Politik

8 Gründe, weshalb Martin Schulz der nächste deutsche Kanzler wird

Martin Schulz: Wird er der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland? Foto: Shutterstock

Es weht ein frischer Wind in der deutschen Politik, seitdem die SPD Martin Schulz zu ihrem Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl vom 24. September 2017 gekürt hat. Nachfolgend nennt „Ostbelgien Direkt“ 8 Gründe, weshalb Schulz allerbeste Aussichten hat, auch tatsächlich Bundeskanzler zu werden.

1. SCHULZ, EIN NEUES GESICHT: Anders als der bisherige SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel ist Martin Schulz ein unbeschriebenes Blatt in der Bundespolitik. Das macht es Schulz leicht, bestimmte Themen zu setzen. Vor allem weht ein neuer Wind nach Jahren der Erstarrung im Merkelismus. Schulz hat keinen Ministerposten inne, weswegen er im Wahlkampf keine Rücksicht auf die laufende Politik der Bundesregierung nehmen muss. Das ist ein großer Vorteil. Auch z.B. gegenüber US-Präsident Donald Trump kann Schulz viel freier auftreten als Merkel.

Martin Schulz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: epa

2. DAS ENDE DER DEPRESSION: Mit der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten ist die Depression, unter der die Sozialdemokraten seit Jahren zu leiden schienen, wie weggefegt. Die Partei wird von einer neuen Euphorie erfasst, es geht ein Ruck durch die SPD, der neue Kräfte freisetzt im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen und die Bundestagswahl.

3. EINE ECHTE ALTERNATIVE: Bis vor kurzem war weit und breit in der deutschen Politik niemand zu erkennen, der das Zeug hatte, eine echte personelle Alternative zu Angela Merkel zu sein. Das war schon vor vier Jahren unter dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück der Fall. Schulz hingegen ist eine personelle Alternative zur amtierenden Kanzlerin.

4. MERKEL IST NICHT MEHR MERKEL: Martin Schulz bekommt es im Wahlkampf mit einer Kontrahentin zu tun, die längst über ihren Zenit hinaus ist. Angela Merkel ist nicht mehr Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin geht angeschlagen in den Wahlkampf. Man sieht es an ihrer Körpersprache. Sie wirkt längst nicht mehr so selbstsicher wie noch vor einigen Jahren. Die Flüchtlingskrise 2015 hat dem Ansehen der Regierungschefin schwer geschadet. So wie es 1998 bei Helmut Kohl der Fall war, sind in Deutschland große Teile der Bevölkerung der Kanzlerin Angela Merkel überdrüssig. Da kommt ihnen ein Martin Schulz gerade recht.

5. SCHULZ IST RHETORISCH EINE GRANATE: Die SPD hätte keinen besseren Rhetoriker finden können als Martin Schulz. Wenn Schulz redet, hört man zu. Rhetorisch ist der Mann eine Granate, weil er es wie kaum ein anderer versteht, die Empfindungen und Sorgen der Menschen anzusprechen, ohne in billige Demagogie zu verfallen. Schulz hat zudem die Fähigkeit, selbst komplizierte Sachverhalte relativ verständlich rüberzubringen. Rhetorisch ist Schulz Kanzlerin Merkel haushoch überlegen.

(V.l.n.r.) Guy Verhofstadt (Liberale), Martin Schulz (Sozialdemokraten), Ska Keller (Grüne) und Jean-Claude Juncker (Christdemkraten) im April 2014 in Maastricht vor einem Streitgespräch über Europa. Foto: epa

6. MIT SCHULZ SIND MEHRERE KOALITIONEN MÖGLICH: Anders als noch bei der letzten Bundestagswahl im Jahre 2013, ist die SPD offen nicht nur für Rot-Grün und eine Große Koalition mit der Union, sondern auch für andere Konstellationen, etwa für Rot-Rot-Grün. Das erhöht die Chancen für Schulz, der nächste Bundeskanzler in einer von seiner Partei geführten Allianz zu werden. Mit Ausnahme der AfD schließt die SPD keine andere demokratische Partei als Partner aus.

7. SCHLUSS MIT POLITIK „VON OBEN HERAB“: Durch seine langjährige Erfahrung als Europapolitiker kennt Martin Schulz die vielen Vorbehalte, die es in ganz Europa, insbesondere bei den kleinen Mitgliedsstaaten, gegenüber Deutschland gibt. Anders als Angela Merkel, die sich über diese Vorbehalte sehr oft hinweggesetzt hat, was sich u.a. in der Flüchtlingspolitik für sie sehr nachteilhaft ausgewirkt hat, dürfte Schulz ein besseres Feeling für die Belange der kleinen EU-Staaten entwickeln. Europa war – so wie Belgien – schon immer eine gute Schule, wenn es darum geht, Kompromisse zu finden. Unter Schulz wird Deutschland weniger „von oben herab“ Politik machen als unter Merkel. Nicht von ungefähr nennt man Schulz den „Kleine-Leute-Versteher“. Das ist seine Stärke.

8. UNION IST ZERSTRITTEN: CDU und CSU sind seit langer Zeit total zerstritten. Die CSU hat seit der Flüchtlingskrise Vorbehalte gegen Angela Merkel. So kann man keinen erfolgreichen Wahlkampf führen. (cre)

30 Antworten auf “8 Gründe, weshalb Martin Schulz der nächste deutsche Kanzler wird”

  1. Radio Euro

    8. Die Union ist zerstritten, das merkt der Wähler und der hasst nichts mehr als Streit in einer Partei (bzw. zwischen Schwestern, was man aktuell in Anführungszeichen setzen müsste).

      • Atilla van Dalen

        Hier sieht man wieder einmal ein schönes Beispiel für die kurze Haltbarkeit von Neuigkeiten in der heutigen Zeit:
        Die CSU ist soeben endgültig umgefallen, der Windbeutel Seehofer zwar nicht geplatzt, aber dafür Merkel gewissermaßen um den Hals gefallen.
        Und schon ist der Streit beigelegt-jedenfalls für die Öffentlichkeit.
        – Liebe Nachbarn aus Ostbelgien: Egal, wie diese Wahl ausgeht, BITTE steht uns bei… wir werden es auf JEDEN Fall nötig haben…;-)

        • Damien Francois

          Wie nmm kürzlich meinte: Bald marschieren Besatzungstruppen wieder ein. Wird auch langsam Zeit, ‚Schland versinkt das MS EUROPA! Und, ja, wir sitzen auch drin. Danke Ferkel und Junkie!

          • Zaungast

            „Danke Ferkel und Junkie!“

            Wegen solcher primitiven Ferkeleien wären Sie hochkant aus manchen anderen Foren, dem der ZEIT zum Beispiel, geflogen. Aber OD ist da zum Glück für Sie laxer.

            Solche Pöbeleien sind eines „Dr.“ doch eigentlich unwürdig, aber es gab früher auch mal einen Dr. G., der sich auch für nichts zu schade war.

            • Radio Euro

              Ich weiß, dass das schwer ist. Auch ich habe Tage an denen ich denke: Am besten wär’s, Kommentarspalten abzuschalten. Aber in der Praxis zeigt sich hier wie im realen Leben, dass Schreihälse dann immer noch eins draufzusetzen wissen, indem sie immer radikalere Positionen einnehmen und immer heftiger pöbeln. Da müssen die CDU/CSU, Die Linke, Die Grünen und die SPD gar nicht mehr auf die AfD z.B. reagieren, weil die immer extremere Positionen einnimmt und man sich untereinander in praktisch allen Gremien bis aufs Blut untereinander bekämpft. Reden lassen. Und bisweilen Unwahrheiten und böswillige Unterstellungen als das bezeichnen, was sie sind, sollte ausreichend sein.

  2. Werner Radermacher

    Merkel hat immer Bodenhaftung gezeigt. Schulz hingegen gehörte der arroganten, abgehobenen EU Elite an. Der schon mal kleinere Staaten wie Ungarn drohte, nur weil Orban einen
    unabhängigen Kurs fährt. Schulz kann nur mit den Linken Kanzler werden, aber dafür gibt es keine Mehrheit. Träumen Sie nur weiter, aber Mutti“ bleibt Kanzlerin.

  3. Strohfeuer

    Schulz war ausgesprochen aktiv an der Versenkung der EU beteiligt. Mehr als kräftig abgesahnt hat er dort auch nicht.
    Und der soll nun Kanzler werden? Ich lache mich tot.
    Wie doof müssen rote Wähler sein?
    Okay, wir Wähler werden nur und ausschließlich für doof verkauft. Allerdings steckt Merkel zumindest erheblich weniger in ihre eigene Tasche. Ansonsten „schafft“ sie alle. Wenn auch auf den Rücken und zu Lasten des Bürgers.
    Politik ist und bleibt Beschiss. Das könnte Schulz noch toppen.

  4. Mischutka

    Interessant : Nach letzten Umfragen liegt Martin Schulz mit ca. 5 % vor das Merkel. Allerdings nur bei den „privaten“ Fernsehsendern in Schland. Bei Ah ! Er ! Dee und Zätt-Dee-Äff …. liegt das Merkel vorn. Bei „neutalen“ Sendern (Österreich/Schweiz) liegt auch Martin Schulz vor, mit 4,7 % .
    Jetzt kann man verstehen, wieso ein (namhafter) Politik-Experte und TV-Journalist öffentlich erklärt hat, „die da in Berlin“ bestimmen wie die Umfragewerte seien. Daran müssten sich „gewisse Sender“ (wörtlich !) halten …..
    (Nä, wat ene Knummelei ……)
    MfG.

    • ?_?_?_?_?_?

      @ Mischutka @

      Mit nur 40 Jahren sitzt Christine Strobl an der Spitze einer der wichtigsten Firmen im deutschen TV- und Filmgeschäft. Seit Juli 2013 ist sie Geschäftsführerin der ARD-Tochter Degeto. In der Welt von Macht und Einfluss ist Christine Strobl aufgewachsen. Sie ist die Tochter von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Ein Bonus auf dem Karriereweg?

      Ein Schelm wer Böses dabei denkt !

      • Radio Euro

        Darf ich Sie etwas fragen?
        Nehmen wir an, Sie dürften das entscheiden.
        Welchem Beruf dürfte die Tochter von Wolfgang Schäuble nachgehen?

        (Ich könnte Sie auch fragen, ob Sie den Unterschied zwischen Nachrichten und Unterhaltung kennen und Sie fragen, wieso die Tochter eines Politikers nicht etwas zu Sagen haben darf in einer Firma, die Filme und Serien (?) produziert, das möchte ich heute aber nicht)

      • @ ?_?_?_?_?_?

        Die DEGETO ist eine 100% Tochter der ARD unter der Regie des Hessischen Rundfunks. Um beim HR Karriere zu machen benötigt man entweder das richtige Parteibuch, in Hessen ist das, trotz eines „schwarzen Ministerpräsidenten“ rot, oder man muß wirklich etwas können. Das Parteibuch des Herrn Schäuble wäre also eher ein Karrierehindernis.

  5. Deutschland hat einen Nochbundespräsidenten, der gegen Amerika und Russland pöbelt, einen Baldbundespräsidenten, der gegen Amerika und Russland hetzt, eine Kanzlerin, die es sich mit Russland, Amerika und Europa verdorben hat und jetzt stellt die Espedee auch noch einen von dieser Sorte als Kandidaten auf.

    Bald treffen sich Amerikaner und Russen wieder an der Elbe.

  6. Ekel Alfred

    Steht es schon fest, dass Schulz Bundeskanzler wird?….warum hat er denn bis heute den Reportern von „REPORT MAINZ“ bis heute keine Antwort gegeben zu seinen schon vor jahrzehnten dubiosen Absahnegeschäften in Bruxelles?….ebenso warum er 110000,– Euro „STEUERFREI“ eingesteckt hat….

    • Hallo Alfred, der Maddin ist auch nicht der Reisser den er vor sich schiebt! Grosse Töne aber nicht viel dahinter! Er und seine rote Partei waren ja lang genug dabei um so vieles zu ändern…..aber…..

  7. Harie's Kommentar

    Die Realität wird Schulz sehr schnell einholen. Kanzler sein ist völlig anders als Präsident eines Parlamentes in Europa, dass wie viele andere Institutionen, einen Wasserkopf darstellt.

  8. Schulz ist ein Blender, ein mensch der keine Ahnung hat.
    Was bitte hat Scchulz geleistet ?
    Wer so einen Clown als Kanzlerkandidat aufstellt muss echt einen in der Krone haben.
    ABER: wenn man so die Weltpolitik betrachtet ist gerade das eine Grundvorraussetzung. C’est le nivellement par le bas.

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