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Belgiens Vizepremierminister De Croo fürchtet eine Achse Berlin-Paris nach dem Brexit

08.12.2018, Belgien, Brüssel: Alexander De Croo (Open VLD), Vize-Premierminister, verlässt eine Ministerratssitzung der Regierung und gibt ein Interview. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Eine Machtverschiebung zugunsten von Deutschland und Frankreich befürchtet der belgische Vizepremier Alexander De Croo (Open VLD) als Folge des Brexit.

„Man spürt, dass diese deutsch-französische Achse wieder sehr viel wichtiger wird. Und ehrlich gesagt ist das für Belgien keine gute Sache“, sagte der liberale Vizepremier am Freitag im belgischen Sender LN24. Er habe die Briten wegen der Machtbalance immer gern am Tisch der EU-Staaten gehabt.

Frankreich und Deutschland würden sich jetzt sagen, „sie können irgendwelchen Unsinn entscheiden und die anderen müssen folgen“, sagte der Minister weiter. Die Europäische Union rücke nach dem Brexit zwar enger zusammen, doch bleibe das Problem der schwierigen Entscheidungsprozesse und der Entscheidungsgeschwindigkeit bestehen. (dpa)

13 Antworten auf “Belgiens Vizepremierminister De Croo fürchtet eine Achse Berlin-Paris nach dem Brexit”

  1. Dass in Paris die Korken knallen ist doch klar, la „grande Nation“ ist jetzt die einzige in der EU mit Atomwaffen und einem Vetorecht im UN-Sicherheitsrat. Die Französische Diplomatie erdrückt jetzt alle anderen EU-Mitgliedsstaaten. Schuld an dem Debakel ist Merkel, sie hat mit ihrer „Willkommenskultur“ in GB das Fass des Überdrusses zum überlaufen gebracht.

  2. Frankenbernd

    Achse Paris-Berlin? Doch nichts Neues. GB hat immer mehr gebremst als was vorwaerts gebracht. Vor der Wende sprach man schon von der Achse Paris-Bonn. D+F waren immer die Laender die in der EU was voran gebracht haben, obs nun immer alles gut war sei dahin gestellt. Kleinere Laender wie das unsrige haben sich immer gerne ‚versteckt‘ und die ‚Grossen‘ die Kartoffeln aus dem Feuer holen lassen (wenn wir mal ehrlich sind). Daher verstehe ich die ‚Aufregung‘ von DeCroo nicht.

  3. Zaungast

    Man sollte mit dem Gebrauch des Begriffes „Achse“ vorsichtig sein. Die letzte war die von Berlin und Rom, die ist in sehr unguter Erinnerung geblieben ist.
    Dass die größeren EU-Staaten politisch mehr Gewicht und Einfluss haben als etwa Malta, liegt in der Natur der Sache.
    Nun besteht die EU aber aus 27 Staaten, die alle wichtigen Entscheidungen einstimmig verabschieden müssen.
    Dabei haben sogar Unterregionen ein Gewicht, das in keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung steht. Siehe die Wallonie und CETA.

    Herr De Croo sollte sich hüten, solch leichtfertige Assoziationen zu verbreiten. Wir sind nicht mehr im Jahre 1939, als der „Stahlpakt“ geschmiedet wurde.

  4. Walter Keutgen

    Alexander De Croo ist ein „fils de“, der aus lauter Übermut eine belgische Regierung hat stürzen lassen und für eine fünfhundert Tage dauernde Regierungskrise gesorgt hat. Er sollte sich ein Beispiel an seinem Vater nehmen. Seine Partei, die Maggie De Blocks, hat bei der letzten Wahl nur 14 Sitze von 150 in der Kammer erreicht und müsste dem Volkswillen entsprechend in die Opposition verbannt werden.

  5. Zaungast

    @ W. Keutgen „Einstimmigkeit ist nicht mehr nötig.“
    Doch, ein gewissen sensiblen Themen ist Einstimmigkeit im EuropÄischen Rat immer noch nötig:
    https://www.consilium.europa.eu/de/council-eu/voting-system/unanimity/
    Ihr Hinweis ist nicht falsch, aber unvollständig

    @ „Der Besessene“ (Nomen est Omen, wie wahr!)
    „Die Neue (Achse) ist viel schlimmer als die Alte.“
    Da tropft er aber so richtig, der Geifer. Wie kann ein so studierter Mann wie unser … so etwas schreiben?

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