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AS-Eupen-Gegner Beerschot: In 7 Jahren von der P1 zur D1 und jetzt Spitzenreiter – mit den meisten Gegentoren (!)

Sulayman Marreh von der AS Eupen im Duell mit Beerschots Iraki Bugridze in einem Spiel der Playoffs 2 am 13. April 2019. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Antwerpen blüht auf: Der Royal Antwerp FC ist heute eine feste  Größe im belgischen Fußball und hat am Donnerstag das 1/16-Finale der Europa League erreicht. Imposant ist auch das Comeback des Stadtrivalen Beerschot, der an diesem Sonntag um 16 Uhr als Tabellenführer der Jupiler Pro League die AS Eupen empfängt.

Nach einer Zeit mit mehreren Pleiten und Fusionen (mit Ekeren und Wilrijk) gelang Beerschot die Wiederauferstehung. In nur 7 Jahren kletterte der Club, der früher die Stammnummer 13 hatte, von der 1. Provinzklasse (Saison 2013-2014) in die 1. Division (2020-2021) und ist heute nach 14 Spieltagen Spitzenreiter – übrigens mit den meisten Gegentoren aller Erstligisten, was wohl im europäischen Profifußball ohne Beispiel sein dürfte.

Der österreichische Nationalspieler Raphael Holzhauser ist die große Spielerpersönlichkeit heute bei Beerschot. Foto: Belga

Beerschot ist ein Traditionsverein, bei dem seinerzeit großartige Spieler aktiv waren. Erinnert sei nur an Rik Coppens (erster „Goldener Schuh“ im Jahr 1954), Lothar Emmerich (früherer deutscher Nationalspieler), Roger Claessen (nach seiner Zeit bei Alemannia Aachen), Jan Verheyen (belgischer Nationalspieler, Vater von Gert Verheyen), Jan Tomaszewski (polnischer Nationaltorhüter und erster Torwart in Belgien, der ein Tor erzielte) oder Juan Lozano (später Real Madrid und RSC Anderlecht).

Eine große Tradition hat auch das Stadion von Beerschot: „Het Kiel“. Hier fand vor genau 100 Jahren das Endspiel des olympischen Fußballturniers statt, das die belgische Nationalelf gewann. Es ist bis heute der einzige internationale Titel der Roten Teufel.

In unteren Klassen vor 10.000 bis 12.000 Zuschauern

Hätten wir nicht Corona, wäre der „Kiel“ an diesem Sonntag um 16 Uhr für die Begegnung gegen die AS Eupen mit Sicherheit proppenvoll. In den Jahren des atemberaubenden Aufstiegs von der 1. Provinzklasse bis zur Jupiler Pro League spielte Beerschot einige Male vor 10.000 bis 12.000 Zuschauern.

Das war vor zweieinhalb Jahren im Mai 2018: Vor dem Anpfiff der Partie gegen die AS Eupen in den Playoffs 2 wurde Beerschot-Stratege Hernan Losada (M) verabschiedet. Der Argentinier beendete an jenem Tag seine aktive Spielerkarriere. Heute ist er Trainer von Beerschot. Foto: Belga

Am Ende der Saison 2019-2020 erreichten die „Ratten“, wie bereits im Jahr zuvor, als sie in letzter Minute Cercle Brügge unterlagen, das Aufstiegsfinale, diesmal gegen OH Löwen. Wegen der Corona-Pandemie stiegen beide Teams in die höchste Spielklasse auf, die von 16 auf 18 Clubs aufgestockt wurde.

Jetzt ist Beerschot sogar Tabellenführer, obwohl der Aufsteiger von allen Erstligisten die meisten Gegentreffer kassierte: 33. Sogar Waasland-Beveren hatte vor dem 15. Spieltag an diesem Wochenende 3 Gegentreffer weniger als Beerschot, die AS Eupen 12 weniger.

Dafür aber erzielte Beerschot mit 38 Toren in 14 Partien die meisten Tore. Die herausragende Spielerpersönlichkeit der vom Argentinier und früheren Beerschot-Spieler Hernan Losada trainierten Mannschaft ist zweifelsohne der österreichische Nationalspieler Raphael Holzhauser. Nicht nur seine Freistöße sind brandgefährlich, der Typ ist die große Entdeckung in der Jupiler Pro League.

AS Eupen hat bisher auswärts nur in Genk verloren

Beerschot hat nicht nur den besten Angriff, sondern mit 18:3 Punkten auch die beste Heimbilanz. Die AS Eupen ist gewarnt: Es bedarf einer deutlich besseren Leistung als am Donnerstag beim 1:1 gegen den KV Mechelen, um am Sonntag im Stadion „Kiel“ zumindest einen Punkt zu holen.

Kopfballduell zwischen Eupens Mamadou Fall (l) und Pierre Bourdin von Beerschot in einem Spiel der Playoffs 2 am 17. Mai 2019. Foto: Belga

AS-Trainer Beñat San José muss für die Partie beim Tabellenführer auf fünf Spieler verzichten. Neben Ortwin De Wolf, Benoît Poulain und Emmanuel Sowah gehöre nach dem Spiel gegen KV Mechelen auch Edo Kayembe zur Gruppe der verletzten Spieler. Außerdem sei ein Spieler aus dem A-Kader der KAS Eupen positiv auf Covid-19 getestet worden und stehe somit am Sonntag nicht zur Verfügung, meldete die AS auf ihrer Internetseite.

Hoffnung dürfte den Schwarz-Weißen die Tatsache machen, dass sie in den bisher 14 Spielen auswärts immerhin 8 von 17 Punkten geholt haben. Nur beim KRC Genk hat die AS bisher auswärts verloren, in Antwerp, Anderlecht und bei Standard Lüttich immerhin ein Unentschieden erreicht. (cre)

HINWEIS – Die Begegnung zwischen Beerschot und der AS Eupen beginnt um 16 Uhr. Liveübertragung im Fernsehen auf Eleven Sports Pro League (auf Proximus-TV Kanal 111, VOO oder Orange). Spielbericht beim Schlusspfiff gegen 17.50 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

 

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