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Auch die Brasilianer lassen Federn: Nur 1:1 zum Auftakt gegen die Schweiz

17.06.2018, Russland, Rostow am Don: Steven Zuber (l) aus der Schweiz köpft sein Tor zum 1:1. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Der großen Überraschung im Spiel zwischen Deutschland und Mexiko folgte eine weitere, wenn auch etwas kleinere am Abend: WM-Favorit Brasilien kam gegen die Schweiz über ein 1:1 nicht hinaus.

Superstar Neymar blieb den erhofften Glanz schuldig, und auch ein Traumtor von Philippe Coutinho bewahrte Rekord-Champion Brasilien nicht vor einem enttäuschenden WM-Auftakt.

Auf der Jagd nach dem sechsten WM-Triumph hat die Seleção beim mageren 1:1 (1:0) gegen die Schweiz noch keine Titelreife nachgewiesen. Steven Zuber vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim verdarb dem fünfmaligen Weltmeister am Sonntag mit seinem Ausgleichstor in der 50. Minute den Start in die WM-Mission, die Coutinho (20.) mit einem Klasse-Schlenzer vor 43.109 Zuschauern in Rostow am Don verheißungsvoll eröffnet hatte.

17.06.2018, Russland, Rostow am Don: Neymar (l) aus Brasilien in Aktion gegen Fabian Schär aus der Schweiz. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Der fünfmalige Weltmeister, der bei einer Endrunde seit 20 Jahren kein Vorrundenspiel verloren hat, konnte seine derzeit bestmögliche Formation aufbieten. Neymar, der nach seinem Mittelfußbruch erst vor zwei Wochen sein Comeback feiern konnte und sehr verhalten agierte, fieberte seinem 86. Länderspiel sehnsüchtig entgegen und verkündete vor dem Anpfiff via Instagram: „Der große Tag ist gekommen. Ich habe viele Rückschläge weggesteckt und bin sehr dankbar, jetzt hier zu sein.“

Mit Willian, Coutinho und Gabriel Jesus bildete der 26-Jährige die Offensivreihe der Südamerikaner, die sich durch Paulinho die erste Chance erarbeiteten, doch der Brasilianer scheiterte an Torhüter Yann Sommer.

Foul beim Ausgleich zum 1:1?

Der Torhüter von Borussia Mönchengladbach ist einer von neun Schweizer Startelfspielern, die aktuelle oder ehemalige Bundesligaspieler sind. Lediglich Blerim Dzemaili, der schon in der 3. Minute eine Tormöglichkeit für den Außenseiter hatte, und Kapitän Stephan Lichtsteiner waren nie in der deutschen Liga aktiv.

17.06.2018, Russland, Rostow am Don: Torwart Alisson aus Brasilien versucht einen großen, roten Luftballon zum Platzen zu bringen. Foto: Marius Becker/dpa

Die Brasilianer zeigten zu Beginn ihre Klasse und kamen durch einen sehenswerten 18-Meter-Schuss von Coutinho zu frühen 1:0-Führung, die von den zahlreichen brasilianischen Fans in der vollen Rostow Arena ausgiebig bejubelt wurde.

Thiago Silva vergab in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Kopf eine weitere gute Torgelegenheit. Neymar konnte allerdings kaum Akzente setzen und war offensichtlich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.

Die sehr rustikalen Schweizer hatten der hohen Spielkunst des Titelfavoriten wenig entgegenzusetzen, konnten aber gute Werte bei Ballbesitz und Passquote vorweisen. Der Ausgleich fiel dennoch überraschend und nach einer Standardsituation. Einen Eckball des ehemaligen Bayern-Spielers Xherdan Shaqiri konnte Hoffenheims Zuber mit dem Kopf zum 1:1 verwandeln. Die Brasilianer reklamierten ein Foul, das aber vom Video-Assistenten (VAR) nicht geahndet wurde.

Brasilien suchte in der Schlussphase die Entscheidung, zeigte sich aber im Abschluss nicht konsequent genug. Neymar und Roberto Firmino scheiterten am guten Torhüter Sommer, und so mussten sich die Südamerikaner wie die anderen Titelfavoriten des Turniers am Ende mit einem bescheidenen Auftaktspiel begnügen. (dpa)

7 Antworten auf “Auch die Brasilianer lassen Federn: Nur 1:1 zum Auftakt gegen die Schweiz”

        • Ostbelgien Direkt

          @Sockenschuss: Der Video-Assistent interveniert nur, wenn er einen klaren Regelverstoß gesehen hat, der vom Hauptschiedsrichter nicht geahndet wurde. Sobald ein vermeintlicher Regelverstoß aber eine Frage von Interpretation ist, läuft das Spiel weiter. Im Fall des Ausgleichstreffers der Schweiz schubst der Schweizer Stürmer zwar den brasilianischen Verteidiger vor ihm, wie die Zeitlupe gezeigt hat. Aber geschubst wird im Strafraum bei jeder Standardsituation. Dann gäbe es wahrscheinlich mehr als 10 Elfmeter in einem Spiel. Wahrscheinlich hat der Videoassistent den Schiedsrichter schon auf den Schubser hingewiesen, der Schiri aber wahrscheinlich die Meinung vertreten, dass es sich um einen gewöhnlichen Fall von Strafraum-Rempler handelte und deshalb keinen Strafstoß verdient. Hätte es aber voher ein klares Foul oder ein klares Handspiel gegeben, wäre der Video-Assistent interveniert. Gruß

          • Sportler

            Besser kann man es nicht erklären. Eine absolute Bereicherung der Video-Assistent.

            Das ständige „Fallen“ von Neymar ist schon bühnengerecht. Abwarten, ob er noch mit spielerischer Qualität glänzen wird, ich habe da so meine Bedenken.

          • Sockenschuss

            Danke Herr Cremer,aber hatte das kapiert und nicht moniert. Ihre Adressenten sollten Polarlicht und Standpunkt sein ;-) . Ich wünschte mir lediglich man würde den Schauspielern mittels Videoassi Einhalt gebieten

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