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Beckenbauer wird 70: „Kaiser“ und „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“

Franz Beckenbauer. Foto: Shutterstock

Franz Beckenbauer hat im Fußball alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Er zählt deshalb zu den weltbesten Fußballern aller Zeiten. An diesem Freitag, dem 11. September, wird „Kaiser“ Franz Beckenbauer 70 Jahre alt.

Seine erfolgreiche Karriere als Spieler, Trainer, Vereinspräsident und als Fußballfunktionär im Schnelldurchgang: Von 1965 bis 1977 spielte Beckenbauer als Profi bei Bayern (396 Bundesligaspiele, 44 Tore). Er ist Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern und neben Pelé, Johann Cruyff und Diego Maradona einer der Weltfußballer des 20. Jahrhunderts.

Als Trainer wurde er mit Bayern Deutscher Meister (1994) und UEFA-Cup-Sieger (1996), mit dem DFB-Team 1986 Vizeweltmeister und 1990 Weltmeister. Er hat sogar das geschafft, was außer ihm nur dem Brasilianer Zagalo gelungen ist: Fußball-Weltmeister zu werden als Spieler und als Trainer.

Erfolgreicher geht nicht

Der „Kaiser“ war von 1994 bis 2009 Präsident des FC Bayern München, zudem von 2002 bis 2009 Vorsitzender des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG. Vom FC Bayern wurde er am 27. November 2009 zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Darüber hinaus war Beckenbauer bis zum 1. Juni 2011 Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA. Nach dem Vorsitz des Bewerbungskomitees für die Weltmeisterschaft 2006 fungierte er auch Organisationschef der WM 2006 in Deutschland.

Franz Beckenbauer (rechts) mit Pelé. Beide spielten zusammen bei Cosmis New York. Foto: Shutterstock

Franz Beckenbauer (rechts) mit Pelé. Beide spielten zusammen bei Cosmis New York. Foto: Shutterstock

Erfolgreicher geht nicht. Deshalb bezeichnet man Beckenbauer auch als „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“. Er selbst sagte in einer Doku in der ARD: „Alle Sonntage der Welt sind in mir vereint. Wenn man so ein Leben hat in diesen 70 Jahren, angefangen aus dem Nichts kommend und dann durch den Fußball die Kurve nach oben zu kriegen… Und der Fußball ist dabei auch noch gesellschaftsfähig geworden und hat heute einen Stellenwert, dass sich die höchsten Politiker damit beschäftigen. Und da war ich dabei.“

„Franz Beckenbauer ist das größte Glück des deutschen Fußballs“, beteuerte Günter Netzer. Und Kabarettist Ottfried Fischer scherzte mal über Beckenbauer: „Der Franz ist der Einzige, der der PDS (heute Die Linke, A.d.R.) in Bayern ein Direktmandat verschaffen kann.“

Zwei Ehen gescheitert und der Tod des Sohnes

Als Funktionär war Beckenbauers größter Erfolg die Organisation der Fußball-WM 2006, die er wider Erwarten nach Deutschland geholt hatte.

Franz Beckenbauer (Bildmitte) nach dem Gewinn des WM-Titels 1974 mit Gerd Müller (links) und Bundestrainer Helmut Schön. Foto: Wikipedia

Franz Beckenbauer (Bildmitte) nach dem Gewinn des WM-Titels 1974 mit Gerd Müller (links) und Bundestrainer Helmut Schön. Foto: Wikipedia

Über seine Zeit im Exekutivkomitee der FIFA weiß man noch zu wenig. Welche Rolle spielte er bei der Vergabe der Endrunden an Russland und Katar? Mit seiner öffentlichen Äußerung, er habe noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen, hat er sich viele Sympathien verscherzt.

Privat hatte das Leben des Franz Beckenbauer im Gegensatz zum Fußball nicht nur Höhen. Zwei Ehen gingen in die Brüche. Den größten Verlust musste der „Kaiser“ vor einigen Wochen verkraften, als sein Sohn Stephan an den Folgen eines Gehirntumors starb. (cre)

Franz Beckenbauer mit seiner dritten Ehefrau Heidi. Foto: Shutterstock

Franz Beckenbauer mit seiner dritten Ehefrau Heidi. Foto: Shutterstock

18 Antworten auf “Beckenbauer wird 70: „Kaiser“ und „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“”

  1. roter Hahn

    Kaiser Franz hat mich zum Fan des FCB werden lassen und damit auch zum Fan der deutschen Nationalmannschaft. Meisterschaften und WM Titel haben mir und zahlreichen Ostbegiern viel Freude bereitet.

  2. Zuschauer

    Er war ein hervorragender Fussballer. Nach seiner Karriere hätte er sich doch besser ab und zu in Schweigen gehüllt. Und seine Rolle um die WM-Vergabe nach Katar ist doch eher zweifelhaft.

  3. Einige Erfolge von Beckenbauer muss man relativieren. Als Libero hatte er Narrenfreiheit. Ohne Mitspieler wie Schwarzenbeck, die für ihn die Drecksarbeit machten, wäre Beckenbauer nie das geworden, was er geworden ist.

    • Peter Müller

      Der Rotzlôffel wird nie was. Er hat kein Benehmen und Respekt; Der kann Beckenbauer die Schuhe putzen, mehr auch nicht. Wenn der was werden wollte müsste er Deutscher werden, Aber Gott sei dank ist er nur Belgier

      • roter Hahn

        Leider leider ist es so. Unser Kevin ist bei all seinem Talent Meilen weit vom Weltstar entfernt. Bis wir mal irgend etwas gewinnen kanns ewig dauern. Immerhin feuern wir Zuhause, wenn nicht gerade Belgien spielt, immer das deutsche Team an und das hat uns nun schon viele schöne WM und EM Titel bescheert und nächstes Jahr wirds wohl wieder was. Allez belgique! Aufgehts Deutschland!!! 4 Sterne

  4. Zaungast

    Unübertroffen seine Aussage:

    „Also, ich hab noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Die laufen alle frei rum.“

    Weitere Geistesblitze der „Lichtgestalt“ auf SPON unter „Ja mei, der Dante“

    • Peter Müller

      mansch ein niederlânder wâre froh gewesen nur als fussballer Deutscher gewesen zu sein. . das hat jetzt nichts mit Deutschland und neid zu tun. Nur ist die Chance als Niederlâder und Belgier sehr gering einmal einen Pokal zu gewinnen. Obwohl Belgien im Moment grosse Chancen haben einen zu gewinnen

      • Marc Van Houtte

        Falls sie dies meinen sollten sie doch an der Wortwahl ein wenig arbeiten.
        Sie haben aber Spieler wie Cruyff, Cocu, Philip,Davids, Edgar, van Bommel, Mark, Kluivert, Patrick, de Boer, Ronald, de Boer, Frank, Rafael van der Vaart, Arjen Robben, Ruud van Nistelrooy oder Jean Marie Pfaff vergessen.
        Die bei Anderlecht Standard oder Brügge haben schon viele Pokale.
        Sogar die Bayern würden ohne Ausländer nicht gut aussehen.

        • Peter Müller

          Ja man muss schon im Ausland spielen um Erfolg zu haben. das haben sie richtig gesehen. Da waren Sie wohl noch Kind als Anderlecht Standard und Brügge die ganzen Pokale gewonnen haben; Vor allem Anderlecht, die gehen doch glatt als Niederlassung derNiederlande durch

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