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AS Eupen in Play-offs 2: Gewinner winkt Teilnahme an Europa League

Dieses Foto wurde beim Heimspiel der AS Eupen gegen Standard Lüttich in der letzten Saison gemacht. Es zeigt Orlando Sà beim Duell mit Eupens Peter Hackenberg. Foto: Belga

Die AS Eupen hat den Klassenerhalt in der Jupiler Pro League geschafft und nimmt erstmals an den Play-offs 2 (PO2) teil. Theoretisch kann sie sich über diesen Wettbewerb für die 2. Qualifikations-Runde der Europa League qualifizieren, so wie dies letzte Saison dem RC Genk gelungen ist, der inzwischen sogar im Achtelfinale der Europa League steht.

Seitdem es im belgischen Profifußball die Play-offs gibt, also seit der Saison 2009-2010, wurden die Play-offs 2 als „Verlierer-Runde“ oder gar als „Armenhaus des belgischen Profifußballs“ bemitleidet.

Stéphane Pauwels, der für Club RTL Fußballspiele kommentiert und Fußballsendungen moderiert, macht sich seit jeher lustig über die Play-offs 2, für die sich seiner Meinung nach mit Ausnahme der direkt beteiligten Klubs und deren Fans „kein Mensch in Belgien interessiert“, weil die Spiele in dieser „Verlierer-Runde“ allesamt „sterbenslangweilig“ seien.

Idir Ouali vom KV Kortrijk und Eupens Jeffrén (rechts) im Viertelfinale des Landespokals am 13. Dezember 2016. In den Play-offs 2 könnte Eupen bereits zum 4. Mal in dieser Saison auf Kortrijk treffen: 2x in der Meisterschaft, 1x im Pokal und 1x in den Play-offs 2. Foto: Belga

In der Tat stehen die Play-offs 2 im Schatten der Play-offs 1, also der Meisterrunde, die eingeführt wurde, um den Spielbetrieb für die Inhaber der Fernsehrechte attraktiver zu machen. Und das wird trotz erneuter Reform der Play-offs 2 auch weiterhin so bleiben.

Anfangs gab es sogar die Play-offs 3, mit der die AS Eupen am Ende ihrer ersten Saison in der höchsten Spielklasse 2010-2011 leidvoll Bekanntschaft machte. Die Eupener setzten sich damals zwar in den Play-offs 3 gegen den SC Charleroi durch, mussten aber danach noch die Endrunde mit drei Zweitligisten bestreiten, was ihnen nicht gelang. Die AS musste absteigen.

Inzwischen wurden die Play-offs 3 abgeschafft, die Play-offs 2 jedoch beibehalten, wenngleich der Modus modifiziert wurde. Es gibt nur noch einen direkten Absteiger aus der 1. Division, den Tabellenletzten.

In der vergangenen Saison beteiligten sich nur die 8 Klubs auf den Plätzen 7 bis 14 an den Play-offs 2. Für den Tabellen-15. (VC Westerlo) war die Saison nach der regulären Meisterschaft bereits beendet. Eine Absurdität, wie viele meinten.

Neuer Modus ab dieser Saison

Ab dieser Saison gilt ein anderer Modus. Diesmal nimmt der Tabellen-15. sehr wohl an den Play-offs 2 teil, ebenso die Teams auf den Plätzen 7 bis 14. Neu ist auch, dass 3 Zweitligisten ebenfalls dabei sind.

Die insgesamt 12 Mannschaften werden in zwei Gruppen à 6 Vereine aufgeteilt (genannt Play-offs 2A und Play-offs 2B), in denen jeweils einmal gegeneinander gespielt wird. Für die AS wäre ein Heimspiel gegen Standard Lüttich von großem Interesse.

Die Gewinner der beiden PO2-Gruppen spielen in einer Begegnung (Heimrecht genießt der Bestplatzierte am Ende der regulären Meisterschaft) den Gesamtsieger der Play-offs 2 aus, welcher dann – ebenfalls in einem Spiel (Heimrecht genießt der Bestplatzierte am Ende der regulären Meisterschaft) – gegen den Viertplatzierten der Play-offs 1 um die Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde der Europa League antritt. (cre)

Siehe auch Artikel „Fußballspiele am Montagabend sind jetzt auch in Belgien ein Thema“

Siehe auch Artikel „AS Eupen gewinnt (in Unterzahl) 2:1 in Lokeren und bleibt erstklassig“

16 Antworten auf “AS Eupen in Play-offs 2: Gewinner winkt Teilnahme an Europa League”

  1. laut Condom verlassen einige die AS, darunter Henry (gerne doch) sowie Lazare und Ocansey.

    Be letzteren Beiden bin ich etwas überrascht. Ocansey fand ich nicht annährend stark genug, dass er sich in den Fokus richtig guter Vereine spielen konnte. Gerade in den letzten Wochen -bis auf das Lokeren Spiel- war er doch sehr schwach und zumal davor lange verletzt. Lazare ist noch viel zu jung für einen Wechsel. Stark angefangen in Eupen, dann ein Tief gehabt und mit mehreren Up and Downs danach. Mit 18 oder 19 und erst wenigen Erstligaspielen sollte er min. noch 1 Jahr hier bleiben, ähnlich wie es bei Henry der Fall war. Letzterer hat das Talent, was zu werden. Hoffe sein Charakter zieht da mit und dass er nicht direkt den Boden unter den Füssen verliert.
    Vertrag von Hackenberg unbedingt verlängern. Diagne verlängerte davor ja schon, was mir immer noch ein Rätsel ist. Und im Tor muss van Crombrügge auf jeden Fall den Vorzug haben gegenüber Niasse, da gibt es grosse Leistungsunterschiede.

  2. So sehr sich viele Fans auch darüber gefreut haben, dass die AS in der D1 bleibt, man sollte sich aber keinen Illusionen hingeben. Ab jetzt hat wieder das „Projekt“ Vorrang. Erst wenn die AS Gefahr läuft abzusteigen, wird man von der Richtschnur abweichen. Ab jetzt genießen auch wieder Aspire-Spieler Vorrang, es sei denn, man benötigt unbedingt noch einen Belgier auf dem Schiedsrichterblatt.

    • Georg (D)

      Mal davon abgesehen, dass ich gegen die Play-offs bin, wie will man einem Außenstehenden vermitteln,
      dass der Absteiger aus der ersten Liga und der Aufsteiger aus der 2. Liga nicht mit von Partie ist, also nicht bei den zwei Gruppen mit jeweils 6 Teams?

      Warum dann nicht eine Liga mit 24 (16 plus 8) Teams? Hätte auch den Vorteil, dass in der 2 Liga keine Doppelrunde ansteht. Wer will schon, dass man viermal in der Saison gegen eine Mannschaft spielt, unter Umständen trifft man ein weiteres Mal im Landespokal aufeinander. Der zweiten Liga gebe ich in dieser Form ohnehin keine 4 Jahre mehr. In der Schweiz, wo ebenfalls Doppelrunden gespielt werden,
      sieht man dies mittlerweile auch kritisch.

  3. Onyekuru wird von vielen europäischen Topclubs gejagt, darunter die Borussias aus Gladbach und Dortmund, dann noch Arsenal, sein Traumverein.
    Anderlecht ist an Amani und/oder Ocansey interessiert.
    Amani ist zum besten Nachwuchsspieler der Jupiler League gewählt laut walfoot.
    Solche Talente haben wir in Eupen nie gehabt, wird es auch in solcher Menge nie mehr geben.
    Anstatt zu knottern sollen wir stolz sein, aber nein, es wird weiterhin über das Projekt geknottert.
    In ein paar Jahren müsst ihr weit reisen um diese Spieler zu sehen.
    das Aspire Projekt ist ein Bombenerfolg: Klasse gehalten, im Halbfinale im Pokal und nahmhafte Vereine die sich für unsere Spieler interessieren.
    Super !

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