Fußballfans in mehr als 200 Ländern können am heutigen Freitag um 16 Uhr (MEZ) die Auslosung der Vorrundengruppen für die WM 2018 im TV verfolgen. Beim Mega-Event im Moskauer Kremlpalast werden auch die drei ersten Kontrahenten der belgischen Fußball-Nationalelf festgelegt.
WM-Auslosungen haben seit jeher einen besonderen Reiz. Mit der Festlegung der Vorrundengruppen nimmt auch das Turnier 2018 in Russland konkrete Gestalt an.
Für die Show am Freitag hat die FIFA wie üblich bestimmte Regeln festgelegt. Die Roten Teufel können auch als gesetztes Team im Topf 1 ein schweres Los erwischen.
Nachfolgend eine Reihe von Informationen zur WM-Losshow im Kreml in Form von Fragen & Antworten:
– Wie funktioniert die Auslosung?
Die 32 WM-Teilnehmer wurden von der FIFA auf vier Töpfe mit je acht Mannschaften aufgeteilt. Zunächst werden die Mannschaften aus dem Topf 1 gezogen.
Russland ist in jedem Fall an Position 1 der Gruppe A platziert. Die weiteren sieben Teams, darunter Belgien, werden nacheinander auf die Positionen B1 bis H1 gezogen. Anschließend werden die Töpfe 2, 3, und 4 geleert. Diese Mannschaften können innerhalb der acht Gruppen auf die Positionen 2, 3 oder 4 gezogen werden, was Einfluss auf die Reihenfolge der Partien gegen den Gruppenkopf hat.
– Gibt es Restriktionen für die Zusammensetzung der Gruppen?
Ja. Regionale Regeln hat die FIFA festgelegt. In jeder Gruppe muss mindestens ein Team aus Europa sein, mehr als zwei sind nicht erlaubt. Direkte Duelle von zwei Teams aus einer der fünf anderen Konföderation in der Vorrunde sind untersagt. So können zum Beispiel Brasilien und Argentinien aus Topf 1 nicht auf Kolumbien oder Uruguay aus Topf 2 treffen.
– Wie wurden die 32 Teams auf die Töpfe verteilt?
Die FIFA hat erstmals nur sportliche Kriterien für die Bildung der Töpfe herangezogen und dabei die eigene Weltrangliste von Oktober zugrunde gelegt. Die aktuelle November-Fassung konnte nicht genommen werden, da dann die Teams in den Ausscheidungs-Playoffs gegenüber den direkt qualifizierten Teams einen Vorteil gehabt hätten.
Bis zur WM 2014 wurden die Töpfe stets in einer Mischung aus sportlichen und regionalen Kriterien gebildet. Einzige Ausnahme diesmal ist Gastgeber Russland, dem der Platz A1 trotz einer schlechteren Weltranglistenposition garantiert wurde.
– Was wäre die schwerste und was die leichteste Gruppe für Belgien?
Als dickster Brocken in Topf 2 droht Spanien. Auch die Engländer könnten aus diesem Topf dem DFB-Team zugeordnet werden. Aus Topf 3 kämen dann Senegal oder der Favoritenschreck von 2014, Costa Rica, als komplizierte Kontrahenten in Frage. Aus Topf 4 wäre Nigeria ein unangenehmer Gegner.
Doch auch vermeintlich sehr leichte Gruppen sind möglich. Peru, Iran und Panama wären auf dem Papier zumindest eine lösbare Aufgabe. Auch eine Konstellation mit Kroatien, Ägypten und Saudi-Arabien ist denkbar.
– Was wird für die Roten Teufel durch die Auslosung noch entschieden?
Fast interessanter als die Vorrunden-Konstellation sind für Belgien der weitere Turnierverlauf und die logistischen Details, die durch die Auslosung bestimmt werden.
Je nach Gruppenzugehörigkeit wird auch bestimmt, wer im Achtel- und Viertelfinale warten könnte, wenn es über Kreuz in K.o.-Duellen weitergeht. Deutschland, Brasilien oder Frankreich will man in der Nachbargruppe daher wahrscheinlich gerne vermeiden.
Auch die Spielorte stehen am Freitag fest. Dabei ist von Kaliningrad (als G1) an der Ostsee bis Jekaterinburg (als C1) am Tor zu Sibirien alles möglich. Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez will weite und anstrengende Flugreisen zwischen den einzelnen Spielen im Riesenreich Russland vermeiden.
– Wer zieht die Lose?
Acht Lospaten hat die FIFA ausgesucht und ist sich dabei dem Prinzip treu geblieben, prominente Ex-Stars auszuwählen. Laurent Blanc, Gordon Banks, Cafu, Fabio Cannavaro, Diego Forlan, Diego Maradona, Carles Puyol und Nikita Simonyan werden in unterschiedlichen Funktionen die Kugeln ziehen und damit die Teams auf die Gruppen verteilen.
Geleitet wird die Show von Englands Ex-Star Gary Lineker und der russischen TV-Moderatorin Maria Komandnaja.
– Kann die FIFA bei der Auslosung schummeln?
Die Legende der angewärmten Kugeln hält sich seit Jahrzehnten. Tatsächlich bewiesen wurden Mauscheleien bei Auslosungen noch nicht. FIFA-Wettbewerbsleiter Chris Unger versicherte: „Ich kann Sie auf die Bühne einladen. Und Sie können sich selbst überzeugen, dass es Bälle mit verschiedenen Farben gibt, aber sonst unterscheiden sie sich nicht“, sagte er in Moskau vor Journalisten. „Sie sind gleich in Größe und Temperatur.“
Gerade angesichts der sportlichen Schwäche von Gastgeber Russland wird gemunkelt, dass dem Ausrichter leichte Aufgaben zugespielt werden könnten. Bei einer der diversen Übungsrunden gelang das definitiv nicht. Da bekam, wie Losleiter Lineker twitterte, die Sbornaja England als Gegner für das Eröffnungsspiel zugeteilt. (dpa/cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:
Spielt Deutschland bei der Fußball-WM 2018 in Russland auch im ehemaligen Stalingrad? #WM2018 #WMAuslosung #Wolgograd #Stalingrad https://t.co/zXlfxIllTa pic.twitter.com/TITMWCLQhi
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) November 30, 2017
Bleibt innigst nur zu hoffen , das wenn es im Putinland um die Wurst geht , unsere Jungs nicht wieder wie üblich von allen guten Geister verlassen sind.