Der Ire Dan Martin hat den ausgemachten Favoriten der ersten kleinen Bergankunft der 105. Tour de France die Show gestohlen. Auf der steilen Rampe der Mûr-de-Bretagne war Martin im Finale der sechsten Etappe früh nach vorne gesprungen und hielt seinen Sekunden-Vorsprung bis zum Zielstrich.
Zu den ersten Geschlagenen gehörten Pierre Latour (Frankreich) auf Rang zwei vor Altmeister Alejandro Valverde (Spanien) und dem Franzosen Julian Alaphilippe. Der Belgier Greg Van Avermaet konnte sein Gelbes Trikot nach 181 Kilometern mit drei Sekunden Rückstand auf den Tagessieger verteidigen.
Zu den großen Verlieren des Donnerstags gehörten der Lokalmatador Romain Bardet, der rund 31 Sekunden auf Martin verlor, vor allem aber der Sunweb-Kapitän Tom Dumoulin.
Der Zeitfahr-Weltmeister, der sich zum Tourauftakt als vermutlich ernsthaftester Herausforderer des viermaligen Seriensiegers Chris Froome herauskristallisierte, hatte 5,6 Kilometer vor dem Ziel eine Reifenpanne.
Obwohl sich gleich drei Teamhelfer vor ihn spannten, verlor er bei der wilden Aufholjagd 53 Sekunden auf den Tagessieger und wertvollen Boden im Kampf um das Maillot Jaune. Vorjahressieger Froome hielt sich gut und kam mit acht Sekunden Rückstand auf Martin ins Ziel. Sein Co-Kapitän Geraint Thomas rückte noch näher an Van Avermaet heran und liegt mit drei Sekunden Rückstand jetzt auf dem zweiten Platz des Gesamtklassements.
Zweimal war der zwei Kilometer lange und im Schnitt bis zu 6,9 Prozent steile Schluss-Anstieg auf die Mûr zu meistern. Dazwischen lagen 16 Kilometer. Nach 2011, als der spätere Tour-Sieger Cadel Evans gewann, und 2015 (Alexis Vuillermoz) endete zum dritten Mal in der Tour-Geschichte eine Etappe auf der Mûr. (dpa)