Notizen

Auch im dritten Anlauf kein Endspiel für die AS Eupen – RSC Anderlecht gewinnt Pokal-Halbfinal-Rückspiel 3:1

Eupens Boris Lambert (l) und und Anderlechts Lissandro Magallan (r) kämpfen um den Ball. Foto: Belga

Die AS Eupen hat es auch bei ihrer dritten Teilnahme an einem Halbfinale nicht geschafft, das Endspiel des Landespokals zu erreichen, was historisch gewesen wäre. Nach dem 2:2 im Hinspiel in Eupen unterlagen die Schwarz-Weißen dem RSC Anderlecht 1:3.

Für dieses dritte Spiel gegen den Rekordmeister innerhalb eines Monats nahm Trainer Michael Valkanis eine Änderung vor im Vergleich zum 0:0 bei Tabellenführer Union St. Gilloise, wo die AS zu keiner einzigen Torchance gekommen war: Für Nuhu rückte wieder Ngoy in die Startelf.

Valkanis entschied sich für folgende Anfangsformation: Nurudeen – Lambert, Agbadou, Amat – Beck, Magnée, Jeggo, Peeters, Alloh – Prevljak, Ngoy.

Anderlechts Angreifer Christian Kouamé erzielte das 3:1. Foto: Belga

Tolle und stimmungsvolle Kulisse im Lotto Park. Nach dem 2:2 im Hinspiel in Eupen schätzte Valkanis die Chancen, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Endspiel des Landespokals zu erreichen, auf 50:50.

Nach nur 4 Minuten dürfte der Coach der Schwarz-Weißen seine Prognose bereits korrigiert haben, denn nach dem ersten Eckball für Anderlecht kam Murillo frei zum Kopfball und erzielte das 1:0.

Genau wie am Samstag zuvor bei Union St. Gilloise hatte für die AS das Spiel sehr schlecht begonnen, doch konnte Anderlecht im Gegensatz zum Tabellenführer der Jupiler Pro League seine erste Möglichkeit gleich zu einem Treffer nutzen.

Doch wer glaubte, die AS würde nach diesem frühen Rückstand einbrechen, wurde nur sechs Minuten nach dem 1:0 eines Besseren belehrt: Nach einer eher harmlosen Flanke von Beck in den Strafraum kam der Ball via Ngoy zu Prevljak, der abzog und das Glück hatte, dass das Leder von Magallan abgefälscht wurde. Der Ex-Eupener Van Crombrugge zwischen den Pfosten des Rekordmeisters hatte keine Chance. So stand es auf einmal 1:1 – sehr zur Freude der mitgereisten Fans der AS Eupen.

Eupens Torhüter Abdul Manaf Nurudeen machte bei den Anderlechter Treffern zum 2:1 und 3:1 nicht den besten Eindruck. Foto: Belga

Jetzt standen die Chancen wieder bei 50:50. Dieser schnelle Ausgleichstreffer gab den Gästen viel Selbstvertrauen, auch wenn Eupen Mühe hatte, nach der Balleroberung in der eigenen Hälfte konstruktiv nach vorne zu spielen. Zumeist ging der Ball sofort wieder verloren.

Eine gute Viertelstunde tat sich nicht viel, doch in der 28. Minute wurde Eupen wieder ein Eckstoß zum Verhängnis. Diesmal kam Magallan zum Kopfball und Nurudeen konnte den Ball nicht festhalten. Von Eupener Seite wurde in der Szene, die zum zweiten Treffer für Anderlecht führte, ein Foul reklamiert, jedoch sahen weder Schiedsrichter Laforge noch der VAR eine Unregelmäßigkeit. Damit stand es 2:1.

In der 35. Minute hatte Kouamé das 3:1 auf dem Fuß, doch jagte der Ivorer den Ball aus kurzer Distanz über das Tor von Nurudeen. Das Eupener Spiel war jetzt dem der Begegnung bei Union St. Gilloise am Samstag sehr ähnlich. Im Spiel nach vorne ging für die AS nichts. Es blieb bis zur Pause beim 2:1. Bis auf die ersten zehn Minuten war die erste Halbzeit alles andere als mitreißend.

Die zweite Halbzeit begann so wie die erste – mit einem Treffer für Anderlecht. Nicht einmal eine Minute nach dem Wiederanpfiff köpfte Kouamé nach einer mustergültigen Flanke von Refaelov den Ball ins Tor zum 3:1. Auch bei diesem Gegentreffer sah Nurudeen im Kasten der AS nicht gut aus, denn der Kopfball des ivorischen Angreifers von Anderlecht schien haltbar zu sein.

Michael Valkanis, Cheftrainer der AS Eupen. Foto: Belga

Drei Minuten später hatte indes Eupen eine ganz große Möglichkeit, als Prevljak durch ein Missverständnis in der Abwehr des Rekordmeisters zwischen Magallan und Gomez allein vor Van Crombrugge auftauchte, jedoch reagierte der Schlussmann der Gastgeber blitzschnell und verhinderte einen zweiten Gegentreffer.

Kurioserweise schien der Treffer zum 3:1 die AS etwas befreit zu haben. Bei diesem Spielstand hatten die Schwarz-Weißen nichts mehr zu verlieren. Trainer Valkanis nahm in der 51. Minute einen Doppelwechsel vor: Für Ngoy kam N‘Dri, für Alloh wurde Nuhu eingewechselt.

Bester Mann bei der AS Eupen war nach einer Stunde Spielzeit ohne Zweifel Abwehrspieler Agbadou, der einige Male die Kastanien aus dem Feuer holte. In der 65. Minute war Eupens Mittelfeldspieler Peeters nach einem Foul von hinten an Refaelov mit der Gelben Karte noch gut bedient. Andere Schiedsrichter hätten ihn mit Rot bestraft.

In der 71. Minute hatte Nurudeen einige Mühe bei einem scharfen Freistoß von Refaelov. Bei der AS Eupen gab es einen weiteren Doppelwechsel: Heris und Déom kamen für Beck und Jeggo.

Anderlecht-Coach Vincent Kompany. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Anderlecht hatte in der Folge noch gute Szenen durch den eingewechselten Amuzu und Hoedt. In der 85. Minute kamen Emotionen auf bei der Einwechslung des Ukrainers Mykhailichenko.

In der 88. Minute handelte sich Nuhu die Gelb-Rote Karte ein. Amat bekam dann noch die Gelbe Karte, nachdem er dem Schiedsrichter einige Unfreundlichkeiten zugerufen hatte.

Es blieb beim verdienten 3:1-Sieg des RSC Anderlecht, der damit im Endspiel Mitte April im Brüsseler König-Baudouin-Stadion auf AA Gent trifft. Es ist die erste Finalteilnahme des Rekordmeisters seit 2015. Der letzte Pokalsieg der „Veilchen“ geht auf das Jahr 2008 zurück.

Für die AS Eupen kommt es jetzt darauf an, die noch fehlenden letzten Punkte für den Klassenerhalt zu holen, am besten gleich drei am kommenden Sonntagabend um 21 Uhr im Kehrweg-Stadion gegen OH Löwen. Natürlich hoffen die Schwarz-Weißen, dass 24 Stunden vorher der Tabellenvorletzte RFC Seraing gegen den FC Brügge nichts Zählbares holt. (cre)

16 Antworten auf “Auch im dritten Anlauf kein Endspiel für die AS Eupen – RSC Anderlecht gewinnt Pokal-Halbfinal-Rückspiel 3:1”

  1. M der Block

    Chancenlos. Agbadu spielt stark.
    Ein Spieler wie Peters würde in Anderlecht gar nicht zum Einsatz kommen.
    Jetzt kann man nur noch hoffen das man nicht auch noch Absteigt .
    Aber ist einen mittlerweile auch egal.

    • Daueroptimist ?

      Das war ein chancenloser Grottenkick…
      Total erbärmlich und absolut nicht Erstligawürdig.
      1 einziger Schuss zwischen die Pfosten in 90 Minuten. Keine selbst ausgespielte Torchance… Pfff…
      Schnell zu vergessen.

      Wie kann man so ein Spiel – für vile Spieler die Chance ihres Lebens – so mutlos angehen ?

      En plus: Glück gehabt das der Schiedsrichter Peeters un Djekko keine roten Karten gegeben hat (die für Nuhu fand ich dann allerdings keine), sonst wäre das Spiel noch ganz anders ausgegangen !!!

  2. Nurudeen , …..das Stichwort für meinen Kommentar.
    Ganz schwach unser Torhüter : Tor 2 und 3 gehen auf seine Kappe mit unglaublich schlechtem Spielverhalten bei jedem Flanken- oder Eckball. Das Spiel hat er ganz eindeutig mitentschieden .
    Ansonsten waren wir generell zu schwach gegen ein spielfreudiges Anderlecht und der Trainerwechsel hat jetzt keine neuen Fortschritte oder Erkenntnisse gebracht finde ich.
    Lichtblick und gut für die Vereinskasse war das Spiel von Agbadou .
    Prädikat: Super Stark !

  3. Ein grosses Problem ist dass beim Anpfiff der 1sten und 2ten Halbzeit die Spieler erst mal wach werden müssen. Wie oft haben wir in den ersten Minuten dumme und unnötige Tore kassiert.
    Vielleicht bevor sie aufs Feld gehen mal kalt abduschen

  4. AS-FAN-KELMIS

    Bin regelrecht entsetzt über die total negativen Kommentare hier. Leute, unsere kleine AS spielte schliesslich gegen das übergrosse Anderlecht. Mit unseren bescheidenen Mitteln war eben nicht mehr drin.Über Nurudeen ,unseren Fliegenfänger verliere ich kein Wort mehr. Agbadou und Prevljak fand ich stark, Abwehr anfangs jeder Halbzeit im Tiefschlaf.Schiri auch ein bisschen viel Anderlecht getragen. 2.Tor zweifelhaft und zum Schluss warf er wie ein Skatspieler mit den gelben Karten um sich (Peeters hatte allerdings Glück mit nur gelb) Jetzt auf Sonntag hoffen das wir eine 7. Saison Erste Liga spielen dürfen…..

    • Peeters hat schon recht. Natürlich hat Anderlecht die besseren Spieler und auch das bessere Kollektiv. Ich hatte mir mehr vom Trainerwechsel versprochen. Aber die AS spielt ebenso unversichert wie vorher, ohne Selbstvertrauen und ohne Plan. So macht sie es dem Gegner viel zu leicht. Und dann in den letzten Wochen diese schnellen Gegentore. Schade, aber auch mit dem neuen Trainer scheint der Wurm drin zu bleiben.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern