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Zwischenbilanz nach 10 Spieltagen: Playoffs 3 sind für die AS Eupen wahrscheinlicher als die Playoffs 2

AS-Trainer Florian Kohfeldt klatscht einige seiner Spieler ab. Foto: Patrick von Staufenberg

AKTUALISIERT – In der höchsten belgischen Fußball-Spielklasse sind 10 von insgesamt 30 Spieltagen rum, also ein Drittel. Zeit für eine erste Zwischenbilanz aus Sicht der AS Eupen.

Unter dem neuen Cheftrainer Florian Kohfeldt hatten die Schwarz-Weißen trotz Verletzungspech (die Neuzugänge Bartosz Bialek und Kevin Möhwald schieden bereits vor Beginn der Meisterschaft bzw. nach nur einer Halbzeit im ersten Spiel frühzeitig aus) und trotz noch ausstehender Transfers einen sehr guten Start, wenn man einmal von der 0:5-Klatsche gegen den FC Brügge am 13. August absieht.

Gegen Westerlo spielte die AS 2:2, wobei ohne zwei Patzer von Torhüter Manaf Nurudeen ein Sieg herausgesprungen wäre. Beim Vizemeister KRC Genk gewannen die Schwarz-Weißen völlig überraschend 1:0. Es folgten zwei 3:1-Siege in Kortrijk und gegen OH Löwen.

Isaac Nuhu (links, hier im Duell mit Antwerps Jungstar Arthur Vermeeren) zählt zu den positiven Überraschungen bei der AS Eupen im ersten Meisterschaftsdrittel. Foto: Belga

Danach gab es allerdings nur noch Niederlagen (beim KV Mechelen, gegen Standard Lüttich, bei AA Gent, gegen Anderlecht und bei Meister Royal Antwerp). Nach der Länderspielpause stehen zwei weitere schwere Spiele an: am 20. Oktober bei Union St. Gilloise und am 28. Oktober gegen Sporting Charleroi.

Obwohl noch 20 Spiele zu absolvieren sind und die AS Eupen trotz fünf Niederlagen in Folge immerhin noch den 12. Platz belegt, hat man das Gefühl, dass das ursprüngliche Ziel (Teilnahme an den Playoffs 2 oder Europe Playoffs – Ränge 7 bis 12) zu hoch gesteckt ist und die Mannschaft von Trainer Kohfeldt wohl an der Abstiegsrunde bzw. den Playoffs 3 teilnehmen wird.

Wenn man davon ausgeht, dass Charleroi nach der Euphorie über den Last-Minute-Sieg gegen RWDM am Freitag peu à peu nach oben klettern wird, kämen für die vier Plätze in der Abstiegsrunde außer Eupen noch Kortrijk, Westerlo, OH Löwen und eventuell noch KV Mechelen und RWD Molenbeek infrage. Vor Saisonbeginn waren Eupen, Kortrijk und RWDM von den meisten Fußballexperten als Abstiegskandidaten genannt worden.

Zur Erinnerung: Ab dieser Saison 2023/24 spielen in der Jupiler Pro League (oder 1A) am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft (30 Spieltage) die ersten sechs Mannschaften in den Champions Playoffs (Playoffs 1) um den Titel und die Mannschaften auf den Plätzen 7 bis 12 die Europe Playoffs (Playoffs 2) um die übrigen Plätze im Europapokal. Der Sieger der Europe Playoffs spielt gegen den Vierten der Champions Playoffs um das letzte europäische Ticket.

Die vier Letztplatzierten (Plätze 13 bis 16), zu denen möglicherweise die AS Eupen gehören wird, spielen in den Playoffs 3 um den Klassenerhalt, wobei im Gegensatz zu den Playoffs 1 und 2 nach der klassischen Phase der Meisterschaft die Punkte nicht geteilt werden, sondern erhalten bleiben.

Der Letzte und der Vorletzte der Playoffs 3 steigen direkt ab, der Zweite muss in die Relegation gegen den Sieger der Playoff-Runde in der Division 1B, während der Sieger der Playoffs 3 gerettet ist. Möglicherweise bleibt den Fans der AS Eupen auch in dieser Saison ein Zittern bis zum letzten Spiel nicht erspart. (cre)

AS Eupen hält nur eine Halbzeit mit, verliert 1:4 und kassiert bei Meister Antwerp 5. Niederlage in Serie

Die AS Eupen hat am Sonntag ihre 5. Niederlage in Serie kassiert. Beim amtierenden Landesmeister Royal Antwerp FC konnten die Schwarz-Weißen nur eine Halbzeit mithalten und verloren am Ende 1:4.

Trotz der Negativserie mit vier Niederlagen in Folge nahm AS-Coach Florian Kohfeldt im Vergleich zu der Heimpartie gegen Anderlecht keine Änderung vor.

Die Eupener Startelf war demnach folgende: Slonina – Paeshuyse, Palsson, Davidson – Magnée, Christie-Davies, Baiye, Van Genechten – Pantovic – Nuhu, Finnbogason.

Auch Antwerps Coach Mark van Bommel vertraute den Spielern, die am Mittwoch in der Champions League gegen Shakhtar Donezk zur Halbzeit 2:0 geführt und am Ende noch 2:3 verloren hatten. Die Frage war, ob der „Great Old“ diese bittere Niederlage würde wegstecken können.

Mandela Keita von Antwerp (l) gehört erstmals zum Aufgebot der Roten Teufel. Rechts Jelle Bataille. Foto: Tom Goyvaerts/Belga/dpa

Die Statistik sprach für Antwerp, denn seit dessen Rückkehr in die höchste Spielklasse hatte der älteste Fußballklub des Landes von 14 Spielen gegen Eupen deren 13 gewonnen, einmal unentschieden gespielt und nie verloren.

In der 4. Minute kam Antwerp zu einer ersten Torchance, aber der zuletzt glücklose Janssen jagte den Ball etwas überhastet über das Tor von Slonina.

Die Gäste aus Ostbelgien standen natürlich gleich unter Druck. In der 10. Minute hatte Slonina eine erste Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen bei einem Kopfball von Alderweireld.

Das erste Tor fiel dann auf der Gegenseite, als Nuhu völlig unerwartet Antwerps Schlussmann Butez düpierte. So stand es plötzlich 0:1.

Leider hielt die überraschende Führung der Gäste nur drei Minuten, denn nach einem Freistoß von Balikwisha und einem Kopfball von Janssen lenkte Slonina das Leder in die Füße von Antwerps Supertalent Vermeeren, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ, 1:1.

Die nächste Möglichkeit gehörte den Eupenern, aber der Ball von Christie-Davies ging übers Tor. Glück hatte die AS in der 22. Minute, als Bataille nach einer mustergültigen Flanke von Janssen völlig verzog.

Es war ein munterer Beginn mit einer gut aufgelegten Eupener Mannschaft, die in der 28. Minute eine weitere große Torchance hatte, als Finnbogason nach einer scharfen Flanke von links einen Tick zu spät kam.

Trainer Mark van Bommel von Royal Antwerp FC. Foto: Tom Goyvaerts/Belga/dpa

In der 33. Minute glaubten der Linienrichter und wohl auch die meisten Zuschauer an Abseits, als Vermeeren mit einem langen Pass über die Eupener Abwehr Balikwisha bediente, der das 2:1 erzielte – und nach Überprüfung durch den VAR wurde das Tor gegeben. Wenige Minuten später hätte es fast sogar 3:1 gestanden, doch Janssen konnte auch diese Riesenmöglichkeit nicht nutzen.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ließ auch Ekkelenkamp eine Riesenchance ungenutzt, als er nach einer scharfen Flanke von Muja den Ball über den Kasten von Slonina jagte.

So blieb es bis zur Pause beim 2:1 für den Titelverteidiger nach einer sehr lebendigen ersten Halbzeit.

Antwerpens Jungstar Vermeeren war es, der die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel hatte, aber Slonina war auf dem Posten.

In der 56. Minute hatte die AS Glück, als ein fulminanter Distanzschuss von Muja an die Latte knallte.

Dann gab AS-Verteidiger Paeshuyse, der zuletzt immer wieder durch Patzer negativ auf sich aufmerksam machte, durch ein Eigentor zum 3:1 seiner Mannschaft gewissermaßen den Todesstoß. Und danach verpasste Muja das 4:1, wobei es schwerer fiel, neben als ins Eupener Tor zu schießen.

Eine Viertelstunde vor Schluss brachte AS-Coach Kohfeldt Möhwald für Nuhu, der mit Pfiffen verabschiedet wurde, weil er nach seinem Führungstreffer die Zuschauer etwas provoziert hatte, und Youndje für Pantovic. Später kam noch Kral für Van Genechten. Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt indes entschieden, die 5. Niederlage in Folge der AS besiegelt. Kurz vor Schluss erhöhte Muja noch auf 4:1. Im Bosuilstadion ist für die AS Eupen nach wie vor nichts zu holen.

Nach der Länderspielpause wartet eine weitere schwere Aufgabe auf die Schwarz-Weißen auswärts bei Union St. Gilloise. (cre)

32 Antworten auf “Zwischenbilanz nach 10 Spieltagen: Playoffs 3 sind für die AS Eupen wahrscheinlicher als die Playoffs 2”

  1. Eine KÄSE mit so grossen finanziellen Aufwand künstlich in der ersten Liga zu halten ist unsinnig,dass müsste doch jeden verständlich sein!Allein was so ein Trainer kostet um jetzt schon gegen den Abstieg zu kämpfen,ist erstaunlich.

  2. Deutsche Kolonie

    Tja
    Diese Niederlage ist der Deutschen Einheit geschuldet.
    Montag, Dienstag frei dann ein bisschen Fitness am Mittwoch
    Jetzt bleibt zu Hoffen dass in der Länderspielpause nochmal nach Deutscher Mentalität gearbeitet wird…
    Kann es sein dass die Deutschen auf dem Platz, auf der Bank,Tribüne, die Liga unterschätzen?

  3. Mir wird einfach zu passiv gespielt! Da ist wenig Spielwitz, keine Ideen und vor allem immer sehr defensiv denkend. So werden wir nicht mehr viele Punkte holen!

    Wir sollten versuchen offensiv mehr zu bewirken!

  4. Schlechter geht es nicht mehr. Fehlpässe auf Fehlpässe, kein Pressing gegen dem Gegner. Antwerpen konnte spielen, passen und schießen wie auf dem Training. Unser Mittelstürmer war am ersten Tor von Antwerpen mit schuld weil nicht hoch springt und sonst ist er bis jetzt ein total ausfall. Wir spielen eigentlich nur mit 10 Mann. Was gibt das gegen Union die noch viel viel schneller spielen als wie Antwerpen, dann gute Nacht

  5. meinemeinungdazu

    Wenn es den AS-Spielern noch nicht mal gelingt, einen genauen Pass auf 4 Meter zu spielen, dann kann es nicht klappen.
    Für mich zudem ein Haufen Angsthasen, ohne Selbstbewusstsein und ohne jegliches Selbstwertgefühl.

  6. Ich fürchte, Florian Kohfeldt wird es nicht anders ergehen als Stefan Krämer und Bernd Storck. Anfangs werden sie als Wunschtrainer gelobt, die zur AS passen, aber dann bleibt doch der Erfolg aus, die Abstiegsangst nimmt zu und sie werden entlassen.

    • Das am Ende dann vielleicht auch zu Recht… ich finde das auch der so hochgejubelte und von sich überzeugte Kohfeldt zu wenig aus der Mannschaft rausholt! Ich sage nicht, dass der Trainer alles Schuld ist – nein. Aber die Qualität des Gezeigten auf dem Platz reicht nicht und da sind auch die Trainer mit verantwortlich.

  7. Die Anzahl Fehlpässe sind nicht zu zahlen.wir haben höchstens 5 Spieler welche ihren Platz in der ersten Liga haben. Ich verstehe aber auch den Trainer nicht. Einen schlechteren Spieler wie Paeshuyse gibt es nicht. Weshalb nicht einem anderen Spieler eine Chance geben.?

  8. Antwerpen spielte wieder eine Liga besser.
    Paeshuyse wie jede Woche einen Riesenfehler der ein Tor kostet.
    Die wiedermal zu späte Einwechselung von Charles Cook 15 Minuten vor Schluss das sinkende Schiff retten soll.

  9. M der Block

    Bitte nicht mehr erzählen das wir gegen die großen Mannschaften mithalten können 🤣 Gegen die Union St G darf jetzt noch verloren werden aber danach müssen Punkte her ohne wenn und aber.

  10. AS-FAN-KELMIS

    Einfach nur peinlich !! Mit Paeshuyse spielen wir immer mit10 gegen 12 Mann !! SIEHT, DARF ODER WILL Kohfeld das nicht.Torwart Slolina kann einem nur Leid tun.Leute langsam schrillen die Alarmglocken und man redet von Playoff 2 !!!!

  11. Finbogasson und Pantovic bleiben leider hinter den Erwartungen zurück, wenn dann auch noch 3 bis 4 Stammspieler verletzt sind bleibt es bei einem dünnen Kader nicht aus dass solche Spiele verloren gehen.
    Kohleld ist Eupens bester Trainer seit Frank.

    • Diese Meinung teile ich leider nicht. Er ist zweifelsohne ein guter Trainer, aber bekommt diese Mannschaft auch nicht in Schwung. Für mich unterschätzt er die Liga und spielt zu defensiv. Er verändert kaum bis gar nichts trotz 5 Niederlagen in Folge. Da muss ich mich auch mal als Trainer hinterfragen

  12. besserwisser

    Ihr angsthaen, 2 x 3 punkte holen uns schon ist man unter die acht besten, es wird schon wieder , ich habe volles vertrauen im Trainer und Mannschaft. Der schhalter klemmt zur zeit, aber irgenwann geht er los.
    Auch DU der das liest hat irgenwann ein Problem und mit der zeit löst sich dieses

    • Hat man bei Stefan Krämer auch gedacht – der erste Trainer in Eupen, der nach 10!! Spieltagen auf dem ersten Platz stand!!!

      Nach einer Durststrecke von über 18 Spielen nicht mehr gewonnen musste er logischerweise gehen und man rettete sich 3 Spieltage vor Schluss. Das Problem hat sich nicht von alleine gelöst. Das bedeutet nicht, dass der Trainer gehen soll – aber man sollte die Situation schon genau beobachten, denn Kohfeldt ist mit Sicherheit auch mit Abstand der teuerste Trainer seit Beñat San José!

  13. M der Block

    Noch sollte man ruhig bleiben. Gegen Union SG kann noch verloren werden aber danach kommen die wichtigsten 5 Spiele gegen Charleroi, St Truiden , RWDM , CS Brügge , Kortrijk !! Da muss richtig Gepunktet werden .

  14. Jeder der auch nur einen Hauch von Fußball versteht, weiß, dass die AS auch diese Saison bis zum letzten Spieltag alles geben muss, um in der ersten Liga zu bleiben. Das heißt, Trainer, Fans und Mannschaft werden auch diesmal einen langen Atem benötigen, ehe das Ziel erreicht ist.

  15. Eupens Mittelstümer Alfred Finnbogasson hat auch nochmal ein Tor erzielt. Allerdings nicht für die AS, sondern am Montagabend beim 4:0 von Island gegen Liechtenstein. Ist ja auch schon was ;-)

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