Gesellschaft

Audi verkündet Schließung seines Werks in Brüssel

Das Audi-Werk in der Brüsseler Gemeinde Forest. Foto: Belga

Nach monatelangen Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften hat Audi jetzt die Schließung des Werks in Brüssel verkündet. Die Autoproduktion werde Ende Februar eingestellt und das Werk geschlossen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Einen Sozialplan für die 3.000 Beschäftigten gibt es nicht. Auch das sechste Angebot des Unternehmens sei von den Arbeitnehmervertretern abgelehnt worden, teilte die Volkswagen-Konzerntochter mit. Jetzt biete Audi den Mitarbeitern zusätzlich zum gesetzlichen Kündigungsgeld eine eigene, freiwillige Unternehmensprämie an, sagt Produktionsvorstand Gerd Walker. „Insgesamt gibt Audi für die Abfindungen mehr als doppelt so viel aus wie gesetzlich gefordert.“

09.09.2024, Belgien, Brüssel: Arbeiter blockieren mit brennenden Autoreifen den Eingang zum Audi-Werk Brüssel in Forest. Foto: Jonas Roosens/Belga/dpa

Die Fabrik fertigt nur ein einziges Modell, den großen Elektro-SUV Q8 e-tron. Dessen Verkaufszahlen schrumpfen. Die Fabrik hat sehr hohe Logistikkosten, weil nur wenige Zulieferer in der Nähe sind. Die Lage zwischen einem Wohngebiet, Bahngleisen und der Autobahn macht Erweiterungen schwierig.

Der Mutterkonzern Volkswagen steckt in der Krise und will in Brüssel kein neues Modell auflegen. Auch Audi spricht mit dem Gesamtbetriebsrat in Ingolstadt darüber, wie betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermieden werden können. Die Suche nach einem Investor, der das Werk mit den Beschäftigten fortführt, verlief erfolglos.

Walker bedauerte, dass die Verhandlungen über einen Sozialplan gescheitert sind. Ein Mitarbeiter mit 17 Jahren Betriebszugehörigkeit hätte je nach Funktion und Gehalt zwischen 125.000 und 190.000 Euro erhalten. Ohne gemeinsamen Sozialplan dürfe Audi aus gesetzlichen Gründen keine zusätzliche Altersregelung für Mitarbeiter über 60 anbieten. (dpa)

31 Antworten auf “Audi verkündet Schließung seines Werks in Brüssel”

  1. Interessant die Begründung der Gewerkschaften zur Ablehnung des Angebotes, u.a. dass den Leuten ja nur 50% Netto vom Brutto blieben….
    Ja liebe Gewerkschaften da müsst ihr euch bei euren Freunden aus den politischen Parteien beschweren die laut die Schließung von Werken beweinen (natürlich ohne die eigene Mitschuld auch nur in Betracht zu ziehen…) aber dann hemmungslos die Hälfte der Entschädigungen abgreifen.
    Da aber eine Krähe der anderen kein Auge aushackt stänkern die Gewerkschaften weiter gegen die „Kapitalisten“ und nicht gegen ihre Brüder in der Politik….

    • 5 Tage Woche

      Diejenigen die am meisten und ständig über die Gewerkschaften lästern, nehmen gleichzeitig die Errungenschaften der Gewerkschaften wie selbstverständlich in Anspruch. So auch Mister DAX er wird ja als vermeintliches Mitglied des belgischen Hochadels und als Großgrundbesitzer und Industrieller, seit langen Zeiten hier im Forum von mehren Phobien geplagt.

      • Rennt nur weiter mit der Fahne durch Brüssel und ruht euch aus auf den Errungenschaften vergangener Zeiten und haltet weiter die Augen fest geschlossen für die aktuellen Probleme durch den „green deal“ der EU. Ihr schafft das….

        • Nun ja...

          Nun ja…widerspricht sich irgendwie.
          Es wird a gerade mit der Fahne durch Brüssel „gerannt“, weil man sich nicht auf den Errungenschaften vergangener Tagexausruhen möchte. Würden die Gewerkschaften dies nämlich tun, dann gäbe es diese Errungenschaften in kürzester Zeit nicht mehr.
          Nun ja, eines ist gewiss, durch das permanente Bashing von allem und jedem hier, das Sie betreiben, werden die von Ihnen aufgrund des Green-Deal ausgemachten Probleme gewiss nicht angegangen… und ob Sie es glauben oder nicht, die Gewerkschaften fordern auch eine Reindustrialisierung Europas….lesen und informieren hilft den eigenen Horizont zu erweitern, statt gebetsmühlenartig in bester Heuschreckenklapoenmanier immer die selbe Leier zu trällern.
          Und bevor die Frage kommt, selbst als Nichtgewerkschafter konnte man in der Presse in den vergangenen Monaen erfahren dass diese Reindustrialusierung eine Forderung der Gewerkschaften ist…Nun ja…wenn die Klappen denn nicht zu eng(stirnig) sitzen…

          • Ich war 30 Jahre Mitglied der CNE und hatte vor 10 Jahren eindringlich an die CNE geschrieben man solle nicht hinter dem grünen Wagen her rennen denn dessen Fahrt ende am Abgrund. Die Interessen der Industriearbeiter interessiert die grüne Sekte nicht die im Kern die Industrie zerstören will. Ich habe entweder keine oder nur grün gewaschene Antworten erhalten. Dann habe ich dem Verein die Beitragszahlungen gekündigt. Zeigen Sie mir eine, nur eine, kritische Aussage der Gewerkschaften im Vorfeld des „green deal“ der EU zu Themen wie Atomausstieg, Verbrennerverbot… usw… Ihr seid mit gelaufen und wollt heute nichts mehr davon wissen.

            • Nun ja...

              Nun ja… „Ihr‘ ? seid mitgelaufen, ist dann wieder so eine typisch gekränkt Mann-Aussage.
              Ach, sie meinen jeden und alle die ihnen nicht hörig sind, verstehe…
              Das sie nach 30 Jahren Mitgluedschaft von einem Verein sprechen, was Gewerkschafen meines Wissens nicht sind, erklär vielleicht auch, weshalb man sich nach 30 Jahren erdreistet hat, Sie nicht zu erhöh(r)en…oder der ständigen Nörgler wie Sie es in diesem Forum praktizieren vielleicht leid war.
              Nun ja, was wiss ich denn schon..
              (das ist dann meine letzte Reaktion hierzu,. Trotzdem wünsche ich schöne Feiertage, .Nun ha,…es sei denn dagegen hätten sie auch etwas und keiner hört auf sie 😉)

              • Ihr Beitrag zeigt deutlich dass die Gewerkschaften nur Leute gebrauchen können die auf Kommando hinter der Fahne her laufen. Sie sind ja auch jetzt unfähig auf kritische Argumente einzugehen, das sind ja nur „Nörgler“ wie Sie in ihrer Verbandsarroganz dummdreist bemerken….

              • „Was weiss ich denn schon“
                Sicherlich zu wenig, sonst würden sie nicht mit den Gewerkschaftsfähnchen durch die Straßen laufen. Die Forderungen der Gewerkschaften gehen leider oft weit an der Realität vorbei und eine Reindustrialisierung West-Europas zu fordern ist zwar gut und schön, lässt sich aber logischerweise nicht mit den anderen Forderungen vereinbaren und wird es so schnell auch nicht geben. Es scheitert an Bürokratie, dazugehörigen Anforderungen usw..
                Leider hatten/haben unsere Politiker wenig Weitsicht und arbeiten in Legislaturen, scharen massenweise Beamte um sich, die nicht viel mehr hinbekommen als vieles abzuwürgen. Die sind teilweise so intelligent, die verstehen nicht mal das sie die Hände abhacken, von den sie gefüttert werden.
                Viel Spass bei der Reindustrialisierung, der Weg wird weitaus schwieriger als das Ende der Textil oder Teile der Stahlindustrie.

  2. DR ALBERN

    Ein Ökonom hat schon vor 4 Jahrzehnten darauf hingewiesen, dass es in Zukunft nur noch 6 Auto-Bänder in der Welt geben wird, die aber eine Vielzahl an Modelle produzieren können!!! In welchem Land oder auf welchem Erdteil diese Auto-Industrieanlagen sich befinden werden, konnte man nicht vorhersagen!!! Man hat diesen Mann damals ausgelacht!!! Es scheint doch bittere Realität zu werden!!!

  3. ne Hondsjong

    Audi bietet das doppelte der gesetzliche Abfindung und die Gewerkschaften sind noch immer nicht zufrieden. Ich würde jetzt genau die gesetzliche Abfindung geben mit der Bemerkung das die Gewerkschaften das doppelte ja abgelehnt haben !

    • Champagne

      Tcha, wenn eine belgische Gewerkschaft (dessen Name ich hier nicht äußern will & darf)
      in Spanien auf Austausch Reise ist und im Hotel tüchtig Champagner trinkt, wohl bemerkt es war kein spanischer Sekt, sondern französischer Champagner🤑

  4. Und es wird nicht das letzte Werk…

    … sein, welches geschlossen wird – wenn nicht schleunigst ein politisches Umdenken stattfindet. Vor einigen Tagen sah ich im deutschen TV eine Talkrunde mit Politikern die echt in Frage stellten, ob in Deutschland überhaupt noch Stahl produziert werden sollte!!! Wenn man bedenkt, dass Stahl das Basisprodukt unserer Exportgüter ist, ist eine solche Äußerung einem wirtschaftlichen Selbstmord gleich zu setzen. Wie Trump schon sagte: „Die Welt ist im Moment etwas verrückt!“

    • Europa ist dabei seine komplette Wirtschaft auf dem Altar einer durchgeknallten Klimasekte zu opfern! Wenn jetzt diese Politik und ihre Schreiberlinge (siehe Artikel heute im GE in Sachen CO2 Reduktion in Aachen) nicht vom Hof gejagt werden geht hier alles kaputt was Generationen vor uns aufgebaut haben.

      • Und es wird nicht das letzte Werk …

        @ DAX

        Es wird aber leider noch so weiter gehen – wie die Obergrünebürgermeisterin Keupen sagt: „Doch wir sind noch nicht am ZIEL“! Mit Ziel meint sie wahrscheinlich das vollkommene AUS der in Untergang befindlichen Stadt.

        Und sie hat Erfolg, die 25% CO2 Einsparung, die sie bereits geschafft hat, sind dadurch entstanden, dass in viele n Geschäften bereits „das Licht“ ausgegangen ist!

  5. Nun ja...

    Nun ja…mich würde doch sehr interessieren in welchem Umfang und Zeiträumen dem Audi Werk Subsidien ausgezahlt wurde – finanziert vom belgischen Stast, also uns allen – und ob davon etwas zurück erstattet wird, werden muss oder überhaupt zurück gefordert wird/werden kann.
    Man hört immer wieder mal, dass Europa seine Produktion in Billigländer verlagert ha, und nun die Zeche dafür zahlt. Zunächst mal sollte man festhalten, dass dies Unternehmen waren, wohlgemerkt nicht die kleinen KMU’s, sondern grossebis sehr grosse Unterbehmen, die nicht mit einer Gewinnmarge von einigen Prozent zufrieden waren, es musste mehr mehr mehr Marge sei.
    Dass man dabei sogar, wie beispielsweise in China üblich, immer chinesische Beteiligungen in diesen Unternehmen hat, und dadurch China Zugriff auf Fertigungsprozeduren und KnowHow gewährt hatte, dass wurde dabei blind in Kauf genommen. Hauptsache mehr mehr mehr Gewinn… und schon lange nutzt China dieses Know-how um eigene unabhängige Unternehmen zu Gründen, die den dorthin ausgewandert Unternehmen auf deren Ursprungsmärkten durch umfanreiche staatliche Subcentionierung den Schneid, oder besser, den Kunden abkaufen.
    Nun ja, die Zeche zahlen nicht die Politik und nicht diese ausgelagerten Unternehmen, wie immer zahlt der kleine Mann für eine Situation die er nicht zu verantworten hat, und das ist das tatsächlich ungerechte.
    (sorry für Schreibfehler, tippe ohne Brille 😉)

  6. https://www.welt.de/wirtschaft/article254849428/ExxonMobil-Ich-bedaure-das-so-hart-sagen-zu-muessen-Europa-ist-fuer-uns-nicht-attraktiv.html?source=puerto-reco-2_ABC-V43.1.B_current_version
    ….
    ExxonMobil
    „Ich bedaure, das so hart sagen zu müssen: Europa ist für uns nicht attraktiv“
    ////
    Die EU und ihr „green deal“ ist der wirtschaftliche Untergang Europas! Man muss schon arg grün besoffen sein um das nicht zu sehen bzw. nicht sehen zu wollen.

    Noch ein kleiner Nachtrag dazu aus dem Interview:

    Ducom: Wir wollen das Klima ebenfalls schützen. ExxonMobil plant, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen in den selbst betriebenen Anlagen bis 2050 netto auf null zu senken. Jeder Produktionsstandort hat einen Fahrplan, um dieses Ziel zu erreichen.
    ….
    ////
    Von Scope 3 spricht der Mann erst gar nicht und ich weiß auch warum (bin u.a. damit beschäftigt Scope 3 Berechnungen zu erstellen). Der Journalist hingegen weiß noch nicht einmal dass es Scope 3 gibt und noch weniger was es für Öl und Gas bedeutet.
    Der ganze „green deal“ ist ein einziger riesen Betrug am Bürger und die Gewerkschaften haben nichts besseres zu tun als mit der Fahne durch die Strassen Brüssels zu laufen…. 🤦‍♂️

      • Der Score-3 Wert ist eine bullshit Zahl, genau wie Score-1 und Score-2. Das ist eindeutig so. Die einzige Chance die Europa noch hat dem wirtschaftlichen Absturz zu entgehen ist den Irrsinn des „green deal“ sofort und vollumfänglich zu beenden (Siehe Prof. Sinn). Dann gibt es weder Score-1, 2 oder 3….

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