Neuzugang Moussa Diallo hat am Samstag im ersten Testspiel der AS Eupen gegen die U21 des 1. FC Köln seine Torgefährlichkeit mit einem lupenreinen Hattrick unter Beweis gestellt.
Mit drei Toren in der zweiten Halbzeit bewies der 26-Jährige nachhaltig, dass er zu Recht in der vergangenen Saison im Dress des RFC Union Kelmis der torgefährlichste Stürmer seiner Serie war.
Die Begegnung gegen die 2. Mannschaft der Domstädter im Kehrweg-Stadion endete mit einem 3:0 des Gastgebers. Rund 500 Zuschauer bei freiem Eintritt erlebten vor allem in der 2. Halbzeit eine engagiert wirkende Heimmannschaft.
Vor dem Anpfiff wurde des tödlich verunglückten ehemaligen AS-Spielers Ntuthuko Radebe gedacht. Foto: Edgar Hungs
Die 2. Mannschaft des Traditionsvereins aus Köln beendete die vorige Saison als Sechster der Regionalliga West, einen Punkt vor Alemannia Aachen. Der ehemalige Fußballprofi Patrick Helmes steht an der Spitze des Trainerstabs.
Helmes spielte jahrelang beim 1. FC Köln. Weitere Spielerstationen waren u.a. Bayer Leverkusen und der VFL Wolfsburg. Er absolvierte insgesamt 13 A-Länderspiele für Deutschland.
Auf Eupener Seite waren alle Neuzugänge im Kader. Jeffren war derweil nicht im Stadion. Torhüter Babacar Niasse stand zwar im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Neuigkeiten zu möglichen Wechsel der beiden Spieler gab es nicht. Ansonsten ließ Trainer Jordi Condom in den beiden Spielhälften eine jeweils komplett neue Mannschaft antreten. Drei Spieler aus der U21 standen im Kader.
Schweigeminute für Ntuthuko Radebe
Anfangsformation: Van Crombrugge – Faldlalla – Diagne – Garcia – Mouchamps – Martinez Castro – Blondelle – Gnaka – George – Ocansey – Verdier.
Nach der Halbzeitpause: Van Crombrugge (61. Nurudeen) – Diallo I. – Lotiès – Lazare – Castro Montes – Schouterden – Diallo M. (87. Schillings) – Tirpan – Karatas – Aw.
Zu Beginn des Spiels gedachten Spieler und Verantwortlichen der AS ihrem in der vergangenen Woche tödlich verunglückten Mitspieler Ntuthuko Radebe. Auch in der 12. Minute erinnerten die Zuschauer durch einen einminütigen Applaus an den Verstorbenen, der als Spieler in Eupen die Rückennummer 12 hatte.
Der Ex-Kelmiser Moussa Diallo war in seinem ersten Spiel für die AS Eupen gleich der Matchwinner. Foto: Edgar Hungs
In der 1. Halbzeit hatte die AS zwar mehr Spielanteile, Zählbares kam aber nicht heraus. Nur einmal ließ Neuzugang Nicols Verdier (Mechelen) seinen Torinstinkt aufblitzen. Er schoss in der 39. Minute aus kurzer Distanz am Tor vorbei.
Vor allem der großgewachsene Verteidiger Abdelkarim Fadlalla machte einen starken Eindruck. Er kann zu einer echten Verstärkung der Eupener Abwehr werden. Sowohl in der Abwehr wie im gegnerischen Strafraum bot er eine anspruchsvolle Leistung. Bis auf zwei Distanzschüsse blieben die Kölner eher harmlos.
Ein völlig anderes Gesicht zeigte die AS nach der Pause. Nils Schouterden fand sofort einen Draht zu seinen Mitspielern, bereitete er doch zwei Tore mustergültig vor. Auch seine Mannschaftskollegen Jordan Lotiès und Michael Tirpan hinterließen einen starken Eindruck.
Moussa Diallo „Man of the Match“
Matchwinner war eindeutig der in der vergangenen Woche aus Kelmis gewechselte Moussa Diallo. Mit insgesamt drei Toren hinterließ er seine Visitenkarte als Stürmer mit direktem Zug zum gegnerischen Tor.
Zwischen der 70. und 84. Minute ließ er drei Mal dem gegnerischen Torwart nicht den Hauch einer Chance. Das nennt man einen gelungenen Einstand, sehr zur Freude von AS-Cheftrainer Condom.
Auch die Zuschauer hatten an seiner Leistung ihre helle Freude. In der 87. Minute musste Diallo verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Manchmal ging es schon hart zur Sache, was zu einer solchen Rudelbildung führte. Foto: Edgar Hungs
Die AS war in der 2. Halbzeit die aggressivere Mannschaft. So kam es denn auch in der 56. Minute nach zwei aufeinanderfolgenden Foulspielen zur Rudelbildung. I. Diallo und Lotiès hatten ihre Gegner zu Fall gebracht. Die Gemüter erhitzen sich kurzzeitig. Es war die Phase der gelben Karten. Doch schnell beruhigten sich die Spieler auf dem Rasen.
Anschließend wechselte Kölns Trainer Helmes insgesamt 7 neue Spieler ein. Was dann folgte, war die Show von M. Diallo. Nach seiner Einwechselung zeigte der junge 18-jährige Torhüter Abdul Manaf Nurudeen aus Ghana seine Klasse. Besonders als mitspielender aktiver Torwart hat er Qualitäten.
Am Ende war dann die Luft aus dem Spiel. Dank einer stärkeren 2. Halbzeit konnten die Spieler der KAS einen gelungenen Auftakt in den Vorbereitungsspielen feiern.
Am kommenden Mittwoch um 19.15 Uhr empfängt die AS Eupen mit Borussia Mönchengladbach einen Vertreter aus der Bundesliga zu einem weiteren Testspiel. Dann kann man vielleicht schon das Gerüst der kommenden Eupener Mannschaft erkennen. Der Kartenvorverkauf für dieses Galaspiel verläuft verheißungsvoll. EDGAR HUNGS
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:
So wie in Brügge bei der Sterchele-Minute, soll es in Eupen eine Minute für Ntuthuko Radebe geben. #KASEupen #Lgfoot https://t.co/tXz07jz3SB
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) July 9, 2017
Vielversprechender Auftakt, allerdings gegen Regionalligist. Moussa Diallo könnte der Transfer des Jahres. Kann nicht verstehen, weshalb so ein Spieler Jahre bei Dritt- und Viertligisten gespielt hat. Um ein Haar wäre er heute bei Solières in der D2 Amateure.
Beau reportage!
Merci, Danke!
Weiter so :)) !!
Schade, Herr Hungs, dass Sie nicht auch die Kölner 11 sowie die Auswechselspieler brachten, so hätte man sich eine kleine Vorstellung vom Kräfteverhältnis des Resultates machen können!?
HINWEIS – So wie die „Sterchele-Minute“ in Brügge, wurde in Eupen in der 12. Minute für Ntuthuko Radebe applaudiert. https://ostbelgiendirekt.be/applaus-die-12-minute-fuer-radebe-138610
@Idee
http://www.dhnet.be/sports/football/division-1a/eupen/amical-eupen-dispose-des-espoirs-de-cologne-3-0-59612eb6cd70d65d24a633b4
Eines steht für mich fest, die AS in Bestbesetzung ist stärker als voriges Jahr und wird vor allen Dingen wesentlich weniger Tore kassieren. Tirpan, Loties und Fadlalla hinten sind echte Verstärkungen. Diallo vorne kann „die“ Überraschung werden. Es fehlt neben Garcia und Lazare noch ein kreativer, rechtsfüssiger Mittelfeldspieler, der auch von rechts Flanken schlagen kann. Es wurde in der zweiten Halbzeit ein junger Spieler getestet mit der nr. 14, der anscheinend bei STVV kommt. Hinterliess einen guten Eindruck, jedoch muss man den Jungen gegen Gladbach mal wiedersehen…
Aber für ein erstes Spiel hat man direkt gesehen, dass die Neuzugänge gute Verstärkungen bilden.
Verdier muss man mal mit Schouterden zusammenspielen sehen, aber davon abgesehen muss ein „Knipser“ die Chance, die er bekommen hat, einfach nutzen. Mouchamps ist für mich ein Fragezeichen : ich glaube echt, dass er mehr kann, als was er zeigt. Er spielt zu ängstlich, hatte einige Möglichkeiten aus denen er wesentlich mehr machen konnte/musste. Allerdings ist es kein Grund für Verdier, den jungen Spieler nach einer misslungenen Aktion auszuschimpfen; nehme an Jordi hat dies auch gesehen und wird Verdier direkt mit beiden Füssen auf den Boden bringen. Jedenfalls Diallo vorne hat sich schon einen Namen gemacht bei den Fans und wenn er so weiter macht, dann wird unsere Konkurrenz auch hellhörig werden.
Dies macht jedoch Appetit auf mehr und würde mich nicht wundern, wenn gegen Gladbach eine Überraschung gelingt.
Gute Analyse. Die Defensive ist auf jeden Fall stärker und Loties macht auch nach vorne Druck.Henry und Syla werden nicht zu ersetzten sein. Ein starker Mittelfeldspieler mußte noch verpflichtet werden. Mit Sicherheit werden in der kommenden Spielzeit weniger Tore geschossen, aber auch weiniger kassiert. Viel Glück für Diallo.
Bravo Moussa Diallo ,Mission geschafft. Erinnert mich an Reinhard Majgl der für die ASEupen 74-75 spielte und bei seinem ersten Spiel nur 8 Tore schoss gegen La Forestoise(AS gewann 8:0 auf dem Stadionplatz,weil der Kehrwegplatz erneuert wurde mit Flutlicht ,Rasen usw.
Majgl erzielte beim 5-2 Sieg gegen La Forestoise damals alle 5 Tore.
Stimmt ,war Pokalspiel.
Jeffren zu Grashoppers Zürich
Moussa Diallo hat in einer Halbzeit schon mehr gezeigt als Jeffren in zwei Spielzeiten im AS-Trikot. Aber Vorsicht walten lassen, denn die erste Liga ist doch eine andere Kragenweite