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Auto fährt in Nordhessen in Karnevalszug – Fast 60 Verletzte – Tatverdächtiger war nicht alkoholisiert

25.02.2020, Hessen, Volkmarsen: Besucher und Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen beim ökumenischen Gottesdienst an der Kirche St. Marien und dem Rathaus. Am Vortag war ein Mann mit seinem Auto in einen Karnevalsumzug gerast und hatte dabei zahlreiche Menschen verletzt. Foto: Swen Pförtner/dpa

AKTUALISIERT – Fast 60 Menschen werden verletzt, als ein Mann mit seinem Auto in einen Karnevalsumzug fährt. Viele Kinder sind betroffen. Die große Frage ist nun: Was war das Motiv des Fahrers?

Der Mann, der am Montag mit einem Auto in der nordhessischen Stadt Volkmarsen in eine Menschenmenge gefahren ist, war nicht alkoholisiert. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag. Bislang sei der Mann nicht vernehmungsfähig.

24.02.2020, Hessen, Volkmarsen: Blick auf das Auto (M), das in einen Rosenmontagsumzug gefahren ist. Foto: Uwe Zucchi/dpa

Der 29-Jährige war in der nordhessischen Stadt mit einem Auto in einen Rosenmontagszug gefahren. Die Zahl der Verletzten stieg bis zum frühen Nachmittag auf fast 60. Auch der Fahrer zog sich den Angaben zufolge Verletzungen zu. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Das Motiv des deutschen Staatsbürgers, der aus Volkmarsen kommt, ist noch unklar. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Der Tatort in Volkmarsen wurde am Dienstag wieder freigegeben. Die Straße in der Innenstadt werde noch gereinigt und sei dann wieder für Fußgänger und Autofahrer nutzbar, sagte ein Polizeisprecher vor Ort.

Bei dem Vorfall wurden mehrere Dutzend Menschen verletzt, darunter viele Kinder. Bis zum frühen Dienstagnachmittag stieg die Zahl der Verletzten auf fast 60. Das Polizeipräsidium bat auch Verletzte, die nicht in ärztlicher Behandlung waren, sich zu melden. Am Dienstagmittag befanden sich noch 35 Menschen in stationärer Behandlung, wie die Polizei in Kassel mitteilte. Weitere wurden demnach ambulant behandelt. Die Zahl der verletzten Kinder liege bei 18, das jüngste sei drei Jahre alt. Wie stark die Kinder verletzt sind, war zunächst unklar.

Ein sogenanntes Gaffervideo hatte am Montag auch zu einer zweiten Festnahme geführt. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte, gegen den Festgenommenen werde wegen „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Filmaufnahmen“ ermittelt. Ob es darüber hinaus einen Zusammenhang zu dem Vorfall gegeben habe, müsse noch ermittelt werden.

24.02.2020, Hessen, Volkmarsen: Feuerwehrleute und Notfallsanitäter stehen hinter einem Absperrband an der Stelle, an der ein Auto in einen Rosenmontagsumzug gefahren ist. Foto: Uwe Zucchi/dpa

Noch am späten Montagabend hatte die Polizei vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des Täters gewarnt. „Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter“, schrieb die Polizei Nordhessen bei Twitter. „Teilen Sie keine Falschnachrichten!“, hieß es. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem mehrere Menschen zu sehen sind, die neben einem Auto stehen. Ihre Gesichter wurden unkenntlich gemacht. Es würden derzeit Fotos kursieren, die angeblich die Festnahme des Täters zeigen sollen, hieß es in dem Tweet.

Die Karnevalisten in Hessen sagten eine Reihe geplanter Umzüge für Dienstag ab – viele hielten jedoch auch an ihren Plänen fest. Es gebe keine konkreten Hinweise darauf, dass sich die Gefährdungslage für die noch geplanten Umzüge im Land erhöht habe, teilte das hessische Innenministerium mit. Die Veranstalter der Umzüge wurden jedoch nachdrücklich dazu aufgefordert, ihre Sicherheitskonzepte nochmals zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. (dpa)

14 Antworten auf “Auto fährt in Nordhessen in Karnevalszug – Fast 60 Verletzte – Tatverdächtiger war nicht alkoholisiert”

  1. Die Ruhe

    „Volkmarsen: Laut hessischem Innenministerium kann Anschlag nicht ausgeschlossen werden“
    Kein Aufschrei der „Guten“. Gegen den Wahn des Todeskultes stehen Sie nie auf. Gegen Räääschttts sind sie nach 5 Minuten da. Selbst wenn Rechts eigentlich Links ist. So sind sie eben.
    Es gibt keine größeren Heuchler.

    • Christophe Nix

      Anschlag kann nicht ausgeschlossen werden…
      Das kann er in den seltensten Fällen kurze Zeit nach dem Geschehen nicht wahr?
      Ach verdammt, der Fahrer heißt Maurice Pahler, das passt ja jetzt leider nicht in ihr Konstrukt (ein Anschlag war’s trotzdem)

  2. Rob-Otter

    #EifelEr
    Das ZDF oder auch Das Erste sind der gesamten Gesellschaft dieses Landes verpflichtet.
    Diese Medien berichten erst über einen Zwischenfall, wenn es angebracht ist, der Bevölkerung nicht schadet und sie bestimmen eigenständig über den genauen Zeitpunkt einer Meldung.

    Beispielsweise in einer aufgeheizten Stimmung – die Temperatur messen sie selbst – werden sie nie über einen ähnlichen Zwischenfall zeitnah berichten, sondern „Wetten, dass“ oder das „Tiefste, Dunkelste Loch“ Deutschlands zeigen.
    Wenn der Rundfunkrat meint, dass man den Leuten eine Nachricht zumuten kann, gibt man diese selbstverständlich weiter, dies kann – muss aber nicht – einige Tage dauern (Silvester Domplatte, Köln).

    Allerdings meine ich, gestern in den Nachrichten von ARD oder ZDF eine Nachricht über den Zwischenfall gesehen zu haben.

    • Walter.Keutgen@gmail.com

      Rob-Otter, Das Erste hat die Nachricht in der Tagesschau nach der Sendung mit den Zusammenfassungen der Rosenmontagzüge gebracht sowie in Brisant danach. Kann sein, dass es in der Rosenmontagsendung ein Infoband eingeblendet hat, ich erinnere mich nicht mehr. Die Tagesschau um 20 Uhr hat es auch gebracht. Ebenso Nos-ntr in Nieuwsuur auf Npo2. Ich denke nicht dass die Entscheidung von der Redaktion zum Rundfunkrad hinaufgeht.

      • Hessebub

        Einfach nicht mehr das ZDF einschalten. Wechseln Sie zum Fernsehsender Ihres Vertrauens.

        Wir Hessen sind mit unseren Sendern, allen voran dem Hessischen Rundfunk, voll auf zufrieden. Insbesondere die Hessenschau hat ausgezeichnet und zeitnah berichtet.

        Übrigens können die Journalisten sich die Rechercheergebnisse nicht aus den Rippen schneiden. Der Täter ist vernehmungsunfähig. Der zweite Festgenommene wurde wegen verbotener Videoaufnahmen festgenommen.

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