Nachrichten

Vermittlung von Altkanzler Schröder „schief gelaufen“ – Botschafter der Ukraine spricht von „Trauerspiel“

01.07.2020, Berlin: Gerhard Schröder (SPD), ehemaliger Bundeskanzler und Leiter Verwaltungsrat Nord Stream 2, wartet auf den Beginn der Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestags zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 im Sitzungssaal. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat die Bemühungen des deutschen Altkanzlers Gerhard Schröder im Ukraine-Krieg für gescheitert erklärt.

„Die Sache ist für uns endgültig erledigt“, sagte Botschafter Andrij Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Für die Ukraine machen weitere Gespräche Schröders gar keinen Sinn. Es ist schon traurig zu beobachten, wie die ganze Sache schief gelaufen ist.“

Schröder war vergangene Woche Mittwoch von Istanbul aus nach Moskau gereist, wo er nach dpa-Informationen am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprach.

01.03.2022, Berlin: Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland. Foto: Fabian Sommer/dpa

Schröder ist seit langem mit Putin befreundet, der vor knapp drei Wochen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Der Altkanzler ist zudem für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft.

Melnyk betonte erneut, dass die Initiative für die Vermittlungsaktion von Schröder ausgegangen sei. „Es gab schon gewisse Hoffnung auf Resultate, sonst hätte sich keiner in der Ukraine bereit erklärt, ihm Gehör zu schenken“, sagte er. Am Sonntagnachmittag sei ein ukrainischer Mittelsmann von Schröder persönlich über den Verlauf der Gespräche in Moskau informiert worden.

„Die Ergebnisse waren aber absolut nutzlos. Es wurde gar nichts Neues berichtet, was wir nicht schon aus unseren eigenen Gesprächen mit der russischen Seite gewusst hätten“, sagte Melnyk. „Sehr schade, dass diese Chance vergeudet wurde.“ Der Botschafter sprach von einem „Trauerspiel“. Ähnlich hatte er sich zuvor bereits in der „Bild“-Zeitung geäußert. (dpa)

17 Antworten auf “Vermittlung von Altkanzler Schröder „schief gelaufen“ – Botschafter der Ukraine spricht von „Trauerspiel“”

  1. Johann Klos

    Trauerspiel — schiefgelaufen

    Warum Posaunen hier alle ins gleiche Horn. Warum nehmen die meisten jeden Blödsinn der von Journalisten in die Welt gesetzt wird als das Evangelium des 21 Jahrhunderts an.

    Da Schröder weiterhin zu seinem Blutsbruder steht kann ja auch heißen das er im Grunde dessen Strategie mitträgt.

    Warum also könnte es bei diesem Treffen nicht ganz einfach um ein strategisches Gespräch im Bezug auf jetzige und spätere Lieferungen von Gas, Öl und Kohle gehen.
    Immerhin ist Schröder rechts und links in verschiedenen Aufsichtsräten und am Telefon wird das wohl nicht gehen oder glaubt hier einer das seine Geräte nicht von verschiedensten karitativen Vereinigungen abgehört werden.

    • Marc Van Houtte

      Am besten Schröder zieht nach Moskau und bleibt da bei seinem Freund.
      Ziel muss es sein, dass D kein Gas und Öl aus dieser Quelle abnimmt.
      Schröder hat den Kaviar Sozialismus auf eine noch höhere Ebene geführt.
      Unvergessen wie er stur behauptete in der Wahlnacht gegen Merkel gewonnen zu haben.
      „Genossen“ in Brioni Anzügen braucht die Welt nicht.

      • Corona2019

        @ – Marc Van Houtte 16:19

        Das müssen sie ihm verzeihen.
        In der Wahlnacht hatte er sich ein paar Drogen zu viel durch die Nase gezogen.
        Aber es ist wie sie schreiben, unvergessen , und wird es auch bleiben.
        Habe nie verstanden , wie man sich an einem Abend so blamieren kann, in der Position die er hatte.
        Und alleine wegen dieses Clown Auftritts in der Wahlnacht, wird er diese Position auch nie mehr bekommen .
        Dass er das Ruder im Putin Krieg rumreissen könnte, glaube ich erst recht nicht .

  2. Robin Wood

    Ob man Schröder mag oder nicht: Immerhin hat er versucht zu deeskalieren und eine friedliche Lösung zu finden.
    Wir waren bei den Gesprächen nicht dabei und können nicht sagen, welche Seite eventuell welche Zusagen nicht geben wollte.

    Melnyk: „Es ist schon traurig zu beobachten, wie die ganze Sache schief gelaufen ist.“
    Da hätte Melnyk auch mitteilen können, was schief genau gelaufen ist.
    So können wir nur spekulieren, was nichts bringt.

  3. Robin Wood
    Was machte Schröder schon richtig
    alles war Pfusch egal wo er angefangen hatte, Aber so sind die Anwälte nun mal
    Geiz ist bei ihnen ein Fremdwort, hier zählt nur Gier
    Ein Anwalt verklagt sogar die eigene Mutter wenn es um Geld geht

  4. Friedrich Meier

    Ich habe gehört, was der Gerhard zu Vladimir gesagt hat:
    „Komm Briederchen, trink! Kosakenkaffee!“
    Dann hat der Schröder sich ein paar Tausend Dollar vom Putin in die Tasche gesteckt, der das Geld wiederum von Scholz erhielt für ein paar Liter Gas.
    Von SPD-Mann zu SPD-Mann …ist doch alles OK…

  5. Schröder jetzt so anzuprangern na ja…Da gibt es auch noch andere,die für die gescheiterte Ostpolitik verantwortlich sind.Von einer gewissen Frau Merkel z.B. hört man momentan gar nichts.

  6. Friedrich Meier

    Auch Franzosen sind Profiteure von Russland:
    Am 20. Dezember 2012 bot Russlands Präsident Wladimir Putin Gerard Depardieu die russische Staatsbürgerschaft an. Gérard Depardieu beantragte Anfang Januar 2013 offiziell russische Papiere und erhielt diese am 3. Januar 2013 von Wladimir Putin per Ukas.

  7. Torsten Ogertschnig

    Man muss zunächst verstehen dass der Ukraine Krieg einen Hintergrund hat. Wenn man das verstanden hat, dann wird klar dass das nicht auf Putins Mist gewachsen ist und er da auch nur eine der Schachfiguren auf dem großen Spielfeld ist.
    Da kann sein Kumpel Schröder auch nichts dran verändern, der im Übrigen ebenfalls nur eine kleine Spielfigur ist.

    Da die Ukraine bereits früher schon ein Ansinnen an die EU gestellt hatte, um Mitglied zu werden, dürfte sicherlich klar und verständlich sein, dass es in Russland „Mächte“ gibt die nicht unbedingt ein Interesse an einer Grenze Russland / EU haben wollen. Da ist so ein Stückchen Land dazwischen immer noch als ein Puffer sehr hilfreich.

    Zudem gab es bereits 2003 nicht öffentliche Aussagen, welche sich auf ein vereinigtes Europa vom Atlantik bis zum Ural bezogen haben. Was aber bedeutet, dass zunächst einmal in Russland mächtig aufgeräumt werden musste. Was offensichtlich nun in einer größeren Entrümpelungsaktion im Zuge dieses Krieges ebenfalls vollzogen werden könnte.
    Die Tage von Putin sind gezählt, man wird ihn zu guter Letzt als Bauernopfer und Kriegstreiber, wie so viele andere diktatorische Machthaber aller Herren Länder entsorgend und danach wird man dann wohl auch in Russland so etwas wie eine pro westliche Demokratie installieren.
    Wobei dieser Krieg, wenn wir alle nicht aufpassen noch ein paar Jahre vor sich hin toben kann.
    Letztlich geht es dabei ja auch darum die Ukraine vollkommen in den Ruin zu treiben, damit die Menschen dort danach gar nichts mehr haben und man sie dann gemütlich mit all den westlichen Wohlstandsdingen und den dafür erforderlichen Krediten, schlecht bezahlten Arbeitsplätzen in Großkonzernen usw. versklaven kann.

    Oder warum schießen die Russen die zivilen Häuser kaputt und zerstören alles was ihnen in den Weg kommt. Warum hinterlassen sie überall verbrannte Erde?!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern