Mit der Fortsetzung ihres Erfolgsromans „Das Mädchen“ ist Angelika Klüssendorf ein weiteres Meisterwerk gelungen: „April“ heißt das Buch, aus dem die Autorin im Rahmen der Lit.Eifel am (heutigen) Mittwoch, 12. November, um 20 Uhr, im Café des Campings Hertogenwald, Oestraße 78, in Eupen liest.
Der neue Roman setzt dort ein, wo „Das Mädchen“ endet. Die Kindheit ist vorüber, aber erlöst ist das Mädchen deshalb noch lange nicht. Am Anfang stehen ein Koffer mit ihren spärlichen Habseligkeiten und ein Zimmer zur Untermiete.
Das Mädchen, das sich mittlerweile April nennt – nach dem Song von Deep Purple –, hat die Zeit im Heim hinter sich, die Ausbildung abgebrochen und eine Arbeit als Bürohilfskraft zugewiesen bekommen.
Zwischen alten Freunden und neuen Bekannten versucht sie sich im Leipzig der späten 70er Jahre zurechtzufinden, stößt dabei oft an ihre eigenen Grenzen und überschreitet lustvoll alle, die ihr gesetzt werden. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung.
Ohne Pathos und souverän erzählt, ist Angelika Klüssendorf ein erschütternder Adoleszenz-Roman und ein nüchternes Porträt der sozialen Zustände im untergegangenen real existierenden Sozialismus und im West-Berlin der frühen 80er Jahre gelungen.
Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute lebt sie in Berlin.
Der Eintritt kostet an der Abendkasse 12 Euro, ermäßigt 9 Euro.