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CSP macht den Ärztemangel in der DG erneut zum Thema

Hausärzte machen sich auch in der DG rar, erst recht im ländlichen Raum. Foto: Shutterstock

Schon vor fast genau sieben Jahren wurde im Parlament der DG der Ärztemangel thematisiert. Im Laufe der Jahre hat sich das Problem nach Meinung der CSP weiter verschärft. Am Montag will der christlich-soziale Abgeordnete Robert Nelles die DG-Regierung erneut zu diesem Problem interpellieren.

Ein Gesetzentwurf der föderalen Gesundheitsministerin Maggie De Block (Open VLD) wird, so die CSP, den Ärztemangel voraussichtlich noch verschärfen. Robert Nelles erwartet nun Antworten von der Paasch-Regierung, wie man dem entgegentreten will.

Die möglichen Ursachen für den Ärztemangel sind weitgehend bekannt. Sie waren es auch schon am 25. Oktober 2010, als im Parlament der DG erstmals eine Debatte über den Mangel an Allgemeinmedizinern stattfand.

Der CSP-Abgeordnete Robert Nelles. Foto: OD

Damals wie heute war die Rede von der geringen Attraktivität des ländlichen Raums, von der unbedingten Notwendigkeit für Ärzte, die deutsche Sprache zu beherrschen, von den bedeutenden Schwierigkeiten, eine Zulassung zum Beruf zu erhalten, oder von den sprachlichen Schwierigkeiten, mit denen insbesondere deutschsprachige Studenten konfrontiert werden.

„Im Rahmen meiner Interpellation möchte ich besonders auf die Zulassungen zum Arztberuf und die merkwürdigen Prüfungsbedingungen zu sprechen kommen, die nicht nur bei mir Kopfschütteln erzeugen“, so Nelles.

Dabei erwartet der CSP-Abgeordnete ein Statement der Regierung zum Gesetzesentwurf der föderalen Gesundheitsministerin Maggie De Block, der die Zulassungsbedingungen für Ärzte neu regelt.

Nelles: „Der De-Block-Entwurf hat unter anderem zur Folge, dass insbesondere im frankophonen Landesteil – anders als in Flandern – die ohnehin bereits belastende Situation des Ärztemangels noch zunehmen dürfte. Welchen Plan hat da die aktuelle DG-Regierung?“

Die Interpellation wird am kommenden Montag im Rahmen der Plenarsitzung besprochen. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

9 Antworten auf “CSP macht den Ärztemangel in der DG erneut zum Thema”

  1. Tata Kamel

    Die csp sollte aufhören Steuer gelder in Facebook Werbung zu verpulvern…oder uns erklären wieso es so wichtig ist ein paar likes zu sammeln (gegen Geld)!? Vielleicht würde die an Glaubwürdigkeit gewinnen…

  2. Als immer zu nörgeln und alles schwarz sehen (ist ja deren Farbe), sollten sie selber mal versuchen mehr Allgemeinmediziner nach hier zu kriegen.
    Nein, das überlassen sie den andern, weil sie selber keine richtigen Lösungen haben…..
    Wie immer?
    Kritisieren, kritisieren ……, und den anderen den Karren aus dem Dreck ziehen lassen, dass ist die neue alte CSP
    Bringt uns Ärzte nach hier und ich ändere meine Meinung über euch

  3. Johann Klos

    Da in ganz Mitteleuropa das gleiche Problem vorherrscht ist es zynisch seitens der Humanisten mangels eigener Ideen zu dieser Thematik sich an der Ideenlosigkeit anderer zu bereichern.

    Ein Teil des Problems besteht darin das ein Teil der Ärzte (man spricht von um die 20 %) nach ihrer Ausbildung gar nicht oder nur kurz in der Patientenversorgung tätig werden. Sie gehen lieber in die Industrie, zu Pharmaunternehmen oder in div. Forschungsinstituten.

    Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt ist die schwindende Bereitschaft über den Arbeitstag hinaus für den Patienten „da zu sein“. Wir die heute klagen haben zum großen Teil durch unsere „Vorbildfunktion“ mit zu dieser neuzeitlichen „zuerst ich und dann die anderen Mentalität „ beigetragen.

    Die Auslegung des Verantwortungsbewusstseins vererbt sich. Kommt hinzu dass gerade unter diesem Aspekt durch ein steigender Anteil der weiblichen Ärzteschaft auch der Anteil an Teilzeitbeschäftigten zugenommen hat.

    Durch schärfere Arbeitszeitgesetze in vereinzelten Ländern wird dem Ganzen dann noch ein I Tüpfelchen aufgesetzt.

    Vergessen wir bitte auch nicht, das ein Teil der Ärzte nach ihrer Ausbildung ins Ausland geht, da etwa in der/die CH, USA, AUS, NZ und GB mehr Knete und „ bessere Arbeitsbedingungen“ geboten werden.

    Auch dieser Berufszweig unterliegt mehr und mehr den Gesetzen des Konsums.

    Idealismus ist die Kaffeesatzleserei von gestern.

    Was bleibt?

    Einfach mal ehrlich sein und den Bürgern klarmachen das die kommenden Jahrzehnten geprägt sein müssen durch die Bereitschaft Ärzte aus „Drittweltstaaten“ bei uns willkommen zu heißen.

    Sprachliche Probleme werden durch immer besser werdende EDV Übersetzungsprogramme in naher Zukunft keine Barrieren mehr sein.

    Die Ferndiagnose übers IPhone usw. wird auch im tiefen Urwald Ostbelgiens irgendwann einmal zum normalen Alltag gehören.

    Schlussfolgernd daraus lässt sich sagen: Politiker die wie ewig Gestrige daher schwatzen schaden einer Gesellschaft mehr als sie ihr nutzen.

    • DenAhlen

      Wir sind fast einer Meinung. Ich stimme allerdings zu wenn Sie sagen, dass politisch motiviertes „Salzstreuenindiewunde“ niemandem etwas bringt (dafür ein Pfui an die CSP – die werden bestimmt das ganze Wochenende schlecht schlafen weil ich das hier schreibe) . Die Tatsache, dass wir in Hospitälern einen „Wochenend-Notdienst“ schaffen müssen, ist keine Lösung für den Ärztemangel! Das ist Flickschusterei aber immerhin leben wir (noch) nicht in Gegenden, wo es wirklich nur noch eine Ferndiagnose über IPhone gibt. Ich nenne das Flickschusterei weil es wahrscheinlich irgendwann als Ausrede dienen wird, dass doch das Problem des Ärztemangels schon so gelöst wurde. Für mich ist das aber keine Dauerlösung. Was können wir tun? Vielleicht wäre es besser zu fragen was die Ärzte wollen! Noch mehr Lohn oder doch eher mehr Lebensqualität. Wollen die Ärzte also „finanzielle Anreize“ oder wollen sie eher Gemeinschaftspraxen, damit sie sich die Wochenenden etc unter mehreren Kollegen aufteilen können? Ich glaube eher; dass letzteres der Fall sein wird. Aber das müsste man doch wohl wissen, bevor man irgendwelche Förderprogramme startet, oder?

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