Gesellschaft

„Hans Muff“ bzw. „Knecht Ruprecht“ verstößt nicht gegen das Gesetz über Chancengleichheit

Der Nikolaus mit zwei "Hans Muff" auf dem Eupener Weihnachtsmarkt 2013. Foto: Gerd Comouth

Die Vorbereitungen auf das Fest des Heiligen Nikolaus am 6. Dezember können zügig vorangetrieben werden. Nach Ansicht des Zentrums für Chancengleichheit verstößt die Figur des „Hans Muff“, wie der „Knecht Ruprecht“ im Rheinland auch genannt wird, nicht gegen bestehende belgische Gesetze.

Der Klarstellung des Zentrums für Chancengleichheit war eine Polemik in den Niederlanden vorausgegangen, wo von gewissen Kreisen behauptet wurde, der schwarz bemalte Gehilfe des Heiligen Nikolaus sei ein Relikt aus der unrühmlichen Kolonialzeit, also rassistisch.

Die Klagen gegen „Knecht Ruprecht“, der nicht mehr zeitgemäß sein soll, gingen bis zum Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen.

Kampagne für „Zwarte Piet“ und „Père Fouettard“

In den Niederlanden spaltete der Streit um „Knecht Ruprecht“, der bei unseren nördlichen Nachbarn „Zwarte Piet“ genannt wird, die Öffentlichkeit. Die Tradition des Heiligen Nikolaus geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Die Figur vom „Zwarte Piet“ trat erstmals um das Jahr 1850 in Erscheinung.

Der Heilige Nikolaus mit seinem Gehilfen "Hans Muff" (oder "Knecht Ruprecht"). Foto: Wikipedia

Der Heilige Nikolaus mit seinem Gehilfen „Hans Muff“ (oder „Knecht Ruprecht“). Foto: Wikipedia

Für den Erhalt von „Zwarte Piet“ wurde eine Kampagne auf Facebook gestartet.

Mit der Zeit wurde auch in Belgien eine Diskussion über den schwarzen Diener des Heiligen Nikolaus losgetreten, vor dem Kinder eine Höllenangst haben, weil er die Bösen in den Sack steckt. Die Zeitungen der Verlagsgruppe Sudpresse gründeten ebenfalls eine Facebook-Seite für die Beibehaltung des „Père Fouettard“, wie „Knecht Ruprecht“ im französischsprachigen Raum genannt wird.

Inzwischen teilte das Zentrum für Chancengleichheit mit, dass „Hans Muff“ in Belgien eher eine folkloristische Figur sei, die nicht zu rassistischen Handlungen verleite. Dies sei möglicherweise anders in den Niederlanden, wo die Figur von „Zwarte Piet“ eher Erinnerungen wecke an die Sklaverei während der Kolonialzeit, meinte Patrick Charlier, der stellvertretende Direktor des Zentrums für Chancengleichheit, gegenüber RTL-TVI. (cre)

25 Antworten auf “„Hans Muff“ bzw. „Knecht Ruprecht“ verstößt nicht gegen das Gesetz über Chancengleichheit”

  1. Vereidiger

    Es gibt echt Leute, die glauben, die Daseinsberechtigung ihres Jobs mit solchen Heißluft-Getöse auf die Probe stellen zu müssen… Damit sie zufriedengestellt werden, muss der Nikolaus demnächst sicher mit Engelinnen und Muffins in allen Farben der Menschheit herumlaufen.
    Da wäre mir die Mürringer Tradition der Höllengesellen lieber.

  2. Ich bin dafür den jetzt in « Genderklaus » mit « Gendermuff » umzubenennen. Und die beiden (oder drei…) kommen vor jedem Auftritt demonstrativ aus der Uni-sex Toilette direkt auf die Bühne. In Syrien köpfen die Islamisten alle „Ungläubigen“ derer sie habhaft werden, und wir diskutieren über die Chancengleichheit beim Nikolaus und Hans Muff. Wir sind vor lauter Wohlstand und Sorglosigkeit verrückt geworden….

  3. Réalité

    -Jetzt geht mir ein Licht auf,und ich verstehe die damalige „Vertröstung“ von Ex MP Lambi an die gute Frau Frantzen!

    -Kein Wunder das man gar nix mehr hört noch sieht von ihr!Aber dasselbe kann man man auch vom Ex MP sagen!
    Sie hat sicher noch immer Schockstarre vor dem „schwarze Piet“…..oder etwa vor Ex MP Lambi…….der sicher noch immer an der „Wahlniederlage“ nagt…und Bauchweh hat…!??

  4. Werner Radermacher

    Es lebe die Politische Korrektheit. Logisch das der „Hans Muff“ ins Visier gewisser Leute gerät. Zigeunerschnitzel und – sauce sind schon aus vielen Kantinen gestrichen worden. In Brüssel heißt der Weihnachtsmarkt Winterfest und in meiner Firma gibt es kein Weihnachtsgeld mehr, sondern eine Zuwendung. Gewisse Gruppen könnten sich ja diskriminiert fühlen.

    • …….und keine Negerküsschen usw.
      Und wem haben wir das alles zu verdanken?
      Politikern, die keine „Eier“ in der Hose haben.
      Übrigens, irgend welche Forderungen für die
      betreffenden „Namensänderungen“ stammen noch nicht mal von Muslimen, sondern wurden „ohne Not“ von Politikern in die Wege geleitet.

      • Werner Radermacher

        @Patriot
        Ich weiß, dass Namensänderungen noch nicht mal von Muslimen stammen. Mein Beitrag hat sich auch nicht gegen die Muslime gerichtet. Sondern, gegen die, so wie Sie richtig schreiben,: Politikern, die keine “Eier” in der Hose haben.

    • Lächerlich. Dies ist UNSERE Heimat. Es heißt Weihnachtsfest, Weihnachtsgeld…, sollte die Stadt Eupen die Namen ändern wollen, aus Rücksicht anderer Volksgruppen, müssen wir auf die Straße gehen. Aber es gäbe bestimmt ja noch Gutmenschen, die dies noch gutheißen würden. Niemals gebe ich unsere Kultur auf. Wann wachen die Belgier auf und verteidigen ihre Werte und Traditionen? Ich kotze wegen der Political correctness

  5. europäerin

    Liebe Redaktion . Verwechseln Sie da nicht etwas ? Was hat ein zwarte piet mit Chancengleichheit zu tun ? Weil kein Afrikaner die Figur spielen darf ? Oder keine Frau ? Nein, es geht hier um RASSENDiskriminierung, weil eine Volksgruppe sich global ins negative Licht gestellt fühlt. Schwarz = böse, weiss = gut. Ich teile nicht diese Meinung, zumal der zwarte piet positiv belegt ist, aber nur zur Richtigstellung in Sachen Chancengleichheit wollte ich dies bemerken

    • „Nein, es geht hier um RASSENDiskriminierung, weil eine Volksgruppe sich global ins negative Licht gestellt fühlt. “

      Frage mich nur, wieso diese Proteste
      erst in letzter Zeit erfolgten. Den „zwarten Piet“ gibt es doch schon seit 1850.
      Liegt es vielleicht daran, dass es zur Zeit „in“ ist, dass sich, wer auch immer, gegen vermeintliche Diskriminierungen unserer, zum Teil „uralten“ Sitten und Gebräuche
      auflehnt um bei uns etwa ein schlechtes Gewissen herauf zu beschwören, mit dem Ziel, dass wir uns so „still und leise“ von
      unseren kulturellen Dingen verabschieden? Ein Schelm der Böses dabei denkt

      • Von schwängern in so einer“ Rollen-Besetzung“ habe ich noch nichts gehört, wohl aber, dass ein Muff (ob er Hans hieß, entzieht sich meiner Kenntnis), es mit seinem weiblichen Nikolaus-Partner „getan“ hat, darüber gibt es bis heute noch von angeblichen „Zeitzeugen“ „Erinnerungen“ aus der Vergangenheit eines Dorfes aus der Nordeifel………

  6. Zitat aus OD-Artikel:
    „Dies sei möglicherweise anders in den Niederlanden, wo die Figur von “Zwarte Piet” eher Erinnerungen wecke an die Sklaverei während der Kolonialzeit“
    Es wird immer bescheuerter!
    A propos Sklaverei (Aber Achtung Satire) .Das erinnert michunwillkürlich an meinen Wehrdienst.Das empfand ich auch als Sklaverei.Nur dass der „Spieß““ damals kein Schwarzer, sondern ein weißer (belgischer) Offizier war.Von wegen, wer hat Angst vor dem schwarzen Mann! in meinem Fall vor dem weißen!
    Im Ernst, diese Geschichten werden doch maßlos übertrieben

  7. … und die unartigen Kinder werden von Hans Muff in einen braunen Sack gesteckt – ob das mit der Farbe des Sackes denn wohl in Ordnung ist… ? Hoffentlich wird da kein unartiges Kind klagen !

  8. Die ganze Rassengleichheit wäre viel einfacher wenn niemand darüber sprechen würde.
    Viele Rassisten fühlen sich doch gerade so provoziert wenn so ein Thema angesprochen wird, obwohl er es schon lange vergessen hatte,das der Muff ein dunkelhäutiger war.
    Zudem kann man geschichtlich basierte Erzählungen die nachgespielt werden,nicht einfach verändern.
    Dieser dunkelhäutige Diener hatte womöglich mehr Anstand als ein weißer, der mit den Geschenken abgehauen wäre.
    Also eher etwas um stolz zu sein.

  9. Die Propagierer der Chancengleichheit sollten sich mal die Mühe machen, die wirklichen Verantwortlichen für die Chancenungleichheiten an den Pranger zu stellen. Die Schere zwischen Reich und Arm wird immer größer. Die Möglichkeiten für die Kinder der nicht wohlhabenden immer kleiner. Wir schlittern wieder auf ähnliche Verhältnisse wie vor hundert Jahren zu.
    Mehr und länger Arbeiten, Jugendarbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit der älteren Arbeitnehmer, immer weniger Geld in den Taschen, mehr Steuern und Abgaben, Wegezölle, etc. etc.
    Aber die oberen Zehntausend verdienen immer mehr, zahlen teilweise kaum Steuern.
    Egal, hauptsache man schiebt Themen wie den Hans Muff vor, damit die Leute Beschäftigung haben und an die wirklichen Probleme vorbeidiskutieren.

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