Der ostbelgische Ehrenabgeordnete Albert Gehlen (CSP) hat anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Autonomie für das Gebiet deutscher Sprache einen Artikel für „Pro Lege“ verfasst, das Magazin der Vereinigung der ehemaligen Parlamentarier. Der heute 73-Jährige war von 1981 bis 1999 Mitglied der Abgeordnetenkammer in Brüssel.
Gehlens Artikel ist der einzige in deutscher Sprache, den die Publikation in ihrer Winterausgabe 2013 veröffentlicht.
Der Kammerabgeordnete aus Breitfeld geht in dem Bericht auf die wichtigsten Etappen der Geschichte der heutigen Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) ein.
Es beginnt mit dem Versailler Vertrag 1920, als die sogenannten Ostkantone an Belgien fielen. „Die ersten 40 Jahre der Neubelgier waren geprägt von Unverständnis, Irrungen und Wirrungen, von Krieg und Nachkriegsfolgen“, so Gehlen, der betont: „Es erfüllt mich mit einigem Stolz, während 19 Jahren als deutschsprachiger Abgeordneter in Ausschüssen und im Plenum der Kammer an den verschiedenen Staatsreformen mitgearbeitet zu haben.“
Die DG, so Gehlen, sei nicht nur „die einzige wahre Minderheit unseres Landes“, sondern auch „die vierte Komponente Belgiens neben Flamen, Wallonen und der zweisprachigen Hauptstadt Brüssel“. Die DG sei „das Resultat einer politischen Emanzipation, die in den 60er Jahren einsetzte und als beispielhaft in der Europäischen Union gelten kann“.
Ich werde mich an der neuen Buchreihe der ostbelgischen Historiker, letzten Montag im Europasaal vorgestellt, orientieren, um mir mein Bild zu machen. Albert Gehlens parteipolitische Tunnelblick-Erinnerungen hier auf diesem CSP-Blog reichen mir da nicht aus.
Es freut mich, dass Albert Gehlen uns als Neubelgier bezeichnet. Neubelgien ist eben
für unser Gebiet die zutreffendste Bezeichnung, geschichtlich korrekt. Wir sind eben neue- sprich- Beutebelgier.Das brauchen wir auch nicht zu vertuschen mit der Angabe einer Himmelsrichtung für unsere Identität