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BRF mit neuem Chefredakteur, das Grenz-Echo immer noch „oben ohne“

BRF-Chefredakteur Stephan Pesch. Foto: Gerd Comouth

Seit letztem Samstag, dem 1. Juli 2017, hat die Redaktion des Belgischen Rundfunks (BRF) offiziell einen neuen Chefredakteur: Stephan Pesch löste Rudi Schroeder ab, der jedoch Mitglied der Redaktion bleibt. Derweil ist man beim Grenz-Echo nach einem Jahr noch immer ohne Leiter der Redaktion.

„Nach 20 Jahren Chefredakteur gebe ich die Leitung der BRF-Redaktion gerne ab“, so der scheidende Redaktionsleiter Rudi Schroeder: „Mit bald 63 Jahren ist die Zeit dafür reif. Ich freue mich, dass Stephan Pesch, langjähriger Leiter unseres Studios in St. Vith, seit dem 1. Juli mein Nachfolger ist. Er ist eine sehr gute Wahl.“

Rudi Schroeder leitete 20 Jahre die Redaktion des BRF, bleibt aber bis zu seiner Pensionierung Redakteur. Im Hintergrund erkennt man BRF-Direktor Toni Wimmer. Foto: Gerd Comouth

Sein Entschluss, von der Leitungsfunktion zurückzutreten, gehe auf die Einsicht zurück, so Schroeder, dass seine wiedererlangte Gesundheit Priorität habe.

„Ich bin überzeugt davon, dass ich der Doppelbelastung von Leitung und Diensten auf Dauer, bis zu meiner Pensionierung, nicht gewachsen sein würde“, sagte Schroeder, der versicherte, dass er „Journalist aus Überzeugung und mit viel Herzblut“ bleiben werde.

Derweil erklärte der neue Chefredakteur Stephan Pesch, er freue sich darauf, „mit den mir schon bekannten und mit den künftigen Kollegen in meiner neuen Rolle zusammenarbeiten zu dürfen“.

Ihm sei bewusst, so Pesch, „dass ein Medienhaus wie der BRF nicht ohne all die anderen Bereiche funktionieren kann – von der Technik über die Produktionsassistenz bis zur Verwaltung und zum Unterhalt“.

5.697.000 Euro pro Jahr

Pesch möchte die Berichterstattung aus den Eifelgemeinden absichern und sogar stärken. Die nationale Berichterstattung aus dem Studio in Brüssel und die regionale Berichterstattung aus dem BRF-Funkhaus in Eupen und aus dem Studio St. Vith erachtet er nach wie vor als „Kernauftrag“.

Stephan Pesch vor dem Eingang zum BRF-Funkhaus am Eupener Kehrweg. Foto: Gerd Comouth

Auf die Probleme, die es beim öffentlich-rechtlichen Sender zweifellos gibt, wie die Abgänge der letzten Zeit zeigen, wollten weder der frühere noch der neue Chefredakteur näher eingehen.

Der BRF erhält von der DG für 2017 eine Dotation von genau 5.697.000 Euro, wie Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) im Juni 2017 in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage von Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter präzisiert hat. Hinzu kommen noch einige tausend Euro für Radiospots und Werbebanner, die von der DG in Auftrag gegeben werden.

Unterdessen scheint man beim Grenz-Echo davon überzeugt zu sein, dass ein Chefredakteur gar nicht nötig ist, denn seit einem Jahr hat die Redaktion der ostbelgischen Tageszeitung am Eupener Marktplatz keinen Chef mehr.

Ende Juni 2016 trennte sich der Zeitungsverlag von Chefredakteur Lutz Bernhardt, der seit November 2016 stellvertretender Chefredakteur der Frankfurter Neuen Presse (FNP) ist.

Eine Redaktion ohne Chefredakteur – geht das überhaupt? Und gibt es das sonst noch irgendwo auf der Welt bei einer Tageszeitung? (cre)

13 Antworten auf “BRF mit neuem Chefredakteur, das Grenz-Echo immer noch „oben ohne“”

  1. Die Redaktion des GE ist ein eingeschworenes Team. Man versteht sich untereinander. Jeder weiß, was er zu tun hat. Ich als Leser finde täglich eine interessante Ausgabe vor. Und das ist die Hauptsache.

  2. Réalité

    So die Art und Weise wie es beim G E zugeht, dass könnte man ja auch mal bei der hohen DG Regierung versuchen!? Ein Minister für den ganzen Betrieb, wäre vollkommen zur genüge, der wäre dann so zu sagen „sein eigener Chef“. Das beste Beispiel ist das G E, geht auch ohne hohen Spitzengehälter! Wenn der Rest darunter gute Teamplayer sind, geht es genau so gut ohne hohen Gehaltsempfänger! Vielleicht sogar besser!?

  3. 5,7 Millionen Euro erhält der BRF also 2017. Darf ich mal fragen wofür ? Um zwei Radioprogramme zu finanzieren die man sich nicht anhören kann. Um einen Fernsehsender zu betreiben, der mehr einer Witzveranstaltung gleicht.
    Sorry, aber da läuft doch gewaltig was schief.

  4. Harie's Kommentar

    BRF: Wofür erhält dieser Sender so viele Steuergelder? Das ist pure Verschwendung!!! Wann endlich geht ein Politiker da mal gegen an?
    GE: „Logisch“ spricht von interessanter Ausgabe. Welche ist denn für Sie interessant. Das GE erreicht gerade mal das Niveau eines Käseblättchens.
    „Paul“: da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Dieser Ecoloredakteur ist so etwas von peinlich in seiner Berichterstattung. Da kann man doch daran riechen, woher der Wind weht. Auch hier werden Steuergelder verpulvert.

  5. Réalité

    Es wäre sicher für den Stephan Pesch interessant mal Schwung in die Bude des BRF zu bringen! Da sind viel zu viele alte Ideen aktuell. Das TV sollte schnell abgeschaltet werden, denn Mangel an Quali und Zuschauern! Es sind viel zu viele alte Sendepunkte bei BRF 2! Da müsste dringend mal neuer Wind rein! Bei den Redakteuren und den Themen!

  6. BRF/Grenz Echo. Die Propagandarohre der DG. Erst wenn diese beiden dicht sind wirds besser ! Fast 6 Mio. Für den brf ! Wo bitte geht die Kohle hin ? Ein TV Programm das wirklich niemanden interessiert .. Politiker in Hülle und Fülle die nichts bringen ? Was soll der ganze Apparat eigentlich ? Ich lade alle Ostbelgier ein bitte bei den nächsten Wahlen nicht hinzugehen und diesem Elend endlich ein Ende zu machen !

    • Réalité

      NIX WIE LOS, EifelEr! Gründen Sie mit dem Edi eine neue Partei, damit endlich richtige Politik in der Eifel gemacht wird! Und nicht der unverschämte Sponsorenclub immer am Werke ist…..

  7. Eastwind

    Wenn es möglich wäre, auf einen Chefredakteur zu verzichten, dann täten dies auch alle Zeitungen. Dass man es beim GE nicht tut, kann nur bedeuten, dass der Verlagsdirektor oder Geschäftsführer diese Aufgabe übernimmt und man Geld sparen will. Man merkt auch beim Grenzecho, dass die Redaktion sich zwar bemüht, aber es fehlt an Innovation. Das gilt übrigens auch für den BRF. Soll heißen, dass ein Chefredakteur erforderlich ist, er aber nichts bringt, wenn er nicht gut ist.

    • Morgen wird alles besser?

      Immer nach Neuem („innovativ“) suchen ist keine Lösung. Es müssen einfach Inhalte her, die begeistern, und die nicht vor lauter poetischer Korrektheit bereits aus weiter Ferne stinken. Berichte mit Charakter und Echheit, und nicht das übliche Blah Blah Blah.

  8. Frankenbernd

    ich glaube eher, dass es schlichtweg schwierig ist jemanden zu finden fuer eine so kleine Zeitung mit einem Einzugsgebiet von 75000. Und all das in dem insgesamt schwierigen Umfeld fuer Printmedien. Von einer groesseren Zeitung zum GE zu gehen sieht nicht unbedingt gut aus im Lebenslauf.

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