Zwischenruf

Wo Lambertz ist, wird die Musik gespielt

Sie kennen doch das Sprichwort „Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was gespielt wird“… Nun, der neue PDG-Präsident Karl-Heinz Lambertz (SP) bezahlt zwar nicht die Musik, denn das Geld kommt vom Steuerzahler. Aber der langjährige Regierungschef ist offenbar fest entschlossen, auch in dieser Legislaturperiode mitzubestimmen, was wann wo und wie lange gespielt wird. Als er noch Ministerpräsident in Gospert 42 war, hat sich Lambertz für die Belange des Parlaments wenig interessiert. Erinnert sei nur an die von Franziska Franzen (Ecolo) eingeforderte Auflistung der Kosten der Außenbeziehungen, die fast zwei Jahre auf sich warten ließ. Nie zuvor war das Parlament der DG derart zum Narren gehalten worden.

Als Karl-Heinz Lambertz Medienminister war, waren die Medien das Steckenpferd der gesamten Regierungspolitik. Als er später zudem Sozialminister wurde, drehte sich alles um den Bereich Soziales. Und als er glaubte, die Außenbeziehungen seien für die DG besonders wichtig, schwärmte er immer wieder aus nach Ost- und Südeuropa, organisierte Frühlings-, Sommer- und Karnevalsfeste. Es gab kein Halten mehr.

Wo ein Lambertz ist, ist auch ein Weg…

Nichts ist wichtiger als das Parlament

Jetzt ist er Parlamentspräsident. Auf einmal gibt es nichts Wichtigeres als das Parlament. Und wenn schon dieses Parlament aufgewertet werden soll, dann darf man nicht allzu kleinlich sein…

Als Erstes muss ein Chauffeur her, auch wenn all seine Vorgänger ohne Chauffeur ausgekommen sind. Bei Bedarf ließen sie sich durch ihren Mitarbeiter fahren. Aber Lambertz wäre nicht Lambertz, würde er seine Arbeit so machen wie seine Vorgänger. In der DG ist er halt „The Special One“…

Und was kommt als Zweites, sobald der Chauffeur bewilligt wurde, weil in der amtierenden Mehrheit wohl niemand es wagen wird, Lambertz einen Wunsch zu verweigern? Und als Drittes? Und als Viertes?

Redezeiten sind kein Tabu mehr

Übrigens, Lambertz will sich auch um die Redezeiten im PDG kümmern. Hat er bereits angekündigt. Alle haben gelacht, als er dies allen Ernstes bei einer Pressekonferenz bekanntgab, denn Lambertz war bisher der Letzte, der sich vorschreiben ließ, wie lange er zu reden hatte. Aber jetzt ist das eine andere Geschichte. Denn Lambertz ist Parlamentspräsident.

Und vom Parlament geht bekanntlich die ganze Macht aus – jedenfalls ab jetzt…

GERARD CREMER

Siehe Artikel „Lambertz will einen Chauffeur“

 

45 Antworten auf “Wo Lambertz ist, wird die Musik gespielt”

  1. Reiner Mattar

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ProDG und besonders der neue MP Paasch jetzt beweisen können/müssen, dass sie „erwachsen“ und emanzipiert genug sind, diesem Ansinnen die Stirn zu bieten. Ansonsten muss man in Zukunft wirklich von einem „Schattenkabinett“ Lambertz ausgehen.

  2. Maria Heidelberg

    Bei Politik handelt es sich immer um den gleichen Inhalt, es werden nur die Personen ausgewechselt.

    Herr Labertz ist demnach austauschbar. Wäre er nicht der Jenige, über den man sich aufregt, wäre es ein Anderer.

  3. Wie kleinkariert muss man eigentlich sein, um sich in solchen Details zu verstricken. Jetzt mal im Ernst: die DG kann froh sein, dass sie so einen Jahrhundertpolitiker hat(te). An der Kompetenz und den Verdiensten von Karl-Heinz Lambertz können nur die wenigstens auch nur ansatzweise dran tippen.

    Aber dies geht in der Berichterstattung auf „Ostbelgien Direkt Niveau“ leider unter. Dieser Ausdruck steht nunmehr für eine schäbige, deontologisch fragwürdige Berichterstattung auf niedrigstem intellektuellem Niveau, inklusive Einladung zur anonymen Diffamierung.

    Ich wüsste einmal gerne was ein unabhängiger Journalisten-Berufsverband zu OD zu sagen hat.

    MfG

    • Ostbelgien Direkt

      @Eupener: Was soll denn der Journalistenverband dagegen einzuwenden haben? Das ist ein Meinungsartikel, ist auch klar als solcher gekennzeichnet (steht „Standpunkt“ drüber). Wir haben schließlich Presse- und Meinungsfreiheit. Sie können aber anderer Meinung sein. Kein Problem. Gruß Gerard Cremer

      • Hallo,

        Natürlich kann man zwei Meinungen haben, das ist ja auch kein Thema. Ich meinte nur die anonymen Kommentare, die oft grenzwertig bzw. beleidigend sind. Für meine Begriffe lassen Sie manchmal zu viel durchgehen. Man kann hart grätschen aber man muss den Ball spielen und hier wird oft der Mann (oder die Frau) gespielt (ganz vom intellektuellen Niveau abgesehen).

        Das ist doch elementare Deontologie. Ein Internetforum darf keine Drecksschleuder und kein virtueller Scheiterhaufen werden.

        MfG

      • Gerard Cremer hatte immer schon ein Problem mit Lambertz und wird es auch immer haben – eine Art Minderwertigkeitsgefühl. Kleiner Nebeneffekt: weil Lambertz jetzt im Parlament ist, wird nicht mehr von der Regierung berichtet, sondern vom Parlament, da aber wiederum nur Thekenquatsch zu Lambertz.
        „Ein Meinungsartikel …“ Da fallen einem vor Lachen ja die Zähne aus ! Hat es bei OD jemals auch nur eine Silbe Recherche gegeben? Alles nur Meinungsmache, populistische Hetze, Spezialität der Schwarzen. Im Mittelalter hatten sie den Teufel, jetzt müssen andere als Buhmänner herhalten. Schwach.

        • Ostbelgien Direkt

          @Problem: Ich habe kein Problem mit Karl-Heinz Lambertz. Das habe ich an dieser Stelle aber schon einige Male erläutert. Genauso wenig hat A-J Kessler aus Wezembeek-Oppem, der regelmäßig Lambertz in Leserbriefen kritisiert, ein Problem mit Lambertz, wie auch ihm kürzlich unterstellt wurde. Es ist einfach so: Ein Machtpolitiker wie Lambertz muss schon aushalten können, dass sein politisches Handeln wenigstens von ein paar Leuten – mehr sind es ja nicht – kritisch begleitet wird. Gruß

        • Réalité

          @ Problem

          -anscheinend jedoch ein Problem für Sie,“Problem“!??

          -übersehen Sie es doch einfach…..und lesen das „Problem“ einfach nicht….!
          Dann haben Sie wenigstens kein „Problem“ damit!

          -…..und haben dabei auch noch all Ihre „Beisserchen“ behalten……

        • senfgeber

          Sie scheinen ein richtiges Problem mit den Fakten zu haben, die Herr Cremer hier detailliert schildert.

          Wo bleibt eigentlich Johnny Klos, der Cheerleader der PS/SP vor den Wahlen?

          Johnny kann uns hier ja mal erklären, was er von dieser Art sozialistischer Solidarität zugunsten eines Politfunktionärs der
          SP hält.

      • Herr Cremer,

        Immer die gleiche Story, ganz OB weiß glaube ich nun, dass sie einen persönlichen Hass gegenüber KLH haben. Man muss ja nicht mit allem einverstanden sein aber finden sie es nicht etwas lächerlich so zu tun, als hätte der Mann nur Schaden angerichtet? Ich glaube er hat einiges für die DG gemacht. Man sollte sich nur mal informieren. Sind die neuen Schulen schlecht? ist die Behinderten Politik schlecht? ist die Wirtschaftsförderungs Politik schlecht gewesen? etc.

        Ich glaube auch andere PP haben einen Fahrer, in der Zeit kann KHL Lambertz arbeiten. Ist also billiger wenn ein Fahrer ihn fährt und er kann die Zeit nutzen für andere Dinge. Also wirtschaftlich gesehen macht es Sinn. Ich glaube wenn ein CSP Mitglied in der Situation wäre, dann hätten Sie solch einen Artikel nicht geschrieben.
        Aber das Forum ist eh für frustrierte KHL Gegner, die wahrscheinlich noch nie außerhalb der DG gewesen sind,

    • Napoleon

      Bin in der Regel auch nicht für die auf OD oft betriebene „Stimmungsmache“ mit Hang zum billigen Populismus, aber dieser Artikel von Herrn Cremer hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

      „The Special One“ in der Mourinhoschen Auffassung des Begriffs ist wirklich haargenau das richtige Prädikat für Lambertz: Beide sind als Führungspersönlichkeit genial, aber verlieren gerne den Boden unter den Füßen, wenn es um die Einschätzung ihrer eigenen Wichtigkeit und den ihr zustehenden Privilegien geht.

      Auf jeden Fall können wir nur hoffen, dass Lambertz in dieser Saison, pardon, Legislaturperiode dann vielleicht auch zum „Happy One“ wird.

  4. Réalité

    -Es wäre langsam an der Zeit Ex-MP Lambi zu stoppen!
    Das Fass ist am überlaufen!
    Er hält wohl die meisten im „Regierungsviertel“ zum Narren!
    Jetzt will er auch noch einen persönlichen Chofför!?Als wenn der Steuerzahler nicht schon genug gebeutelt würde!
    Das Parlament,und damit die Parlamentarier,werden so nen Blödsinn wohl nie und nimmer durchwinken!
    Haben schon genug Unsinn mitgemacht!
    Verschuldung bis zum geht nicht mehr,durch Bauwahn „à la Bischof Tebartz von Limburg“ an der W(L)ahn…..!Plus der ganze Rest!Für gute Siebzigtausend Männekes so ein Orchester aufziehen….und keiner tanzt dabei!Einzig die Musiker,und die lassen sich fürstlich bezahlen!
    Wer setzt diesem Spuk endlich mal ein Ende?!
    Es gibt wahrhaftig sehr viel wichtigeres als noch so einen Posten zu erschaffen!Mein Gott,wo geht das noch hin?
    Hörte schon von gewissen Leuten,die eine Petition organisieren wollen.

    • Réalité

      -Da kann man nur mehr „den Kopf schütteln“,bei soviel Wahnsinn und Verücktheit!
      Als wenn wir hier im Kleingliedstaate das Sagen in der Weltpolitik hätten!?

      Der ganze Apparat ist in dem Mass so aufgeblasen,dass uns der ganze Rest belacht und verunkt dafür!
      Das dabei all vergeudete Geld im Überfluss könnte für sehr viel wichtigeres und nützlicheres ausgegeben werden!

      -Wie bereits gesagt:

      -Da kann man nur mehr den „Kopf schütteln“!

  5. Eastwind

    Das Problem von Lambertz ist nicht, dass er machthungig ist. Das sind alle Politiker. Er vielleicht mehr als andere, aber der Machthunger beflügelt ihn ja auch. Das eigentliche Problem ist nicht das. Das Problem ist, dass Lambertz alle Leute seine Macht spüren lassen muss. Er braucht das. Die Leute werden von ihm eingeschüchtert, sollen vor ihm Respekt haben. Seine Macht lässt er in vielen Situationen spüren, jetzt wieder, indem er einen Chauffeur wünscht, oder auch bei seinen unerträglich langen Reden. Es ist also nicht nur ein Machthunger, sondern eine Machtbesessenheit. Das ist das Problem, und das ist, was so viele Leute stört und gegen Lambertz aufbringt. Es kommt bei einem Politiker nicht nur auf seine Fähigkeiten an, er muss auch eine gewisse Empathie für die Bürger haben, eine hohe Sozialkompetenz. Die hat Oliver Paasch, aber Karl-Heinz Lambertz hat sie nicht.

    • Nicht Nurso

      Nach der Ära Lambertz (25 Jahre?) MP zu sein kann nicht einfach sein. Es ist sowieso ein Wunder, dass mal jemand es geschafft hat ihn abzulösen. Ich dachte schon, er bleibt ewig MP. Er wahrscheinlich auch. Wenn jemand das Zeug zu einem guten Nachfolger hat dann Paasch. Er hat die Fähigkeit dazu. Das hat er als Minister gezeigt.

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