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Nächste WM-Krone für Remco Evenepoel: Belgiens Jungstar ist jetzt Weltmeister im Einzelzeitfahren

11.08.2023, Großbritannien, Glasgow: Remco Evenepoel aus Belgien von Soudal Quick-Step jubelt nach seinem Sieg auf dem Podium. Foto: David Pintens/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Zehn Monate nach dem WM-Titel auf der Straße holte Remco Evenepoel auch das Regenbogentrikot im Zeitfahren. Wout van Aert belegte den 5. Platz.

Wie entfesselt stürmte Remco Evenepoel über das Kopfsteinpflaster der mittelalterlichen Gassen zum Stirling Castle hinauf und krönte sich unweit der Highlands zum jüngsten Zeitfahr-Weltmeister.

Zehn Monate nach seinem Triumph im WM-Straßenrennen hat der belgische Jungstar bei der WM in Schottland seinen beachtlichen Beutezug mit dem zweiten bedeutenden Regenbogentrikot im Radsport fortgesetzt und auch das Duell der Jungstars mit Tadej Pogacar klar für sich entschieden. „Das war eines meiner großen Ziele in dieser Saison“, ergänzte der 23-Jährige, der in Belgien bereits als neuer Eddy Merckx gefeiert wird.

11.08.2023, Großbritannien, Stirling: Remco Evenepoel aus Belgien von Soudal Quick-Step in Aktion. Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa

Evenepoel siegte am Freitag auf dem 47,8 Kilometer langen Parcours in 55:19 Minuten vor dem italienischen Stundenweltrekordhalter Filippo Ganna und dem überraschend starken Youngster Joshua Tarling aus Großbritannien. Keine Rolle spielte dagegen Pogacar, der Slowene verlor gut drei Minuten auf die Spitze.

Für Evenepoel ist es die Entschädigung für den Verlust des Titels im Straßenrennen am vergangenen Sonntag und der nächste große Erfolg in diesem Jahr, nachdem er bereits Klassikersiege in Lüttich und San Sebastian gefeiert hatte.

Dabei zeigte sich das Jahrhunderttalent auch unbeeindruckt von dem Wirbel um seine Zukunft. Sein Vater Patrick hatte zuletzt einen möglichen Abschied vom belgischen Rennstall Soudal-Quick Step ins Gespräch gebracht.

11.08.2023, Großbritannien, Glasgow: Remco Evenepoel aus Belgien von Soudal Quick-Step steht nach seinem Sieg auf dem Podium. Foto: David Pintens/Belga/dpa

„Ich bin nicht hier, um meine Vuelta-Rivalen zu beeindrucken. Ich will alle wichtigen Trikots im Radsport gewinnen, und dieses fehlt mir noch“, hatte Evenepoel angekündigt. Gesagt, getan: Der 23-Jährige, der 2019 mit Platz zwei sowie in den vergangenen beiden Jahren jeweils mit Bronze bereits drei Zeitfahr-Medaillen geholt hatte, sorgte für den ersten belgischen WM-Triumph im Kampf gegen die Uhr überhaupt.

Nach der ersten Zwischenzeit bei 12,6 Kilometer lag Evenepoel noch hinter „Top Ganna“, dann drehte der Vuelta-Champion aber auf und baute nach und nach den Vorsprung aus.

Die große Überraschung des Tages war aber Tarling. Bei der ersten Zwischenzeit war der 362. der Weltrangliste in Schlagdistanz zu Ganna und Evenepoel. Den Stars Wout van Aert und Tadej Pogacar hatte er da schon eine halbe Minute abgeknöpft. Dabei ist der britische Zeitfahrmeister gerade erst seit Saisonbeginn bei den Profis dabei, einen WorldTour-Sieg hat er noch gar nicht geholt. (dpa)

19 Antworten auf “Nächste WM-Krone für Remco Evenepoel: Belgiens Jungstar ist jetzt Weltmeister im Einzelzeitfahren”

    • Sieh Dir mal die Vorgeschichte von Remco an, ein Jahrhunderttalent. Läuft nen Halbmarathon ohne Vorbereitung und kommt direkt nach den Kenianern an, Nationalspieler bei den Jugendlichen im Fussball, geht zum Radsport und wird dort direkt Weltmeister, schlägt Pogacar in fast allen Rennen.
      Wenn Remco gedopt ist dann sind es alle.

    • Aussems Hubert

      Lieber Herr Unbekannt

      Die sind bestimmt noch nie den Eupener Kaperberg an einem Stück hoch gefahren, glauben sie echt man schmeißt ein paar Pillen ein und fährt eine Tour de France?

  1. Fraglos eine starke Leistung.Wenn er jetzt bei der Vuelta noch gegen Vinegard und Roglic bestehen kann und in den Bergen nicht abgehängt wird,dürfte er die letzten Zweifler überzeugt haben.Bei VanAert bleibe ich dabei,dass er,aus welchen Gründen auch immer,nicht in der Form der letzten Jahre ist.

    • Sie haben Recht „Ermittler“.VanAerts Fahrweise bei der Tour grenzte teilweise schon an Selbstzerstörung.Man hatte fast den Eindruck,dass er von der Teamleitung regelrecht „Verheitzt“wurde.

  2. Franco Bitossi

    Bei Van Aert ist und bleibt das gleiche Problem, denn er ist einfach 15 Kilo zu schwer an Körpergewicht .
    Es müsste ihm doch einleuchten diese überflüssigen Pfunde egal mit welcher Therapie zu entledigen .

  3. Radfreund

    Hervorragende Radleistungen unserer belgischen Fahrer in 2023 für die einem Franzosen oder Spanier im Urlaub wohlwollend auf die Schulter klopfen und die belgischen Radtalente in hohen Tönen loben. Das sollten wir schätzen und genießen… mit etwas Stolz (statt ewiger innerbelgischer Streiterei) und Anerkennung für diese Ausnahmetalente!

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