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„Trainersterben“ in der Pro League geht weiter – Bisher 11 Entlassungen

Das erste Trainergespann nach der Übernahme der AS Eupen durch Aspire: Bartolomé Marquez Lopez (l) und sein damaliger Assistent Jordi Condom (r) bei einer Pressekonferenz im Februar 2013. Foto: OD

11 ist die Zahl der Spieler einer Fußball-Mannschaft auf dem Platz. In Belgien ist 11 jetzt auch die Zahl der entlassenen Trainer in der Jupiler Pro League. Als vorläufig letzter Coach wurde Mircea Rednic von Excelsior Mouscron entlassen, obwohl der Rumäne das ursprünglich Ziel, die Klasse zu halten, vorzeitig erreicht hat.

Letzte Saison war Mouscron erst am letzten Spieltag der klassischen Phase der Meisterschaft der Klassenerhalt gelungen. Deshalb galten die „Hurlus“ zum Start der neuen Spielzeit 2017-2018 als Abstiegskandidat Nr. 1 – noch vor der AS Eupen.

Wider Erwarten erwischte Mouscron unter seinem Coach Mircea Rednic einen fulminanten Start. Mit der Zeit träumte man schon von einer Teilnahme an den Playoffs I.

Nur 13 Punkte in 18 Spielen

Dann kam jedoch die Wende. Der Club blieb lange Zeit sieglos, machte aber durch einen Sieg beim damaligen Letzten KV Mechelen den Klassenerhalt so gut wie perfekt. Das eigentliche Saisonziel war damit vorzeitig erreicht. Trotzdem wurde Trainer Rednic gefeuert.

13 Punkte in den letzten 18 Spielen seien zu wenig, teilte der Verein mit, der trotz der 8 Punkte Vorsprung auf die AS Eupen offenbar befürchtete, Mouscron könne wider Erwarten doch noch in den Abstiegskampf hineingezogen werden. Am letzten Spieltag muss Mouscron noch nach Eupen reisen.

Nachfolger von Mircea Rednic ist Frank Defays, lange Zeit Profi beim SC Charleroi und später Trainer von Excelsior Virton in der 1. Division Amateure.

Dieses Archivbild von 2012 zeigt Mircea Rednic (rechts) bei einer Pressekonferenz. Der Rumäne wurde als 11. Erstligatrainer in Belgien gefeuert. Foto: Shutterstock

Rednic, der im Dezember 2016 Glen De Boeck abgelöst hatte, ist damit der 11. Coach in der höchsten Spielklasse, der „gegangen“ wurde.

Ex-AS-Trainer Bartolomé Marquez Lopez (Sint-Truiden VV) war der erste Coach, der flog. Es folgten Runar Kristinsson (SC Lokeren), Hein Vanhaezebrouck (AA Gent), Yves Vanderhaeghe (KV Ostende), René Weiler (RSC Anderlecht), Yannick Ferrera (KV Mechelen), Jordi Condom (AS Eupen), Iannis Anastasiou (KV Kortrijk), Albert Stuivenberg (RC Genk), Aleksandar Jankovic (KV Mechelen) und jetzt Mircea Rednic (Excelsior Mouscron).

Philippe Clément verließ aus freien Stücken Waasland-Beveren für den RC Genk. Nur Ivan Leko (FC Brügge), Felice Mazzu (SC Charleroi), Francky Dury (Zulte Waregem), Ricardo Sa Pinto (Standard) und Laszlo Bölöni (Antwerp) sind seit Saisonbeginn bis jetzt noch im Amt.

Die meisten Rausschmisse in Europa

Mit 11 Entlassungen bei 16 Erstligisten ist die Jupiler Pro League Spitzenreiter in Europa. England brachte es bisher auf 8 (von 20 Clubs), gefolgt von Spanien und Italien (je 7/20), Frankreich (6/20) und Deutschland (6/18).

Eine mögliche Erklärung für das „Trainersterben“ in der Jupiler Pro League ist, dass der Modus mit den Playoffs, von denen aber nur die Playoffs I wirklich reizvoll sind, die Vereinsoberen schon frühzeitig in Panik versetzt und zu Kurzschlusshandlungen verleitet. (cre)

2 Antworten auf “„Trainersterben“ in der Pro League geht weiter – Bisher 11 Entlassungen”

  1. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – 13 Punkte in den letzten 18 Spielen seien zu wenig, teilte der Verein mit, der trotz der 8 Punkte Vorsprung auf die AS Eupen offenbar befürchtet, Mouscron könne wider Erwarten doch noch in den Abstiegskampf hineingezogen werden. Am letzten Spieltag muss Mouscron noch nach Eupen reisen. Nachfolger von Mircea Rednic ist Frank Defays, lange Zeit Profi beim SC Charleroi und später Trainer von Excelsior Virton in der 1. Division Amateure.

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