Notizen

Belgacom-Chef Bellens ohne Abfindung entlassen

Die Föderalregierung hat im Fall Didier Bellens die Reißleine gezogen. Der Belgacom-Chef wurde am Freitag entlassen – ohne Abfindung.

Begründet wurde die Kündigung mit groben beruflichen Versäumnissen. Laut Presseberichten hatte Bellens eine Abfindung zwischen 800.000 und zwei Millionen Euro verlangt, die ihm aber nicht gewährt wurde. Belgien hält 53,5% der Belgacom-Aktien.

Ex-Belgacom-Chef Didier Bellens. Foto: Belga

Ex-Belgacom-Chef Didier Bellens. Foto: Belga

Die Entlassung ist die Folge einer ganzen Reihe von Skandalen und Provokationen. Unter anderem steht der Vorwurf des Interessenkonflikts im Raum.

Bellens habe durch Beförderungen und Entlassungen dem Unternehmen geschadet, sagte Premierminister Di Rupo am Freitagabend bei einer Pressekonferenz.

Didier Bellens hatte sich zuletzt auch über Di Rupo lustig gemacht. „Di Rupo ruft immer nur einmal an, und zwar gegen Ende des Jahres, um sich nach der Höhe der Belgacom-Dividende zu erkundigen“, hatte Bellens gesagt. Der Premier verhalte sich, so Bellens, “wie ein Kleinkind, das sich auf den Nikolaus freut”. Überhaupt sei der belgische Staat “der schlechteste Aktionär, den ich jemals hatte”, so der eigenwillige Chef von Belgacom, der sich in der Vergangenheit schon mit allen möglichen Leuten angelegt hat und als ausgesprochen arrogant gilt.

Am Samstag hat der Belgacom-Verwaltungsrat den bisherigen Finanzdirektor Ray Stewart und den Verwaltungsratspräsidenten Stefaan De Clerck mit der vorübergehenden Nachfolge für den gekündigten Hauptgeschäftsführer Didier Bellens beauftragt.

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