Gesellschaft

Eupener Ambassador Hotel verkauft: Für die Familie Bosten ein Abschied mit vielen Emotionen und Tränen

Am 21. Dezember 2015 gab Hubert Bosten (Bildmitte) bei einer Pressekonferenz den Verkauf des Hotels Ambassador-Bosten an das Unternehmen Hua Mei bekannt. Rechts im Bild die neue Geschäftsführerin He Wing. Foto: OD

Das Eupener Ambassador Hotel Bosten wird verkauft. Das traditionsreiche Haus geht in die Hände des Unternehmens Hua Mei mit Sitz in Löwen über. Während 119 Jahren hatte die Familie Bosten das Hotel geführt.

Die Übergabe des Ambassador Hotels Bosten, das sich auch in Zukunft so nennen soll, wurde am Montag bei einer relativ kurzfristig einberufenen Pressekonferenz angekündigt. Dabei konnten Hubert Bosten, der seit dem tragischen Tod seines Bruders Roger im Herbst 2009 die Geschicke des Hauses gelenkt hatte, und Maître d’Hôtel Serge Rompen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

Als Vertreterin des Unternehmens Hua Mei aus Löwen war He Wing anwesend, ebenso Edwin Kreitz, der den neuen Besitzern künftig als Assistent beratend zur Seite stehen wird, insbesondere in Fragen des Marketings.

Hubert Bosten bedankte sich beim Personal, bei den Kunden sowie bei der Firma NMC, deren Geschäftsführer er ist, für die Unterstützung, die Geduld und das Verständnis angesichts der Doppelbelastung, mit der er in den sechs Jahren nach dem Tod seines Bruders Roger konfrontiert war. Sein Dank galt auch seiner Mutter Irmgard, die rund 50 Jahre für das Haus gearbeitet hat.

Hohe Investitionen

Hubert Bosten räumte ein, dass die Lage im Hotelgewerbe schwieriger geworden sei. Sein Bruder Roger habe 1,6 Millionen Euro in die Modernisierung des Unternehmens investiert. Weitere 800.000 Euro wurden in den sechs Jahren nach Roger Bostens Tod aufgebracht. Und trotzdem seien zusätzliche Investitionen nötig, um das Ambassador Hotel für die Zukunft fit zu machen.

Nach einem Gruppenfoto für die Presse im Anschluss an die Pressekonferenz richtete noch Serge Rompen einige bewegende Worte an die Familie Bosten und die anwesenden Mitarbeiter des Hotels.

Auch wenn das Hotel nach bewährtem Muster weitergeführt werden soll, so geht doch eine Ära zu Ende. (cre)

Nachfolgend noch zwei Fotos: Gruppenfoto mit den alten und neuen Betreibern sowie Mitarbeitern (Foto oben) und ein Bild von Maître d’Hôtel Serge Rompen bei seiner Ansprache (Foto unten).

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Hotel Ambassador Bosten

52 Antworten auf “Eupener Ambassador Hotel verkauft: Für die Familie Bosten ein Abschied mit vielen Emotionen und Tränen”

  1. Hotelier

    Kein Wunder, dass in Eupen kein Geschäftsmann mehr Lust auf Hotel aufmachen oder führen hat. Die Leute haben von der DG ja direkt mit dem Hotel am Heidberg eine Konkurrenz unter die Nase gesetzt bekommen. Natürlich total staatlich subventioniert! Wieso wird so etwas gegen die kleinen Geschäftsleute geplant? Sehr gut geplant Herr Paasch…

    • Baudimont

      Veranstaltung im Ambassador Bosten: Musik- oder Kulturveranstaltungen, Themenabende oder politische Debatten… haben auch ein konkurrenz: „Chudoscnik Sunergia“ ! Natürlich total staatlich subventioniert !

    • einfach mal überlegen

      Da sieht man wieder wer Ahnung von gewissen Projekten der DG hat oder wer einfach nur mitreden will. Wenn ich solch einen Kommentar poste, sollte ich mir schon selber im klaren sein wie dein,, Hotel,, Heidberg wie du es dann nennen magst wirklich funktioniert. Wenn du dir dort ein privates zimmer für eine Nacht kaufen kannst dann zeig uns das bitte.

    • Dann bin ich mal gespannt, ob der Edwin die neuen Besitzer gut beraten wird. Vielleicht können Kunden zukünftig sogar mit Venntaler zahlen.

      Spaß bei Seite: Schade, dass so ein traditionsreiches Haus verkauft werden muss. Danke an die Familie Bosten die mir zahlreiche schöne Stunden im Hotel ermöglicht hat.

      • Und ich frage mich, wie Edwin an diesen Job gekommen ist. Meines Wissens nach hat er eine Firma in Deutschland die Büroeinrichtungen verkaufen. Aber wie kann man dann noch als Berater für ein Hotel in Frage kommen, bzw wie kommt man an solche Jobs ?
        Konnte man sich dafür bewerben ? ? Oder wurde das klammheimlich und stillschweigend „arrangiert“?
        Jedenfalls hat er nicht dafür studiert. Aber schon vieles „versucht“

        • Politikus

          @ EiFelEr,

          Ein Privatunternehmen, wie „Hua Mei“,( ein Bayer würde es vermutlich „jo mei“ nennen), kann und darf sich seine Mitarbeiter doch wohl noch nach eigenen Kriterien, bzw.Anforderungsprofil aussuchen und anstellen.Wie gesagt, Herr Kreitz, den ich übrigens persönlich nicht kenne, wird wohl über die entsprechende Qualifikation, die von diesem Unternehmen verlangt wird, verfügen, sonst hätte er diesen Job doch nicht bekleiden dürfen. Wie gesagt, er ist Berater in einem Privatunternehmen
          und nicht als Berater in einem Ministerium tätig. Eine überflüssige Diskussion also in diesem Zusammenhang

  2. Ich bin mir sicher, dass die Eröffnung des Klosters Heidberg durch die DG dem Hotel Bosten den Todesstoß versetzt hat. Sie hat zumindest der Familie Bosten jegliche Lust genommen, das Hotel als Familienbetrieb weiterzuführen. Die DG macht jede private Initiative kaputt.

  3. 08/15 Eupener

    an Hotelier und die ewigen Nörgeler, bitte Gehirn einschalten, und Artikel lesen,
    bis 2009, führte Roger Bosten das Ambassador-Leben und alles war ok.
    Danach, waren nur noch Personalwechsel in Küche und Service, ununterbrochen, !! und dadurch viele unzufriedene Kunden .
    mann kann einfach nicht “ als Chef auf 2 Hochzeiten tanzen “ dann ist irgendwann SCHLUSS.
    und das ist bestimmt nicht der Fehler des DG.
    das nenne ich eher “eigen Verschulden“

    • Harie's Kommentar

      Ich möchte Sie freundlichst auf nachstehende Fakten hinweisen:
      a) zur Zeit von Roger Bosten gab es noch KEIN Kloster Heidberg. Dies ist Fakt, nachprüfbar und zu beweisen!!! Und dass das Kloster auch über seine eigene Zweckbestimmung hinausgeht, hat ja kürzlich der Direktor aller Gemeinschaftszentren angesagt.
      b) schon Roger Bosten hatte gegen die massiven Interessen der damaligen Regierung anzukämpfen. Es ging um die Weiterführung des großen Saales als Unterstädter Kulturstätte. Roger wollte sogar eine VoG gründen mit dem Ziel, den Saal weiterhin der Bevölkerung und den Vereinen für ihre Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Kläglich im Stich gelassen durch die politischen Honoratioren und mit der Unterstützung der Vereine, hat Roger doch den Saal renovieren lassen. Wenn ich mich noch gut erinnere, ist da doch ein Deal mit der Einrichtung einer Terrasse gelaufen. (Fördergelder über Tourismus oder so Ähnlichem).
      Ob nun das Hotel Opfer des zentralistischen Denkens der DG-Regierung ist oder nicht, kann man nicht beweisen; doch liegt der Gedanke dem sehr nahe. Ich kann den Erklärungen von Hubert Bosten (siehe GE von heute) sehr gut folgen, wenn er für eine Weiterführung des Hotels durch seine Kinder keine Zukunftsperspektiven sieht. Dies ist nicht nur menschlich, sondern auch realistisch. Dies ist aber auch alarmierend.
      Somit geht ein Stück Eupener Geschichte, ein Stück Unterstadt zu Ende. Ein Haus, ein Familienunternehmen, wo Generationen gefeiert und auch getrauert haben. Doch der Name Bosten wird bei vielen Menschen auch nach der Übergabe eng verbunden sein.

      • @ Harie

        Zu 1.) Die Debatte um die ausweitung der Tätigkeiten im Kloster Heidberg läuft seit ca 14 Tagen. Ich darf wohl davon ausgehen das der Verkauf des Hotels nicht ohne Verhandlungen vonstatten ging. Was ich aber nicht glaube ist das diese Verhandlungen in 14 Tagen „durchgepeitscht“ wurden:
        Zu 2.) Ob es Zuschüsse bei der Renovierung eines öffentlichen Saales gibt kann ich nicht beurteilen, aber ich gehe einmal davon aus. Das es nicht Aufgabe der Regierung sein kann einem Privatunternehmer die Renovierung seiner Immobilie (oder Teilen davon) zu finanzieren ist wohl auch klar.
        Vielleicht ist es einfach so das der Aufwand ein solches Hotel in Eupen zu halten in keiner Relation zum Ertrag steht und die Besitzer deshalb „das Handtusch geworfen“ haben. Als das Hotel am Rathaus dicht gemacht hat wurde kein so ein Theater gemacht. Es ist eine Unternehmerische Entscheidung. Wenn das Hotel noch genug Ertrag abwerfen würde wäre diese nicht so ausgefallen.

  4. Gerhard Meyer

    @Blödsinn: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ (Walter Ulbrich – DeDeRe).

    Noch Fragen, Frau/Fräulein/Herr? Als ob die verlogenen Politiker einen Deut besser wären, als die Geldaristokraten – was schert diese oder jene ihr Geschwätz von gestern (frei nach Konrad Adenauer – BeReDe).

    Schau´n mer mal, denn „Die neue Geschäftsführerin hat Eupen bereits kennengelernt: „Eupen ist eine tolle Stadt….“ Jetzt kommen mir auch die Tränen….

  5. Genervter Bürger der Stadt Eupen

    Leider geht in der Gerüchte Küche so einiges um zum einen sei es nicht gerade das beste Arbeitsklima nach Roger s tod gewesen
    Dann ist da noch die Konkurrenz die mittlerweile bessere Ambiente zu niedrige Preise anbieten
    Vielleicht hätte bosten sich ein wenig auf die einheimische Bevölkerung einstellen sollen wer den Ruf hat ein Hotel für de Hot vollee zu sein der muss sich nicht wundern wenn es langsam bergab geht denn der Herr Geiss fährt lieber nach Monaco
    Dss das Kloster nicht ganz unschuldig ist?
    Jedoch zielt auch dieses mehr auf die bessere Gesellschaft ab wenn man den Preis für die Miete glauben darf
    Liebe Unternehmer es gibt Angebote in hülle und Fülle und der Mensch ist mobil
    Die Zeiten wo der Papa heimlich Geld auf Seite legte um mit de Mama mal schön essen zu gehen sind vorbei. Wer überleben möchte muss umdenken und mit der Zeit gehen und sich den Kunden wünschen anpassen. Was nützt das schönste Schlo

  6. Eastwind

    Ich denke, die Familie Bosten hat alles richtig gemacht. Dieses Hotel als Familienbetrieb fortzuführen, war ein zu großes Wagnis. So sehr sich Hubert Bosten in den letzten Jahren auch bemüht hat, ohne Roger war Bosten nicht mehr das, was es vor seinem Tod war. Nicht nur das Kloster Heidberg war ein neue Konkurrent, auch der Alte Schlachthof wäre es mit der Zeit geworden.

        • was für ein Vergleich

          Wann gab es bei Bosten denn Ausstellungen? Oder Theaterstücke? oder Rockkonzerte? Der Alte Schlachthof ist ein Kultursaal, der Möglichkeiten bietet, die Hotel Bosten nie geboten hat. Zudem ist Hotel Bosten in erster Linie ein Hotel und kein Kulturzentrum! was ist das denn für ein Vergleich???

          • Ex=Eupener

            2006 gab es noch ein Rockkonzert bei Bosten , voller Saal . Bosten und Kapitol waren immer gute Saale , Kapitol wurde auch von der Stadt kaputt gemacht . Der alte Schlachthof ist nur ein Witz der hat kein Flair und kein Karakter , er wird geführt von Alleskönner die nichts auf die Reihe bekommen außer Schulden und blöde Kommentare .

            • Kerstges Angela

              „er wird geführt von..;“ ja, auch von Personen , die absolut nichts können bzw. verstehen (teils Sprachenproblem), da überhaupt nicht mit unserem System vertraut, behaupte ich durch eigenes Erlebtem

    • Ex=Eupener

      Absolut korrekt. Roger war von Morgens bis Abends da , Hubert arbeitet Tagsüber bei NMC und führte dann das Hotel . Aus finanziellen Gründen haben Bosten nicht verkauft . Die Mutter Irmgard ist auch nicht mehr die jüngste und sie hat im Hintergrund immer die Fäden mit gezogen , sie ist die gute Seele des Hauses . Hubert mußte sich entscheiden Hotel oder NMC und da ist er ja nicht ein einfacher Arbeiter , Auf alle Fälle konnte er nicht beides durchziehen . Bosten war immer schön und Familiär .

  7. Nadine V.

    Ich bin echt geschockt und traurig, ich habe dort meine Hochzeit feiern dürfen und wir und unsere haste haben uns im Hause bosten sehr wohl gefühlt, sei es kulinarisch oder menschlich.
    Karneval dort war schon als Kind für mich ein Highlight!
    Ein (großes) Stück Eupen geht verloren :(

  8. Pensionierter Bauer

    Mir ist klar , dass die Doppelbelastung welcher Herr Bosten sich ausgesetzt hatte nur schwer zu stemmen war . Ich habe grossen Respekt vor dem was er in den letzten Jahren leisten musste , schlieslich ist er bei NMC nicht gerade Pförtner . Hut ab vor dieser Familiengeschichte , 119 Jahre ist eine stolze Zeit , schade dass diese zu Ende geht , aber das Hotel ist für Eupen gerettet , dank an Hubert Bosten , er war in der schweren Stunde zur Stelle.

  9. P. Mausch

    Das Hotel Bosten ist in den letzten Jahren den Bach runter gegangen und somit hat man jetzt die logische Konsequenz gezogen.. das Essen war nicht mehr genießbar und auch das Ambiente aus den 70er Jahren war nicht mehr zeitgemäß! Vielleicht kommt jetzt endlich mal was frischer Wind ins Hotel und vor allem eine modernere Ausstattung…der richtige Schritt Herr Bosten, endlich!!!

  10. Duc d'Aubel

    Man soll das alles nicht überbewerten. Auch für andere Familienunternehmen endete die Ära mit: „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“, das wird es halt immer wieder geben….

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