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Klimaaktivist von Extinction Rebellion lief hinter Sieger Evenepoel als Zweiter ins Ziel

24.04.2022, Belgien, Lüttich: Ein Klimaaktivist von Extinction Rebellion verfolgt Remco Evenepoel (vorne) aus Belgien vom Team Quick-Step Alpha Vinyl beim Überqueren der Ziellinie. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Ein Klimaaktivist von Extinction Rebellion hat am Sonntag bei der Ankunft des Radklassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich Aufsehen erregt. Direkt hinter dem Sieger Remco Evenepoel lief er über die Ziellinie in Lüttich.

Extinction Rebellion ist eine Umweltschutzbewegung mit dem erklärten Ziel, durch Mittel des zivilen Ungehorsams Maßnahmen von Regierungen gegen das Massenaussterben von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen sowie das mögliche Aussterben der Menschheit als Folge der Klimakrise zu erzwingen.

01.04.2022, Belgien, Gent: Mitglieder der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion beteiligen sich an einer Protestaktion am Genter Rohstoffterminal (Ghent Coal Terminal). Foto: James Arthur Gekiere/BELGA/dpa

Der Aktivist profitierte am Sonntag in Lüttich von der Aufmerksamkeit eines Millionen-Publikums, um auf die Dringlichkeit von Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel aufmerksam zu machen.

„CLIMATE JUSTICE NOW“ stand in großen Lettern auf seinem T-Shirt geschrieben, versehen mit dem Emblem seiner Organisation. Dem Bürgermeister von Lüttich, Willy Demeyer (PS), erläuterte der Mann, der anonym bleiben möchte, in einem Schreiben am Montag den Sinn seiner spektakulären Aktion.

„Gestern wurde ich Zweiter im Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich. Remco Evenepoel trug ein T-Shirt mit einer Botschaft seiner Sponsoren, ich mit meinem T-Shirt versuchte, die Klimakrise in den Medien zu verbreiten“, heißt es in dem Brief an Demeyer, der bei der Ankunft der „Doyenne“ anwesend war und den Aktivisten sogleich wissen ließ, dass er mit einer hohen Geldstrafe rechnen müsse.

14.03.2021, Belgien, Lüttich: Willy Demeyer (l), Bürgermeister von Lüttich, bei einer Pressekonferenz. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

„Es tut mir leid, Herr Bürgermeister, dass ich mich auf diese Weise in dieses wunderbare Radrennen eingemischt habe, auf das Sie zu Recht stolz sind“, so der Aktivist in seinem Brief an Demeyer: „Aber vor allem möchte ich mich bei Ihren Kindern entschuldigen, denn die Auswirkungen meiner Aktion ist leider! zu begrenzt, um sie vor einer schädlichen Zukunft zu retten. Es ist völlig klar, dass wir uns auf eine beispiellose Klimakatastrophe zubewegen. Kürzlich haben wir bereits eine katastrophale Flut in Ihrer Nähe erlebt. In naher Zukunft werden Dürren, Nahrungsmittelknappheit, massive Klimamigration und andere globale Katastrophen folgen. Wir alle wissen, dass die Erde allmählich unbewohnbar wird.“

Weiter heißt es: „Wir wissen das seit Jahren, und fast nichts wurde dagegen unternommen. Proteste, Petitionen und politischer Druck haben nichts gebracht, da die CO2-Emissionen und die daraus resultierende globale Erwärmung Jahr für Jahr weiter steigen.“

Abschließend hoffte der Aktivist von Extinction Rebellion, von Bürgermeister Demeyer „eine Antwort zu erhalten, nicht in Form einer Geldstrafe, sondern in Form konkreter Aktionen. Denn auch Ihre Stadt und ihre Unternehmen haben ihre Rolle bei der Vermeidung der Klimakrise zu spielen. Und ich hoffe, Sie erinnern sich an den Slogan auf der Rückseite meines Trikots: ‚Kein Radsport auf einem toten Planeten‘.“ (cre)

4 Antworten auf “Klimaaktivist von Extinction Rebellion lief hinter Sieger Evenepoel als Zweiter ins Ziel”

  1. Walter Keutgen

    Das scheint Mode zu werden. Bei einem flämischen Rennen vor ein paar Wochen war auch einer. Er war aber auf Sprintdistanz losgerannt und ist von einem Sicherheitsposten, bevor er die Ziellinie erreicht hatte, abgefangen worden.

  2. Kevin Giebels

    Die Klimafanatiker gehen mir ja langsam auf den Senkel, solange sie aber friedlich wenn auch nervig demonstration sehe ich nur wenig, was man dagegen tun kann. Man kann natürlich irgendwelche gesetzte erlassen aber da sehe ich langfristig nur die Freiheiten der Allgemeinbevölkerung drunter leiden.

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