Wegen Differenzen mit der Steuerverwaltung in Eupen hat die VoG “Hilfe für Krebskranke im Süden Ostbelgiens” die diesjährige Ausgabe des „Tages der Krebshilfe“ in Medell absagen müssen. Das Finanzamt hat der Vereinigung das Ausstellen von Spendenquittungen verweigert.
Die Spendenbeiträge für die Jahre 2010 und 2011 wurden von den Spendern zurückverlangt. Die VoG sieht den Fortbestand ihrer Aktivitäten ernsthaft gefährdet.
Stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt
Das eigentliche Problem sei offenbar vor 20 Jahren eingetreten, erklärte die Präsidentin der VoG “Hilfe für Krebskranke im Süden Ostbelgiens”, Liliane Müller-Parisse, gegenüber dem BRF. Als die Vereinigung ihre Tätigkeit aufnahm, habe sie wie vorgeschrieben regelmäßig die Genehmigung angefragt, um Spendenquittungen auszustellen. „Vor 20 Jahren kam dann ein Anruf der Behörden aus Mons, dass man die Anfragen nicht mehr jährlich zu stellen brauche, insofern sich der Zweck der Vereinigung nicht ändern werde“, so Liliane Müller-Parisse.
„20 Jahre lang hat es keine Beanstandungen der Steuerbehörden gegeben. Das Steueramt hat nichts bemerkt. Erst vor zwei Jahren stellte ein Steuerbeamter aus Eupen fest, dass die Genehmigungen für Steuerquittungen nicht vorlagen, und er erklärte, die Vereinigung sei im Fehler“, sagte die Präsidentin.
Die VoG versichert, stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben. Im Nachhinein die Spendenquittungen für 2011 verschickt zu haben, ohne über die erforderliche Genehmigung zu verfügen, sei ein Fehler gewesen. Allerdings dürften dafür nicht die Spender belangt werden, so die Vereinigung, die eine Fortführung ihrer Dienste gefährdet sieht.
Wichtige Dienstleistungen für Krebspatienten
Zu den Dienstleistungen der VoG gehört u.a. eine finanzielle Unterstützung von Krebspatienten. Diese beläuft sich bislang insgesamt auf fast 650.000 Euro. So wird etwa der Eigenanteil finanziert, den Chemotherapie-Patienten aufbringen müssen, wenn sie einen Haarersatz kaufen.
Der kostenlose Fahrdienst der VoG wird stark beansprucht. In 24 Jahren legten die Fahrzeuge der Vereinigung 5.750.000 Kilometer zurück. Insgesamt wurden 1408 Patienten zur Therapie begleitet.
In einer Pressemitteilung weist der Vorstand der VoG „Hilfe für Krebskranke im Süden Ostbelgiens“ darauf hin, dass die ehrenamtlich geführte Vereinigung seit 24 Jahren ausschließlich von Spenden lebe und keine öffentlichen Gelder beziehe.
„Die gesamten Arbeiten der Vereinigung (Verwaltung, Buchführung, Fahrdienst usw.) werden ausschließlich von Ehrenamtlichen ausgeführt. Die Buchführung der Vereinigung ist komplett in Ordnung, diese wurde vor einiger Zeit durch die Staatsanwaltschaft geprüft und ohne Beanstandungen angenommen“, heißt es. (cre)
Es ist schon traurig, was da passiert ist. Wenn man bedenkt, wie vielen Menschen diese Organisation schon geholfen hat. Ist dieser Person vom Steueramt eigentlich bewusst, welchen Schaden er oder sie damit angerichtet hat. Zwar wird er juristisch RECHT haben, aber ich glaube schreiben zu können, dass ein wenig Menschlichkeit angebrachter gewesen wäre. Wenn nun einmal diese Person oder deren Familie mit Krebs konfrontiert wird, dann wird er sich natürlich die Frage stellen, was habe ich da gemacht. Meistens sieht man sich ja bekanntlich 2 X im Leben.
Und noch was. Wenn es ein Steuerbeamter aus Bruxelles gewesen wäre, hätte ich es ja noch verstanden, aber einer aus unserer Gegend. Das ist ja noch schlimmer. Wie schlau muss man sein, um einen gemeinnütziger Verein aus unserer Gegend, der Menschen bei dieser schweren Krankheit, die jedem widerfahren kann,unterstützt, so kaputt zu machen.
Einfach traurig, auch wenn der Beamte eigentlich nur seine Dienst tut. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie Arcelor mal besser kontrolliert hätten.
@ die wahrheit, Ihr Zitat :
„Wenn es ein Steuerbeamter aus Bruxelles gewesen wäre, hätte ich es ja noch verstanden, aber einer aus unserer Gegend. Das ist ja noch schlimmer“
Was Sie schreiben, ist in der Praxis leider genau umgekehrt. Es ist kein Geheimnis, dass nicht umsonst Unternehmer, Selbständige usw., gerade aus der Eifel, nicht nur nach LU ihren Geschäftssitz ansiedeln, Weismes oder Malmedy sind auch dabei. Warum wohl?
Zu der „Quittungsaffäre“ möchte ich folgendes anmerken. Die Frau Müller-Parisse, sowie deren Mitarbeiter genießen meinen größten Respekt. Verstehen kann ich allerdings nicht, dass die Verantwort-
lichen sich da nicht abgesichert haben. Wenn es „nur“ ein administratives Versäumnis war, kaum nachzuvollziehen.
Von Behörden soll man sich grundsätzlich
nur schriftliche Bestätigungen gesetzlicher
Verpflichtungen geben lassen.Telefonate
haben gegebenenfalls, wenn’s hart auf hart geht, seitens der Börden nie stattgefunden….
Ein weiteres Beispiel wie wir von Steuerbehörden verarscht werden. Neulich bekam ich ein Steuerbescheid wo ich ein paar läppiche Euro ausgetan bekam für die wertlos gewordenen Natura 2000 Flächen. Es waren keinerlei Katasterkarten beigefügt damit man die Flächen kontrollieren konnte. Zudem wurden einige Wochen später auch noch die Ermässigung für die beiden vorherigen Steuerjahre mitgeteilt und das obwohl die meisten Eigentümer Einsprüche bei der Behörde am laufen haben. Bestes Beispiel für Willkür genau wie mit der Krebshilfe. 20 Jahre alles durchgehen lassen und dann willkürlich mal den Amtsschimmel raushängen lassen. Kann nur empfehlen kein Eigentum mehr in Belgien zu erwerben. In Sachen Natura 2000 hätte man warten müssen wie die Einsprüche bei der Behörde in Namür ausgingen und bei der Krebshilfe hätte man dieses Steuerjahr und die vorigen ein Auge zudrücken müssen und die Krebshilfe genügend Zeit zu geben einen neuen Antrag stellen zu können um anerkannt zu sein.
Gutes Beispiel wieder dafür das die hiesige Bevölkerung nur schickaniert wird und den Sozialschmarotzern das Geld hinterhergeworfen wird ohne irgendwelchen strengen Kontrollen wohin das Geld geht.
Einfach nur eine riesige Schweinerei.
Wo ist unser Gesundheitsminister MOLLERS und unsere Regionalabgeordneten die doch in dieser Angelegenheit vermitteln müssten.
Ganz ohne Zweifel, die VoG Krebshilfe für den Süden Ostbelgiens leistet erstaunliches!
Eine Organisation ganz im Dienst der Betroffenen.
Allerdings denke ich, dass ein Präsident und Verwaltungsrat dafür verantwortlich sind, dass alles geregelt und gemäss den gesetzlichen Bestimmungen abläuft.
Ich hoffe der angesprochene Steuerbeamte handelt gemäss Gesetz und nicht willkürlich!
Ich hoffe aber auch, das Präsident und Verwaltungsrat ebenfalls ihren Job richtig und gewissenhaft erledigt haben.
Mich irritiert, dass laut Aussage der Präsidenten im BRF ein früherer Vizepräsident dieser VoG Anzeige gegen irgend etwas erstattet hat. Also Knatsch im Führungsgremium und Verwaltungsrat dieser Einrichtung?
Geht bzw. ging es dort vielleicht nicht so „harmonisch“ zu wie nach aussen dargestellt?
Ehe ich mir eine Meinung dazu bilde, warte ich mal die weitere Entwicklung ab.
Da es ja doch um grössere Geldbeträge geht,wäre es sicher sinnvoll u richtig diese Sache genauestens aufzuklären!Im Sinne der Spender und sonstigen Wohltäter!Diese VoG ist es der Wert!
Richtig ist, dass damals nicht nur der Vizepräsident sondern weitere vier Vorstandsmitglieder zusammen mit ihm zurückgetreten sind. Das hatte mit Knatsch nichts zu tun.
Womit denn?
Nennen sie bitte die Gründe bzw. die Begründung dazu.
Die damals betroffenen Personen waren ja bekannt und können gefragt werden. Es ist meiner Meinung nach jedoch nicht fair jetzt den damaligen Vizepräsidenten negativ und hintenrum ins Spiel zu bringen. Er hat immer sehr korrekt gehandelt.
Ich möchte niemand hintenrum und negativ ins Spiel bringen.
Die Präsidentin selbst hat die Angelegenheit im BRF-Interview erwähnt.
Mir sind die damaligen Begenheiten nicht bekannt.
Viel wesentlicher für mich ist die Frage ob der jetzige Verwaltungsrat und seine Präsidentin ihren Job korrekt und gewissenhaft auf Verwaltungsebene erfüllt haben.
Statt Zweifel zu säen sollte man um schonungsvolle Aufklärung bemüht sein sowohl im Interesse der ehrenamtlichen Helfer als auch der Nutzniesser dieser wichtigen Einrichtung.
ja auch ich das Interview gehört und die Presse gelesen. Was die Präsidentin sagt ist natürlich Evangelium und muss selbstverständlich nicht hinterfragt werden!
Frau Müller-Parisse war früher Beamtin des Finanzministeriums. Die Initiative wurde gegründet um einer anderen Finanzbeamtin, einer Kollegin zu helfen. Die ist leider viel zu früh verstorben. Die mehr als löbliche und selbstlose Initiative hat mehr als 20 Jahre überlebt und einigen hundert Menschen in schwierigen Zeiten das Leben erleichtert und tut es noch immer. Wahrscheinlich hat die Präsidentin, der Vorstand oder wer auch immer da ein Fehler gemacht. Das darf nicht passieren. Und da muss auch im Kollegenkreis interveniert werden. Muss man die denn sofort in die Pfanne hauen? Da hätte man mehr Solidarität erwarten dürfen. Da gerät die ganze Organisation ins Wanken und damit die Hilfe für die Schwerstkranken. Ein Ministerium kann auch mal unterstützend helfen, z. Bsp. in dem es den Weg aufzeigt, wie die Anerkennung baldmöglichst wiedererlangt werden kann und die eigenen Aufgaben möglichst kurzfristig erledigt. Ein Fest verbieten, Frau Parisse niemand kann Ihnen verbieten die Veranstaltung durchzuführen. Verbieten konnte man Ihnen lediglich Spendenquittungen auszustellen. Und da wäre noch die Steuer. Was soll denn der Unsinn? Ich habe 30 Euro gespendet und werde wohl 10 Euro nachzahlen müssen und wenn es denn wirklich 12 Euro sind. Wie hoch ist der ganze Verwaltungsaufwand? Ein Mehrfaches.