Bobby Charlton feierte mit der Nationalmannschaft und Manchester United die größten Erfolge. Nun ist der in England als Nationalheld verehrte Weltmeister von 1966 gestorben.
Als Ikone der englischen Fußball-Nationalmannschaft, WM-Held und gefeierter Torschütze von Rekordmeister Manchester United wurde Bobby Charlton auf der Insel als Nationalheld verehrt. Auch die Flugzeug-Katastrophe von München prägte das Leben des Engländers. Am Samstagmorgen ist Sir Bobby im Alter von 86 Jahren gestorben, wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf seine Familie meldete.
Charltons Karriere begann 1956, als er von Man United entdeckt wurde. Das Team wurde damals vom legendären Matt Busby trainiert. „Das Beste, was ich je gemacht habe, war bei diesem Club zu unterschreiben“, sagte Charlton in einer BBC-Dokumentation zu seinem 80. Geburtstag.
Früh in seiner Karriere erlebte der junge Charlton mit dem Club seine schlimmsten Stunden. Im Februar 1958 war Man United auf dem Heimweg von einem Europapokal-Spiel in Belgrad. Nach einer Zwischenlandung in München hatte die Maschine bei schlechtem Wetter Startprobleme. „Wir sind gar nicht erst abgehoben“, erinnerte sich Charlton Jahrzehnte später sichtlich bewegt. „Wir sind in ein Haus gekracht und ich glaube in ein paar andere Hindernisse. Es war einfach ein Alptraum.“
23 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, Charlton war einer von 21 Überlebenden. „Ich hatte einfach Glück, dass ich auf dem richtigen Platz saß“, sagte er später. Irgendwie musste es mit United auch nach dem Unglück weitergehen. „Wir mussten uns besonders anstrengen“, sagte der frühere Mittelfeldspieler. Das sollte sich lohnen.
Mitte der 1960er begannen die besten Jahre für Charlton. 1965 gewann er mit dem Club die englische Meisterschaft. Ein Jahr später feierte er den größten Erfolg seiner Karriere, als er im Wembley-Stadion vor den Augen von Königin Elizabeth II. mit dem 4:2 gegen Deutschland den bislang einzigen Weltmeister-Titel der Three Lions holte. „Es war das Paradies, einfach nur das Paradies“, schwärmte Charlton.
1968, zwei Jahre nach dem WM-Triumph und zehn Jahre nach dem Unglück von München, folgte der Europapokal-Sieg mit Manchester United. „Es wäre einfach nicht richtig gewesen, wenn Man United nie den Europacup gewonnen hätte“, sagte Charlton der BBC. „Aber dann wurde das ja Standard.“ Das 4:1 gegen Benfica Lissabon war der vielleicht emotionalste Moment seiner Karriere. Im Finale erzielte er zwei Tore.
1973 beendete Charlton seine aktive Laufbahn – als Rekordtorschütze für England (49 Tore) und Manchester United (249), als Rekordspieler für den Club (758 Pflichtspiele). Erst Jahrzehnte später wurden diese Rekorde von Wayne Rooney und Ryan Giggs übertroffen. Rekordtorschütze für England ist mittlerweile Bayern-Profi Harry Kane mit 61 Toren.
Charlton übernahm einige Manager-Jobs und war für kurze Zeit auch als Trainer aktiv. Vor allem aber blieb er seinem geliebten Verein treu, dessen Vorstand er bis zuletzt angehörte. „Das Beste daran ist, dass ich all die Spiele kostenlos sehen darf“, sagte er mal scherzend.
1994 wurde er von der Queen zum Ritter geschlagen. Mit seiner Stiftung „Find A Better Way“ setzte sich Sir Bobby Charlton gegen Landminen ein und unterstützte die Prothesen-Forschung. Der gute Zweck lag dem bescheidenen Star stets am Herzen.
„Er war immer erfolgreich – aber vor allem darin, anderen Menschen zu helfen“, lobte England-Star David Beckham, der von Charlton entdeckt wurde, zu dessen 80. Geburtstag. „Das ist es, was ihn so besonders macht. Er wird auf dem Spielfeld verehrt, aber noch mehr daneben.“
2020 wurde bekannt, dass die Fußball-Ikone an Demenz erkrankt war. Sir Bobby war bereits der fünfte Spieler aus der Weltmeister-Elf von damals, bei dem Demenz diagnostiziert wurde. Auch seine bereits gestorbenen Teamkameraden Nobby Stiles, Ray Wilson, Martin Peters und sein Bruder Jack Charlton litten darunter. Sir Bobby Charlton hinterlässt seine Frau Norma, zwei Töchter und mehrere Enkelkinder. (dpa)
RIP, Mister Charlton!
Ich hatte die Ehre, Sir Bobby Charlton am TV (1966, in schwarz-weiss) als Spieler bewundern zu dürfen!
Ja Mister @Boah , daran lässt sich leicht festlegen das sie schon eine oder einer in den Jahren gekommener Zeitgenossen sind .
RIP Bobby! Auch ich habe Sie bei der WM 1966 im TV gesehen und bewundert.
RIP,Bobby Charlton!
Ja,auch ich habe sie u.a.bei der WM 66 bewundert.Und nicht nur da.
D A N K E dafür.
@Benoit
Haben sie,ein Problem mit der “ Älteren Generation „?
Bedenken sie,auch vor ihnen macht der „Zahn der Zeit “ nicht halt.
Die Jungen von heute,sind die Alten morgen.
Respekt (auch vor der älteren Generation) kann man lernen.
Also,fangen sie an,es ist nie zu spät.