Politik

Wahldebatten von Grenz-Echo (mit Publikum) und BRF (ohne Publikum)

Das Publikum bei der Wahldebatte vor der Eupener Stadtratswahl im Oktober 2012 im Hotel Ambassador-Bosten. Foto: Gerd Comouth

Grenz-Echo und BRF werden vor den Kommunalwahlen am 14. Oktober 2018 getrennte Wege gehen. Die Tageszeitung organisiert zusammen mit dem von ihr übernommenen Privatsender Radio Contact neun Wahldebatten mit Publikum. Hingegen verzichtet der BRF für die von ihm organisierten Diskussionsrunden auf einen Saal mit Publikum.

2006 hatten BRF und Grenz-Echo gemeinsam in allen neun Gemeinden je eine Wahldebatte mit den Spitzenkandidaten der sich zur Wahl stellenden Listen organisiert, die alle ein großer Publikumserfolg wurden.

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Das Podium bei der Wahldebatte vor der Stadtratswahl in Eupen im Oktober 2012 (v.l.n.r.): Elmar Keutgen, Karl-Heinz Klinkenberg, Claudia Niessen, Werner Baumgarten und Christoph Hennen. Foto: Gerd Comouth

Sechs Jahre später, vor den Kommunalwahlen 2012, verzichtete der gerade in eine schwere Finanzkrise geratene BRF auf öffentliche Wahldebatten, führte aber dennoch zehn Studiodebatten durch (je eine pro Gemeinde plus eine Debatte zur Provinzwahl).

Das Grenz-Echo begnügte sich seinerseits mit einer öffentlichen Debatte zur Stadtratswahl in Eupen im Hotel Ambassador, die später per Streaming auf der Webseite der Tageszeitung ausgestrahlt wurde.

Vor der Wahl im Oktober 2018 bekommen die Bürger sozusagen Wahldebatten in doppelter Portion: mit Publikum (Grenz-Echo und Radio Contact) sowie ohne Publikum (BRF).

BRF: Aufwand „enorm hoch“

Gegenüber „Ostbelgien Direkt“ erklärte BRF-Chefredakteur Stephan Pesch auf Anfrage: „Bei uns sind selbstverständlich wieder Debatten im Vorfeld der Wahlen geplant. Wir werden allerdings keine Debatten vor Publikum führen, und zwar aus dem einfachen Grund, dass wir diese Debatten für Radio und Fernsehen und fürs Netz aufzeichnen.“

Der Aufwand für eine solche Fernsehaufzeichnung in den neun Gemeinden (plus Provinz!) sei „enorm hoch (auch zeitlich und personell) – und das neben unserer normalen Produktion“, so Pesch.

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BRF-Wahldebatte zur Eupener Stadtratswahl 2012. Foto: BRF

„Stattdessen nutzen wir dafür unser neues größeres Fernsehstudio im Funkhaus, das gerade mit dem Ziel gebaut wurde, dort neben der täglichen ‚Blickpunkt‘-Sendung auch Gespräche und Debatten stattfinden zu lassen. Diese Debatten stehen dann auf unseren verschiedenen Verbreitungskanälen zur Verfügung“, erklärte der BRF-Chefredakteur weiter.

Von Seiten des Grenz-Echo verlautete, vor möglichst viel Publikum sollen Programme hinterfragt und Spitzenkandidaten auf den Prüfstand gestellt werden. Bei den Podiumsdiskussionen soll außerdem gewährleistet sein, dass die anwesenden Bürger gebührend zu Wort kommen.

Grenz-Echo-Chefredakteur Oswald Schröder erklärte: „Kommunalwahlen sind ein Herzstück unserer Demokratie. Hier kann der Bürger direkt mitreden, weil die Entscheidungen in den Gemeinderäten ihn unmittelbar in seinem Alltag betreffen. Die Wahlen in diesem Jahr sind außerdem besonders interessant, weil wenigstens sechs neue Bürgermeister in ihr jeweiliges Rathaus einziehen werden. Da wollen wir vor Ort dabei sein.“ (cre)

15 Antworten auf “Wahldebatten von Grenz-Echo (mit Publikum) und BRF (ohne Publikum)”

      • Mischutka

        Hallo, lieber Gott …. DAS ist mal (wieder) eine gute Antwort ! Das Suppenhuhn kritisiert, benörgelt und provoziert alle die hier ihre Meinung wiedergeben …. indem es selbst dabei genau das gleiche tut….. Aber : dieses Huhn würde doch perfekt in unsere „¨Hühner- und Hähne- Partei“ reinpassen…. Es soll sich schnellstens in der neuen „HHP“ anmelden….. das wird lustig, denn da haben wir „Hähne“ wenigstens etwas zum ……..(lachen meine ich natürlich)…….

        • Und wieder haut Mischi einen raus, unverhofft und auf vollem Magen. Mein Schwager, meine Schwester mütterlicherseits, ein Freund aus einem benachbarten, grossen Land, mein Klempner und ein befreundetes Ehepaar aus der Eifel, wir alle haben flach gelegen. Dein Humor ist mehr als Gold wert, lieber Spasskönig von OD.

          • @ Fanpost

            Die wahre Pointe haben Sie scheinbar übersehen. Er schreibt: …..da haben wir „Hähne“ wenigstens etwas zum …
            Er hält sich also für einen Hahn. Wenn das sein Hund liest schafft er es nicht mal bis zur Suppe.

            • Louis quatorze

              Ob der gute mischutka sich noch für einen guten Hahn halten kann , ja das bleibt dahingestellt und ist meines Erachtens stark zu bezweifeln . Es ist aber auch schon eine absolute Genugtuung , wenn man sich in Gedanken für einen guten Hahn hält .

            • Alfons Van Compernolle

              So ganz Unrecht hat Supenhuhn nun auch wieder nicht. Koennte ja tatsaechlich mal eine eigene Wahlliste aufstellen, was eine Chance fuer Veraenderung und Noergel-Umsetzung waere.
              Zum anderen, wuerde der Bello tatsaechlich den Hahn als Genussmittel entdecken, waere das nicht gerade gesund, da die Gefluegelknochen splittern und im Hals stecken bleiben.

              • Marie-Elise

                Das stimmt so gar nicht mehr, mit den splitternden Hühnerknochen. Unser Hund, immerhin 14 Jahre alt, hat immer alle Hähnchen- und Hühnerknochen, die so anfielen, bekommen und hatte nie Probleme damit. Vielleicht sind die Knochen mit der Massentierhaltung ja auch weicher geworden….

  1. Alemannia4ever

    Der BRF entfernt sich immer mehr von seinem Publikum bzw. Hörern und Zuschauern.
    Eine sehr bedauerliche Entwicklung – zumal die große Mehrheit der Sprecher grottig ist: unklare, gequälte und dialektal gefärbte Aussprache. Wenn ich Profis hören will, dann schalte ich Vivacité oder WDR ein. Auch Radio Contact Ostbelgien Now hat ansprechendere Stimmen.

  2. Pensionierter Bauer

    Da bin ich aber glücklich, denn die traditionellen Debatten haben mir bei der letzten Gemeinderatswahl 2012 so richtig gefehlt. Schade, dass der BRF sich hier nicht involviert. ich glaube die haben irgendwann an der falschen Stelle investiert.Eine Studiodebatte ist eben nur halb so interessant als eine vor großem Publikum.

  3. Wie es der Chefredakteur des BRF andeutete: das wäre für diesen Sender ein finanzielles Problem, nicht nur was die materiellen Produktionskosten angeht, der BRF ist bekanntlich eine sog. Öffentlich Rechtliche Einrichtung. Die Mitarbeiter haben ein entsprechendes (Gehalts)-Statut, wobei Überstunden usw.aufgrund dessen merklich zu Buche schlagen (würden). Bei dem privaten Grenz-Echo und Radio Contact ist das eher anders gelagert……..

  4. Wird die PFF sich wieder mit der CSP im Ambassador vorne rechts einig falls sie eine Mehrheit finden? so wie es auf PDG Ebene stattgefunden hat ??? Jedoch wurde nichts daraus…..
    Christa ist leider nicht dabei denn sie könnte die PFF führen wie kein anderer, jedoch wurde sie nicht mit der Mehrheitsäugelei geimpft in dem man drohte die PFF auf PDG Ebene auszubooten ?,,,,
    Wer zahlt den Blech, 5 Gang-Menu ??? Irgend eine Parteikarte, na ja, man wird satt.
    Es wir sehr, sehr interessant denn hier werden einige Mitläufer geopfert….

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