Nachrichten

Uli Hoeneß sitzt jetzt im Gefängnis

Uli Hoeneß. Foto: dpa

Uli Hoeneß ist im Gefängnis. Zweieinhalb Monate nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung hat Deutschlands prominentester Steuersünder am Montag seine Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech angetreten.

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Der Fußball-Manager hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern vorenthalten. Seine Selbstanzeige vom Januar 2013 wertete das Gericht als unzureichend.

Als sogenannter Selbststeller, der nicht aus der Untersuchungshaft ins Gefängnis muss, konnte sich Hoeneß nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa innerhalb einer Zwei-Wochen-Frist den Tag selbst aussuchen. Kurz vor 12 Uhr fuhr eine silberne Limousine durch den Seiteneingang. Ob der prominente Häftling darin saß, war aber unklar.

Ab Frühjahr 2015 Hafterleichterungen

Uli Hoeneß mit einem seiner Verteidiger bei seinem Prozess im März. Foto: dpa

Uli Hoeneß mit einem seiner Verteidiger bei seinem Prozess im März. Foto: dpa

Zunächst muss Hoeneß seine Strafe im sogenannten geschlossenen Vollzug absitzen. Der offene Vollzug beginnt üblicherweise 18 Monate vor dem voraussichtlichen Haftende. Hoeneß könnte bei guter Führung nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Strafe entlassen werden, also nach zwei Jahren und vier Monaten. Das wäre im Herbst 2016.

Zieht man davon die 18 Monate ab, dürfte Hoeneß laut dpa bereits nach rund 10 Monaten geschlossenem Vollzug, also im nächsten Frühjahr, mit spürbar gelockerten Haftbedingungen rechnen. Ausgang, Urlaub und Freigang würden dazugehören.

Freigänger kehren abends in die Zelle zurück. Tagsüber gehen sie in relativer Freiheit einer geregelten Arbeit nach.

16 Antworten auf “Uli Hoeneß sitzt jetzt im Gefängnis”

  1. Gute Nacht, Uli, schläftst du schon? Laut Bild musst du ja früh raus. Schreib doch einfach ein Tagebuch. Wird bestimmt ein Bestseller. Titel: „Landsberger Notizen eines Steuersünders“.

  2. Zaungast

    Ich lese immer vom „Steuersünder“ Hoeneß.

    Der Mann ist schlicht und ergreifend ein Betrüger, auch wenn wir alle kleine Sünderlein sind in puncto Steuern, wenn wir nur die Gelegenheit dazu bekommen.

    Oder kennen Sie einen Selbständigen, der korrekt abrechnet? Einen Bauherrn, der verlangt, die MWS bis auf den letzten Cent zu bezahlen? Einen arbeitslosen oder pensionierten Handwerker, der nicht noch „schwarz“ tätig ist?

    Wie sagte mal eine Bekannte von mir: „Man muss den Staat bescheissen, wo es geht.“

    Aber wenn es darum geht, Sozialleistungen, Subsidien, Studienbörsen, usw. von eben diesem Staat zu verlangen, dann halten alle die Hand auf und meckern, wenn das Geld nicht so fließt wie gefordert.

    Wie sagt unser bis jetzt noch MP so schön: aus dem Subventionstopf schöpfen, Fördergelder aus europäischen Geldquellen sprudeln lassen…

    • Betrüger

      Wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten Steuern hinterzieht, ist jeder ein Betrüger.
      Im GE gestern war ein Artikel über Thierry Neuville und sein Leben in Monaco zu lesen. In meinen Augen sind all die Sportler und Prominenten, die nur aus dem Grund in eine Steueroase ziehen, um ihr Geld am heimischen Fiskus vorbei zu schleusen, legale Betrüger. Moralisch sind sie nicht besser zu beurteilen als ein Uli Hoeneß, denn die Motivation ist die Gleiche.

      • Der Staat hat kein Recht, irgendjemanden zu bestehlen, er hat lediglich die Macht.
        Es ist vollkommen normal, dass jeder versucht sein Eigentum vor Raub zu schützen. Schon interessant, dass diejenigen, die vom Staat, also von Diebstahl leben, sich im Recht wähnen und glauben, dass ihre Opfer, die sich gegen diesen Diebstahl wehren, im Unrecht seien.

  3. Multi-Media

    Ich glaube der größte Betrüger ist der Staat , sei es Deutschland , Belgien oder all die anderen.
    Es kommt keiner vom Steueramt auf einen zu und sagt : hier ist eine Möglichkeit etwas von der Steuer abzuziehen .
    Seit 10 Jahre habe ich die gleiche Invaliden Rente und muß jedes Jahr Steuern nachzahlen . Jedes Jahr eine andere Berechnung . Bei einer Monatsrente von 1500 € waren Nachzahlungen von 1800 € bis runter auf sogar nur 400 € .Wie ist das möglich , bei mehrfacher Nachfrage kann mir keiner eine Antwort geben . Das finde ich als Betrug am Bürger .

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern