir mal:
    1. Wer einen Preis aus den Händen „dieses Parlamentspräsidenten“ entgegennimmt, ist dieses Preises nicht würdig.
    2. Kartheuser regt sich aber enorm darüber auf, dass er diesen Preis für sein eingereichtes Werk nicht entgegennehmen konnte, was er aber brennend gerne getan hätte.
    3. Also ist BK nicht preiswürdig.
    Logisch, oder nicht?

    • Politikverdrossen

      Ich glaube nicht, dass der Karthäuser dem Preis nachweint. Mir zeigt es aber, wie wichtig es ist anonym zu bleiben wenn man unsere Regionalregierung kritisiert! Traurig, aber unser Parlamentspräsident – dessen Aufgabe es ist unparteiisch zu bleiben – hat jetzt noch einmal gezeigt, dass er für dieses Amt nicht taugt! Damit will ich ihm keinesfalls zu nahe treten, denn er ist dafür bekannt, dass er kritische Kommentatoren persönlich anruft. Mir schlottern schon die Knie wenn ich daran denke …

  18. Bruno Karthaeuser sollte froh sein, diesen Preis nicht bekommen zu haben. Dieser Umstand und das Praedikat „nicht preiswuerdig“ sind die beste Verkaufswerbung. Macht die Leute neugierig. Denn verbotene Fruechte schmecken am besten.

    Wo kann ich das Buch kaufen ?

  19. meinemeinungdazu

    An gewisse Ketzer und Hetzer hier im Forum die augenscheinlich nicht lesen können oder nicht lesen wollen.
    Der Parlamentspräsident Lambertz teilt in einer Mitteilung das Ergebnis mit, welches durch eine Jury gefällt wurde.

    • karlh1berens

      @ meinemeinungdazu
      12/11/2019 09:28

      Lambertz teilt nicht die Entscheidung der Jury mit (Preis geht an Mettlen), sondern bewertet die Arbeit von Kartheuser und nicht jene von Mettlen.
      Genau das bemängelt Kartheuser – nicht mehr, nicht weniger.
      Schließlich hat nicht die Jury die Arbeit von Kartheuser explizit als „unwürdig“ bezeichnet.
      Das haben sich die Jurymitglieder – bei aller Arschkriecherei – nun doch nicht getraut.

      • Politikverdrossen

        „Schließlich hat NICHT die Jury die Arbeit von Kartheuser explizit als „unwürdig“ bezeichnet.“ Haben Sie das Schreiben gelesen? Mich würde interessieren ob der feine Herr Parlamentspräsident sich jetzt auch noch hinter einer Jury versteckt, wenn er selber einen Bock schießt!

  20. Logisch, oder nicht?

    „Lambertz teilt nicht die Entscheidung der Jury mit (Preis geht an Mettlen), sondern bewertet die Arbeit von Kartheuser und nicht jene von Mettlen.“
    Stimmt so nicht.
    BK selbst schreibt: „Das eingereichte Werk des Autors B. Kartheuser – der Gedichtband „Auf dem Seil zur Sonne“ – war nicht preiswürdig. So lauten das Urteil der „Jury“ und die Mitteilung des Parlamentspräsidenten KHL Anfang November 2019.“
    Es ist normal, dass der Vorsitzende egal welcher Jury deren Urteil verkündet. Es ist also nicht ausschließlich seine persönliche Meinung.
    „Nicht preiswürdig“ und „preisunwürdig“? Subtile Nuance?

    Auch dass der Preis an Mettlen geht, stimmt nicht: „Die Jury, in der neben allen Parlamentsfraktionen auch Sachverständige vertreten waren, stimmte mehrheitlich für die Vergabe des Preises des Parlaments im Fachbereich Staatswissenschaften an Mettlen. Die Preisverleihung findet im kommenden Jahr am 20. März statt. In den Fachbereichen Wirtschaft und Literatur werden unterdessen in diesem Jahr keine Preise verliehen.“ (GE 08/11/2019)
    Schließlich sind Staatswissenschaften und Literatur zwei Paar Schuhe und nicht vergleichbar.
    Logisch, oder nicht?

  21. Bruno Kartheuser

    Bruno Kartheuser – Abschließende Replik zum Parlamentspreis

    „Meine Meinung“? Diese anonyme und leere Luftblase will eine Meinung sein? Mon dieu!
    Über die Meinung von Juroren über meine Gedichte hätte ich mich nicht zu äußern. Aber leider war dieser konfuse Haufen keine Jury im ernsten Wortsinn. Dabei sind nicht einmal so sehr die Gutachter und der Parlamentspräsident als der oberste Lenker die Schuldigen, nein, die ganze Formel ist Mist. Mein Schreiben war kein „erneuter Rundumschlag“, sondern die Kritik an einem präzisen Vorgang, nämlich dem Ablauf des diesjährigen Parlamentspreises.
    1. Für Literatur sollte die Jury aus Fachleuten der Literatur bestehen, aus unabhängigen und wirklichen Kennern und „Praktikanten“ der Literatur, und vor allem auch auswärtigen, da der hiesige Kulturhumus eine solche Kennerschaft nicht hergibt.
    2. Politiker haben in der Entscheidungsfindung nichts zu suchen. Sie sollen höchstens bei der offiziellen Preisverleihung in der Runde zwischen den Blumentöpfen stehen und feierlich blicken.
    3. Es geht nicht an, dass die Sachverständigen und die Jurymitglieder der Öffentlichkeit unbekannt bleiben, als handele es sich um ein unehrenhaftes Verbrechersyndikat.
    4. Der Parlamentspräsident hat in keinem Fall zu entscheiden, auch nicht in Mittäterschaft mit anderen, wer ausgezeichnet wird. Er soll allenfalls bei der öffentlichen Feier höflich und gönnerhaft applaudieren.
    5. Im Bereich Literatur war Freddy Derwahls Buch das andere eingereichte Werk. Aber eine tumbe Lieschen-Müller-Instanz hat entschieden, das sei keine Literatur, sondern nur eine Biografie! Sorry, ihr verehrten Exegeten, Freddys Buch ist Literatur! Was machen denn diese hochedlen DG-Autonomie-Literatur-Juroren mit – z.B. – Peter Rühmkorf, Roger Manderscheid, Marcel Reich-Ranicki, Georges-Arthur Goldschmidt, Robert Schindel, Camus (Tagebücher), Boris Pasternak, Imre Kertesz, Alfred Kantorowicz, Hermann-Josef Schüren, Boualem Sansal oder Gustav Regler … Sie alle haben autobiografische Werke vorgelegt, Imre Kertesz erhielt dafür den Nobelpreis 2002, und er muss schon als Karnevalist oder totaler Banause daherkommen, wer diesen Werken die literarische Authentizität absprechen wollte.
    6. Sieben Politiker, die devot zwei Gutachtern bedingungslos folgen, ohne selber das geringste literarische knowhow zu haben, stehen da als hirnlose, nickende Statisten, und sind doch eminent an der Entscheidung der Jury verantwortlich beteiligt: „Hammel, befiehl, wir folgen!“ Was für ein Image für „Parlamentarier“! Man fragt sich bange, ob deren politische Alltagsarbeit auch so läuft …
    7. Zum Schluss: Es handelte sich um Lyrik, das ist die diffizilste Ebene des sprachlichen Ausdrucks. Als Gutachter treten jedoch zwei Universitätsprofessoren auf, von denen keiner Deutsch-Muttersprachler ist. Ist das in Ordnung? Ist das nicht ein wenig anmaßend? ein wenig unprofessionell?
    FAZIT. Diese Jury ist ein Witz (das geht über den jetzigen Fall hinaus). Die Regelung des Parlamentspreises ist trotz der Novellierung unter Federführung der ungelenken Ministerin 2014 vollständiger Nonsense. Bitte lest doch einmal die Regularien von Literaturpreisen deutscher Städte und Regierungen. Also bitte – Ärmel hoch, strengt euch an, diesen Preis auf ein minimal ernsthaftes Niveau zu heben, damit er zur Würde des Parlaments beitrage und nicht zur Lächerlichkeit seiner Akteure.
    Man muss allen dankbar sein, die an dieser Diskussion ernsthaft und konstruktiv teilgenommen haben, dh. ohne Häme und Gehässigkeit. Das ist kein Parteithema, sondern eine Sachdiskussion zum Guten unseres Parlaments, unseres Ansehens und der Literatur.
    Bruno Kartheuser, Neundorf, auch Lyriker.

    • meinemeinungdazu

      Nach seinem erneuten Erguss hier auf OD bin ich der‘ definitven Überzeugung, dass der Lyriker und Hassprediger Kartheuser unbedingt einen Platz in der Jury haben muss. Dort kann er dann nach Belieben walten und schalten und nach eigenem Gutdünken urteilen, Ratschläge erteilen und sich selbst hofieren.

      • Peinlich

        meinemeinungdazu : Sie hätten besser geschwiegen. So viel Dummheit in viereinhalb Zeilen findet man auf OD nur sehr selten. Wenn Sie Bruno Kartheuser nach seiner sachbezogenen Kritik noch als „Hassprediger“ bezeichnen, offenbaren Sie nur, dass Sie dieser Debatte nicht gewachsen sind.

  22. Freddy Derwahl

    Bruno Kartheuser hat mich in seiner Replik in der Literaturdebatte erwähnt. Ja, es ist richtig, dass mein eingereichtes Buch „Auf dem Marktplatz“ von den zwei Experten der neunköpfigen, eher politischen Jury gleich als unliterarisch abgelehnt und auf den Bereich „Biografie“ verschoben wurde. Ich habe jedoch „Lebenserinnerungen“ geschrieben, die selbstverständlich auch von den Medien und Lesern als Literatur verstanden worden sind.
    Ich wäre gerne als Kandidat an der Poesie von Bruno Kartheuser in einem fairen literarischen Wettstreit gemessen worden und empfinde es als bedauerlich, dass die „Jury“ dies verhindert hat.

  23. Arschkriecherei made in Ostbelgien

    Herr Kartheuser, ich verstehe nicht, warum Sie überhaupt etwas eingereicht haben.
    Denn preiswürdig ist in diesem Kreis nur, wer das Merkmal „Arschkriecherei made in Ostbelgien“ erfüllt.
    Wollen Sie das denn wirklich?

  24. Norbert Schleck

    Einige Anmerkungen zu dem „Rundumschlag“ von Bruno Kartheuser:

    Zwei Gedichte aus seinem eingereichtem Werk „Auf dem Seil zur Sonne“ findet man hier: http://www.revues.be/krautgarten/57-kt-65-nov-2014/95-gedichte-aus-auf-dem-seil-zur-sonne
    So kann jeder Interessierte sich zumindest ein eigenes Bild machen, ob diese Gedichte nun „preiswürdig“ sind oder nicht.

    http://www.krautgarten.be/edition.htm#042

    Eine freundliche Rezension von Theo Buck ( https://de.wikipedia.org/wiki/Theo_Buck ) gibt es hier: http://www.krautgarten.be/edition_tu-sais-ou-tu-vas.html

    Zum „Preis des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ findet man hier mehr Informationen:
    https://www.pdg.be/desktopdefault.aspx/tabid-4108/7288_read-41709/ mit weiterführenden Links: Liste der Preisträger seit 1976, Geschäftsordnung, Dekret.

    Die Zusammenstellung der Jury mutet schon seltsam an:
    „Art. 12 – Die Jury besteht aus: 1) dem Präsidenten des [Parlaments]1, der den Vorsitz führt; 2) einem [Mitglied]1 2 einer jeden im [Parlament]1 vertretenen [Fraktion]2; diese benennt ihren Vertreter selbst; 3) Fachleuten aus den betreffenden Sachgebieten, die in der ersten Sitzung der Jury eines jeden Kalenderjahres von den unter Punkt 1 und 2 erwähnten Personen [bezeichnet]2 werden.“

    Zwar ist die Zahl der Fachleute im Dekret nicht festgelegt, sie könnte also sogar höher sein als die der Politiker und deren Gewicht bei der Abstimmung mindern, was aber wohl eher theoretisch bleiben dürfte. Was hat das PDG sich eigentlich dabei gedacht, eine solch Regel aufzustellen?

    Es gibt es keine bekannte Jury in Sachen Literaturpreis, weder beim Nobelpreis, noch beim begehrten Goncourt – bei dem Nathalie Nothomb übrigens dieses Jahr ebenfalls leer ausging – die von Politikern besetzt ist.
    Auch beim renommierten Königin-Elisabeth-Wettbewerb fungiert kein Politiker als Mitglied: „les membres du jury au complet sont au nombre de 17. Ils sont choisis pour leur renommée internationale dans le monde musical, sans tenir compte d’aucune considération raciale, idéologique, politique, religieuse, ni linguistique. »
    Wie sollte auch ein Politiker, der vielleicht kein do von einem re unterscheiden kann, eine musikalische Leistung beurteilen können, nur weil er zufällig Fraktionsvorsitzender ist?

    In dem Punkt muss man BK also uneingeschränkt Recht geben, und das PDG täte gut daran, diese Regel zu überdenken. Allerdings waren diese Bedingungen schon lange vorher bekannt, und BK wusste also genau, auf was er sich einließ, spätestens nach seinem Streit mit Ministerin Weykmans um Subsidien für den „Krautgarten“. Oder war die Kandidatur gar eine bewusste Provokation? Wer BK kennt, kann das wohl kaum ausschließen.

  25. Ein Schneemann

    Meine Studien waren sicher nicht so hoch und breit und lang wie die Ihren Herr Schleck?! Aber in dem Zahlen-Urwald von Ihnen bzgl. der Zusammenstellung der Jury, da warte ich lieber bis zum Frühjährlichen Schneeschmelzen! Und der Preis hätte sehr viel besser Jemanden anders verdient gehabt. Die DG als Erfinder des ganzen Schabernacks steht als Erste da mit der Auszeichnung: Ungenügend! Viel Scheinen aber wenig Sein.

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