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Trump empfängt Merkel: „Lieber miteinander als übereinander reden“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (hier bei ihrem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus im März) ist wieder obenauf. Foto: dpa

Knapp zwei Monate nach seiner Amtseinführung hat US-Präsident Donald Trump am Freitag in Washington die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Weißen Haus empfangen. Es ist das erste Zusammentreffen des neuen US-Präsidenten mit der Kanzlerin. 

Auf dem Programm standen ein Gespräch Merkels und Trumps unter vier Augen sowie ein Treffen mit Vertretern der Unternehmer und der Auszubildenden. Anschließend fand eine gemeinsame Pressekonferenz von Präsident und Kanzlerin statt.

Das Treffen fiel in eine schwierige Phase der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Trump hatte in seinem Wahlkampf und auch nach der Wahl im November schweres Geschütz gegen Merkel aufgefahren. Kern seiner Kritik war vor allem ihre Flüchtlingspolitik.

Merkel betonte, sie wolle nach vorne schauen. Als Hauptziel des Besuchs wurde der Aufbau von Vertrauen und die Suche nach Gemeinsamkeiten ausgegeben. Im Übrigen sei es „immer besser, miteinander zu reden als übereinander“.

Aufhängerartikel von bild.de am Freitag.

Der Besuch der Kanzlerin wurde von hohen Erwartungen begleitet. Die Idee eines gemeinsamen politischen Westens steht auf dem Prüfstand, weil Trump eine strikte Politik des „Amerika zuerst“ vertritt.

Merkel betonte, Deutschland habe mit Blick auf die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg den USA viel zu verdanken. Das Treffen sei eine „große Freude“ gewesen. „Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu reden.“

Das Treffen war mit großer Spannung erwartet worden. Trump hatte Merkel zwar zwischenzeitlich als „fantastisch“ und „große Anführerin“ gelobt, sie aber gleichzeitig scharf für ihre Flüchtlingspolitik kritisiert. Es sei irrsinnig, so viele Menschen ins Land zu lassen. Für beide Seiten ging es also vor allem auch darum, Vertrauen aufzubauen und nach Gemeinsamkeiten zu suchen.

Die Kanzlerin versprach in der Pressekonferenz, die deutschen Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen. Deutschland habe sich auf das Nato-Ziel verpflichtet, bis 2024 zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für das Militär auszugeben.

Trump sieht sich nicht als Isolationist

Die Nato hat sich das Zwei-Prozent-Ziel bei einem Gipfeltreffen 2014 gesetzt. Derzeit erreichen nur fünf von 28 Mitgliedern dieses Ziel. Deutschland liegt bei 1,2%, die USA bei 3,6%. Die Amerikaner haben die Bündnispartner aufgefordert, bis Ende des Jahres einen Plan zu entwickeln, wie das Zwei-Prozent-Ziel erreicht werden kann.

Anhänger von Donald Trump mit einem Plakat, auf dem geschrieben steht, dass Trump Amerika wieder groß machen wird. Foto: Shutterstock

Bezogen auf die Wirtschaft betonte Trump, er sei nicht für Abschottung und Isolation, er sei für Handel, aber Handel „muss fair sein“. „Wir wollen Fairness, keine Siege.“ Die Bedingungen gegenüber den USA seien über Jahre „sehr unfair“ geworden „und das muss aufhören“, sagte Trump.

Die Handelsabkommen mit Mexiko und Kanada (Nafta) bezeichnete der US-Präsident als „Katastrophe für die USA, für die Firmen und ganz besonders für die Arbeitskräfte“. Das Transpazifische Freihandelsabkommen TPP hat Trump bereits aufgekündigt.

Merkel erwiderte, manchmal sei es mühevoll, Kompromisse zu finden, „aber dazu sind wir gewählt.“

Die Kanzlerin verwies in diesem Zusammenhang auf die positiven Erfahrungen in der EU. Jedes Handelsabkommen der EU habe mehr Arbeitsplätze geschaffen. Beide Seiten hätten jeweils davon profitiert. „In diesem Geiste würde ich mich freuen, wenn wir die Verhandlungen mit den USA wieder aufnehmen könnten.“ Trump sagte, er wolle keinen Sieg: „Alles, was ich will, ist Fairness.“

Auch das Verhältnis zu Russland kam zur Sprache, dieses wolle man „verbessern“, so Merkel. Das Minsker-Friedensabkommen für die Ukraine müsse dabei eine Grundlage sein.

Auf tagesschau.de war am Freitag wörtlich zu lesen: „Der Gesamteindruck dieses Treffens war eher kühl: Ein sonst oft übliches, nochmaliges Händeschütteln gab es nicht – trotz lautstarker Aufforderungen der Fotografen, und auch die Kanzlerin fragte den Präsidenten leise danach. Trump reagierte nicht. Der US-Präsident wirkte vergleichsweise angespannt und ernst.“ (dpa/spiegel.de/cre)

21 Antworten auf “Trump empfängt Merkel: „Lieber miteinander als übereinander reden“”

  1. „Ein sonst oft übliches, nochmaliges Händeschütteln gab es nicht – trotz lautstarker Aufforderungen der Fotografen, und auch die Kanzlerin fragte den Präsidenten leise danach. Trump reagierte nicht.“
    Die Zeiten ändern sich!!!

    • Radio Euro

      Ich habe die Szene nicht gesehen, von der es heißt, Frau Merkel wollte dass sie sich (noch mal) die Hand geben. Ich halte es aber plausibel, dass er das nicht „mitbekommen“ hat, wie sein Sprecher, der frühere Osterhase (stimmt das?), das vorige Nacht erklärt hat. Damit sollte man diese Sache aber auch gut sein lassen, finde ich, das war ein Moment in einem Treffen, das wohl 4 Stunden dauerte. Man darf nicht vergessen: Es stehen da nicht 2 Leute in einem Raum – es stehen viele Leute in dem Raum, neben Fotografierenden auch Leute vom Stab des Präsidenten etc. – er wird schlicht und ergreifend abgelenkt gewesen sein.

      • Forensiker

        Mischutka, Sie langweilen das ganze Forum mit Ihren ewigen, falschen Artikeln. („das“ Merkel zb., damit Sie es auch verstehen). Irgendwann ist es nicht mehr komisch. Wie kann man nur so blöd sein?

        • Mischutka

          @ Forensiker :
          Stimmt ! Wie kann man nur so blöd sein, um auf meine „Artikel“ zu antworten ? Da muss schon ein Facharzt einschreiten …..
          Übrigens habe ich noch NIE „falsche“ Artikel“ geschrieben – habe nur sehr viel erlebt im Leben. Außerdem zwinge ich niemand, meine „Artikel“ zu lesen. Und wenn man schon den Mischutka hier kritisiert, dann auch bitte ein paar „Kollegen“ – doch wohl (wegen Angstzuständen) keinen Mut dazu. „Das“ Merkel“ schrieben schon andere lange vor mir….. aber „alles und jeden“ hier zu lesen ist wohl zu anstrengend. (Ich empfehle auch einen Rechtschreibe-Kurs).

  2. Zaungast

    Trump hockt so missmutig da wie jemand, der im Bahnhof sitzt und auf seinen Zug wartet, der eine Stunde Verspätung hat.

    Merkel signalisiert mit ihrer Körperhaltung immerhin den Wunsch nach Kontakt, leider vergeblich.
    Auf manchen Fotos hat sie einen Blick, der spricht Bände.
    Also von Liebe und Zuneigung ist da nichts zu spüren zwischen den beiden.

    Und Trump versteigt sich zu dem müden Scherz, dass sie beide immerhin etwas gemeinsam hätten: beide seien abgehört worden. Sogar da kann er das Lügen nicht lassen. Ist wohl pathologisch bei ihm.

    • „Trump hockt so missmutig da wie jemand, der im Bahnhof sitzt und auf seinen Zug wartet, der eine Stunde Verspätung hat.“
      War etwas anderes von ihm zu erwarten, wenn die schwache Volksmutti wieder mal schleimt?

      • @ Frage

        Der englische „Guardian“ schreibt über diesen Besuch……

        Hier stieß eine ruhige, bedächtige und passionierte Europäerin mit einem Mann zusammen, dessen Unwissenheit über Außenpolitik bodenlos zu sein scheint und dessen Gehirn in 140 Zeichen langen Ergüssen von Vulgarität und Provokation zu funktionieren scheint.

        Belgien, „de Standaard“ schreibt…..

        Wie soll die besonnene, kühl und schlicht wirkende Bundeskanzlerin mit dem impulsiven, selbstverliebten und oft exzentrischen Milliardär-Präsidenten umgehen?

        Egal wo Sie hinsehen, von „schwacher Volksmutti“ steht nirgends etwas.

      • Radio Euro

        2017. Anstand, Respekt und Benehmen stehen einer deutschen Kanzlerin also nicht, das zeichnet sie als schwach aus. Aha. Respektlos finde ich Ihre Abwertung des Begriffs „Mutti“; Anstand, Respekt und Benehmen täten Ihnen auch gut.

  3. Wieso sollen Staatslenker Freunde sein? Wieso sollen die sich sympatisch finden? Das ist barer Unsinn! Diese Leute haben einen Job zu machen und sich nicht anzufreunden! Im Berufsleben habe ich schon des öfteren gute Resultate mit Menschen erzielt die ich privat meiden würde. Man muss klar unterscheide können zwischen Beruf und Freizeit. Ich will keinen Häuptling der sich mit anderen Häuptlingen anfreundet sondern einen der meine Interesse vertritt! Diese gespielte Harmonie der Politker bei offiziellen Presseauftritten ist verlogen bis zum Erbrechen! Wieso die Medien das immer wieder hochspielen ist mir ein Rätsel; vielleicht weil sie nicht zwischen dem Job der Queen und dem des Premiers unterscheiden können….

  4. Ekel Alfred

    @ Dax, Sie haben es richtig erkannt….das ist wie in der katholischen Kirche….jemandem die Hand geben, wo ich tagsdrauf mit am Gericht stehe….darum meide ich diese Kirche auch….

  5. Zaungast

    „Und Trump versteigt sich zu dem müden Scherz, dass sie beide immerhin etwas gemeinsam hätten: beide seien abgehört worden. Sogar da kann er das Lügen nicht lassen. Ist wohl pathologisch bei ihm.“

    FAZ: „Nach Aussage von FBI-Chef James Comey hat es im amerikanischen Wahlkampf 2016 keine Abhöraktion gegen den damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gegeben. Das sagte Comey am Montag in Washington in einer Kongressanhörung und fügte hinzu, auch das amerikanische Justizministerium habe keine solchen Erkenntnisse.“

    Da hat Trump sich ja mächtig blamiert mit seiner Anspielung. Aber er wird das schon hinkriegen. Sein eigenes Justizministerium verbreitet dann halt Lügen, das FBI sowieso.

    • @ Jo wa !

      Richtig, Wenn die Politik uns schon anlügt dann hätten wir es gerne dumm, plump und offensichtlich. Diese ständigen versteckten Lügen der uns Regierenden sind uns nicht offensichtlich genug!
      Wie dumm muß man eigentlich sein um sich einen solchen Chaoten als Regierungschef zu wünschen?

  6. Zweifler

    Schon wieder einer Ihrer selten dämlichen Eifeler-Kalauer, Pierre! Sie müssen wohl irgend ein
    Trauma-Erlebnis in Bezug auf die Eifel, bzw.Eifeler gehabt haben? Vielleicht war seinerzeit ein Eifeler bei Ihnen an der Haustür vorstellig geworden, um Ihnen kostenlos eine Portion Hirn zu übergeben, Sie dieses Geschenk aber nicht annehmen wollten und es jetzt bedauern. Anders ist Ihr Eifel-bashing kaum zu verstehen

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