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Nach Massakern: Trump will die Todesstrafe bei Hassverbrechen mit vielen Toten einführen

21.11.2016, USA, San Quentin: Blick in die Hinrichtungskammer im San Quentin-Gefängnis, in der mit Injektion Urteile vollstreckt werden. Die USA wollen auf Bundesebene erstmals nach mehr als 15 Jahren wieder die Todesstrafe vollstrecken. Foto: Eric Risberg/AP/dpa

Die USA trauern um die Toten der Massaker in Texas und Ohio. US-Präsident Donald Trump will nun härter gegen Täter vorgehen, die ein Hassverbrechen mit zahlreichen Toten verüben – er will sie künftig schnell hinrichten lassen.

Nach den Massakern vom Wochenende in den USA will Präsident Donald Trump eine Gesetzesinitiative auf den Weg bringen, die die Todesstrafe bei Hassverbrechen in Form von Massenmord vorsieht.

Er habe das Justizministerium angewiesen, eine entsprechende Gesetzgebung auszuarbeiten, sagte Trump am Montag im Weißen Haus in einer Ansprache an die Nation. Die Hinrichtungen müssten „schnell, entschlossen und ohne jahrelange unnötige Verzögerung“ geschehen. Zwei Schützen hatten am Wochenende in El Paso (Texas) und in Dayton (Ohio) insgesamt 29 Menschen getötet.

05.08.2019, USA, Washington: Donald Trump, Präsident der USA, spricht im Weißen Haus. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Trump sagte, die Nation müsse sich geschlossen gegen Rassismus, Fanatismus und „White Supremacy“ stellen – also gegen die Ideologie der Vorherrschaft der Weißen. Die Taten vom Wochenende seien „ein Angriff auf unsere Gemeinschaften, ein Angriff auf unsere Nation und ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit“.

Erst vor wenigen Tagen hatte die US-Regierung angekündigt, dass sie auf Bundesebene erstmals nach mehr als 15 Jahren wieder die Todesstrafe vollstrecken will. In den vergangenen Jahren hatten mehrere US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft oder deren Vollstreckung ausgesetzt.

Nach Angaben des Death Penalty Information Centers gibt es diese Höchststrafe inzwischen in rund 20 der 50 US-Staaten nicht mehr. Bei Fällen, in denen Straftäter von Bundesgerichten zum Tode verurteilt wurden, entscheidet die Bundesebene, ob die Strafe vollstreckt wird. Zuletzt hatte es 2003 eine Hinrichtung auf Bundesebene in den USA gegeben. Die Todesstrafe wurde seitdem zwar weiter verhängt, aber nicht vollstreckt. Das will die Regierung von Trump nun ändern. (dpa)

7 Antworten auf “Nach Massakern: Trump will die Todesstrafe bei Hassverbrechen mit vielen Toten einführen”

  1. Diese Attentäter / Amokschützen
    – tendieren dazu sich gegen Ende ihrer Aktion selbst zu töten
    – werden häufig von Ordnungskräften erschossen (Trump forderte ja auch Lehrer dazu auf sich zu bewaffnen)
    – werden in der Tat auch schon mal überwältigt und festgenommen.

    Es erschließt sich nur der Logik Trumps, wie die Todesstrafe diese Spezies abschrecken soll; die haben mit dem Leben abgeschlossen, wenn sie loslegen.

    Ein paar juristische Fragen bleiben zu klären:
    – schnelle Hinrichtungen ohne Verzögerung / Recht auf fairen Prozess (und Verteidigung)
    – Definition des Massenmordes.

  2. In den USA ist die Justiz inzwischen hochempfindlich, psychisch Kranke hinrichten zu lassen. Da schießt sich Trump mit folgendem ein Eigentor:

    Er fügte hinzu, dass es bei Taten wie denen vom Wochenende auch um ein Problem psychischer Erkrankungen gehe. „Das sind Menschen, die sehr, sehr ernsthaft psychisch krank sind“, erklärte er.

  3. Der Herr Trump spielt immer wieder mit den niedersten Gefühlen der Menschen – und so mancher Europäer springt darauf an und applaudiert. Trump spielt eine Karte, die so alt ist wie die Menschheit: Einfache Lösungen für komplizierte Sachlagen. Genauso alt ist aber die Erkenntnis, dass diese Lösungen keine Lösungen sind. So auch in der Frage der Todesstrafe.

    Der. hat schon viele richtige und gute Argumente zu der Thematik gebracht. Hier noch zwei Argumente:

    1. Die Kriminalitätsrate in den USA ist mitnichten niedriger als in Staaten, die keine Todesstrafe haben – ganz im Gegenteil.
    2. Täter, die wissen, dass sie nichts mehr zu verlieren haben und denen die Todesstrafe sicher ist, werden besonders grausam und intensiv bei ihrem verbrechen vorgehen. So erklären sich auch die vielen Massaker in den USA.

    Aber Argumente sind unseren „besorgten“ Mitbürgern sowieso egal. Sie betreiben das Geschäft mit der Angst, dem Hass, der Ausgrenzung und der Hetze.

    • Im Westen nichts Neues

      Och nee, Göttchen, mir kommen doch gleich die Tränen wegen Ihrem Gesülze.
      Ist doch nur Einheitsbrei den Sie dauernd hier posten. Wenden Sie doch mal Ihre Schallplatte, die eine Seite hat schon längst Kratzer!

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