Nachrichten

Trumps Sprecher Spicer sorgt mit Nazi-Vergleich für massive Empörung

Trump-Sprecher Sean Spicer. Foto: Screenshot Youtube

Wenn schon nicht Donald Trump selbst ins Fettnäpfchen tritt, dann erledigen dies für ihn Leute aus seiner Entourage. So wie jetzt Sean Spicer. Der Sprecher des US-Präsidenten zog mit einem Satz über Adolf Hitler massive Empörung auf sich.

Spicer hatte am Dienstag erklärt in Bezug auf Syrien, nicht einmal jemand, der so „verabscheuungswürdig“ gewesen sei wie Hitler, sei so tief gesunken, chemische Waffen einzusetzen.

Dafür schlug ihm eine Welle der Kritik entgegen. Auch Rücktrittsforderungen wurden laut. Spicer entschuldigte sich daraufhin.

Ein Journalist hatte nach Angaben der Agentur dpa den 45-Jährigen während des täglichen Presse- Briefings gefragt, warum er glaube, dass Russland seine Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ausgerechnet jetzt einstellen werde, wo beide doch schon seit Jahren kooperierten.

Das Weiße Haus in Washington. Foto: Shutterstock

Spicer sagte daraufhin, nicht einmal im Zweiten Weltkrieg seien chemische Waffen eingesetzt worden. Dann zog er den Vergleich zu Hitler. Russland müsse daher seine Unterstützung für Assad überdenken, erklärte er.

Als eine Reporterin ihn wenig später bat, die Äußerung zu erklären, geriet Spicer ins Straucheln. Er sagte: „Er (Hitler) hat Gas nicht auf dieselbe Art und Weise gegen sein eigenes Volk eingesetzt, wie es Assad tut. (…) Er hat es in die Holocaust-Zentren gebracht, das ist mir klar. Aber was ich zum Ausdruck bringen will, ist die Art, wie Assad es eingesetzt hat, indem er in die Städte geht und es über den Stadtzentren abwirft.“

Mit dem Begriff „Holcaust-Zentren“ meinte er offensichtlich die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Diese hatten in den Gaskammern in Auschwitz und anderen Lagern mehr als eine Million Menschen mit Giftgas ermordet, vor allem Juden, aber auch viele Sinti und Roma sowie andere Gruppen. Insgesamt brachten die Nationalsozialisten sechs Millionen Juden um.

„Es war ein Fehler, das zu tun“

Am Abend entschuldigte er sich in einem Interview des Senders CNN. Er habe einen „unangebrachten und unsensiblen“ Bezug zum Holocaust verwendet, erklärte er. «Es war ein Fehler, das zu tun.»

Das Anne-Frank-Zentrum in New York warf dem 45-Jährigen vor, den Holocaust zu leugnen. Die Organisation forderte seinen Rücktritt. „Sean Spicer mangelt es an der Integrität, Sprecher des Weißen Hauses zu sein, und Präsident Trump muss ihn sofort feuern.“

Das American Jewish Committee nannte den Vorfall in einer Twitter-Nachricht unerhört.

Auch die Fraktionschefin der Demokraten, Nancy Pelosi, forderte Spicers Rückzug. „Während jüdische Familien in den USA das Pessach-Fest feiern, spielt der Sprecher des Weißen Hauses die Schrecken des Holocausts herunter“, erklärte sie. Trump müsse sich von den Worten distanzieren. (dpa)

Eine Antwort auf “Trumps Sprecher Spicer sorgt mit Nazi-Vergleich für massive Empörung”

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern