Die erste BRF-Wahldebatte dieser letzten Woche vor den Gemeinderatswahlen war am Montag der Gemeinde Amel gewidmet. Seit 18 Jahren ist hier Klaus Schumacher Bürgermeister. Der 60-Jährige ist aber noch nicht amtsmüde und möchte mit seiner Liste „Gemeindeintereressen“ eine weitere Legislaturperiode dranhängen. Die Listen GZ (Gestalte Zukunft) und Bürgerinteressen wollen dies verhindern.
Bereits existierende und vor allem noch drohende Umweltprobleme sind das große Thema bei der Wahl. Die Industriezone Kaiserbaracke stellt die Geduld der Bürger der Gemeinde Amel auf eine harte Probe. Somit dreht sich vieles in diesem Wahlkampf nicht nur um die Trinkwasserversorgung, wie schon 2006 der Fall, sondern um den Erhalt der Lebensqualität ganz allgemein. Und die Lebensqualität ist gleich durch mehrere Industrieprojekte gefährdet.
Problem Kaiserbaracke anfangs unterschätzt?
Da wäre zunächst die Ansiedlung einer Asphaltmischanlage auf Kaiserbaracke. Die Klage der Gemeinde gegen dieses Projekt ist vom Auditor des Staatsrates als unbegründet zurückgewiesen worden. Trotzdem hat Bürgermeister Klaus Schumacher die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es Gemeinde und Bürgerinitiative doch noch gelingen kann, die Ansiedlung dieses Werks zu verhindern.
Peter Ortmanns von der Liste GZ ist da etwas skeptischer als Schumacher. Laut Ortmanns ist die Gemeinde anfangs zu halbherzig gegen das Projekt vorgegangen. Erst als man festgestellt habe, dass der Druck der Bürgerinitiative, die mehrere Tausend Unterschriften sammeln konnte, immer stärker wurde, habe sich auch die Gemeinde zu hundert Prozent auf die Seite der Bürgerinitiative geschlagen.
Schumacher räumte ein, dass man anfangs nicht gewusst habe, dass sich in der Industriezone Kaiserbaracke auch große Betriebe niederlassen können.
„Nickligkeiten“ zwischen Schumacher und Autmanns
Neben dem Biomasseheizkraftwerk, das auf Kaiserbaracke entstehen soll, bereitet viel mehr ein anderes Projekt den Amelern Kopfzerbrechen: die Holzverbrennungsanlage Morscheck. Hier waren sich alle einig: Nach den Plänen, die bisher bekannt sind, muss dieses Projekt unbedingt verhindert werden.
Zu einigen „Nickligkeiten“ – mehr aber auch nicht – kam es zwischen Bürgermeister Schumacher und dem Spitzenkandidaten der Liste Bürgerinteressen, Rainer Autmanns, als dieser die Verunreinigung des Möderscheider Bachs durch Industrieabwässer einer Firma ansprach.
Schumacher wollte sich offensichtlich auf keine Diskussion zu diesem Thema einlassen, weil seiner Ansicht nach die Ursache des Problems auf dem Gebiet der Gemeinde Bütgenbach zu suchen sei. „Wenden Sie sich an die Gemeinde Bütgenbach“, so der zumindest in dieser Phase etwas irritiert dreinschauende Schumacher an Autmanns, der aber erwiderte: „Es ist Ihre Aufgabe, in dieser Angelegenheit den Kontakt zu Ihrem Kollegen in Bütgenbach zu suchen.“
Von „One-Man-Show“ des amtierenden Bürgermeisters keine Rede
Der Bau eines zweiten Windparks kam ebenfalls zur Sprache. Der jetzige Windpark werde nicht ausgebaut, so Schumacher. Der zweite Windpark würde folglich an einem anderen Standort gebaut, nach Vorstellung der Gemeinde vorzugsweise zwischen Halenfeld und Honsfeld, also direkt an der Grenze zur Gemeinde Büllingen.
Die Dorfschulen wurden ebenfalls thematisiert. Für deren Erhalt sprachen sich alle drei Spitzenkandidaten aus. Strittig war in der BRF-Wahldebatte nur der Ausbau der Schule „Auf Kahlert“. Insbesondere Rainer Autmanns hätte einen kompletten Neubau an einem anderen Standort einem Ausbau der Schule vorgezogen.
Das Thema Wegesicherung, insbesondere die Schulwegsicherung, sowie die überall immer größer werdenden Probleme in Sachen Seniorenbetreuung beendeten die Debatte. So blieb der Opposition nicht einmal mehr die Zeit, zu bekräftigen, dass – wie sie meint – es in Amel an der Zeit ist, die „One-man-Show“ zu beenden, wie Peter Ortmanns bei der Vorstellung seiner Liste „Gestalte Zukunft“ (GZ) in Anspielung auf den seiner Meinung nach vielleicht etwas zu selbstherrlichen Amtsstil von Bürgermeister Schumacher hinausposaunt hatte.
Derweil war es Klaus Schumacher daran gelegen zu betonen, dass im Gegensatz zu dem, was von Seiten der Opposition immer behauptet werde, nicht er allein in Amel entscheide, sondern „der gesamte Gemeinderat“. Somit kann laut Schumacher von einer „One-Man-Show“ in der 5500-Einwohner-Gemeinde keine Rede sein. (cre)
Die Arroganz dieses „Noch-Bürgermeisters“ ist hier in der Eifel schwer zu übertreffen. Erinnern wir uns an die Gründung der IZ-Kaiserbaracke. Auflage war, dass 50 Meter Baumbestand rund um die IZ entlang als Schall- und Sichtschutz, erhalten werden sollte. Eines Morgens war alles weg. Kommentar von Schumacher: „Wir können doch mit unserem Eigentum machen, was wir wollen“. Dabei hatte die Gemeinde Amel-Schumacher längst alle Nutzungsrechte der IZ an SPI+ übertragen. Das Erbe dieses Desasters können nicht nur anreisende Touristen entlang der Hauptstraße „Kaiserbaracke“ bewundern.
Und da ist noch etwas, ein illegaler Windpark, oder ?????????? Aber die Machenschaften der Amateurpolitiker zu bewerten, … überlasse ich dem Wähler am Sonntag.